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0365 - Das strahlende Netz

Titel: 0365 - Das strahlende Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beriot drängte sich zur Gruppe der Diskutierenden vor und wandte ein: „Sie waren es also, die in ihrem Drang, künstliche Lebewesen zu erschaffen, die ersten Experimente mit genverformten Eiern durchführten. Sicher auch schon damals mit den Eiern der Skoars!"
    „Ja! Aber nicht diese zweiundsechzig Okefenokees hier. Ihre Vorfahren!"
    Der Skoarto brüllte auf wie eine Schiffssirene.
    „Natürlich. Aber warum sind dann diese Wesen hier? Was tun sie? Wozu unternehmen sie diesen Frevel mit den Eiern?"
    Daß Roi Danton „galaktische Osterhasen" murmelte, ging im allgemeinen Gespräch unter.
    „Darf ich eine ergänzende Feststellung treffen?" fragte Eileen ruhig.
    „Bitte", sagte Rhodan.
    „Diese Okefenokees hier stehen unzweifelhaft unter einer Art hypnotischer Beeinflussung. Hier sind sie zweifelsohne nicht als Denker und Philosophen, sondern als Kontrolleure, meinetwegen als Wissenschaftler. Und kein Wissenschaftler würde ruhig zusehen wie eine derart multiple Gesellschaft wie wir hier eindringt, unter starker Rauch- und Geräuschentfaltung. Die Wesen stehen unter fremdem Zwang."
    Roi ging schnell auf einen der am nächsten arbeitenden Okefenokees zu und starrte ihm ins Gesicht.
    Der Zwerg sah durch ihn hindurch.
    „Sie werden also gezwungen, die uralten Schaltanlagen ihrer Ahnen zu bedienen. Neu zu bedienen und das alte Programm zu steuern. Sie waren es, die die Schaltstation auf Zootkohn wieder in Betrieb setzten."
    Langsam füllte sich der Raum.
    Und er füllte sich mit Gefahr. Einer Gefahr, die niemand für möglich gehalten hatte und gegen die, weil sie so schnell nach den Männern schlug, niemand etwas unternehmen konnte.
     
    5.
     
    Ein urweltliches Brüllen ertönte.
    In dieser Stille, nur von dem Ticken der Instrumente erfüllt, war es ein Laut, der das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Köpfe der Männer fuhren in die Richtung des Lifts, aber dort standen nur regungslos sechs Roboter, die ihre Waffenarme mit den tödlichen Projektoren gesenkt hatten. Als Rhodan handeln wollte, war es schon zu spät. Das Entsetzliche geschah...
    Der Skoarto bekam vor ihren Augen einen Irrsinnsanfall.
    „Sie werden getö...!" schrie Eileen entsetzt auf.
    Der Skoarto warf sich zur Seite, riß seinen schweren Strahler hoch und begann zu schießen. Nicht auf die Okefenokees, sondern auf die Instrumente. Die Glutbahn aus seinem Strahler erfüllte den Raum mit Hitze und einem seltsam brennenden, hellroten Licht. Überall barsten Abdeckungen, verschmolzen Schutzhüllen und schlugen Sicherungen durch. Meterlange Blitze fuhren knallend durch den Raum. Die Okefenokees arbeiteten ruhig weiter, und die Strahlen pfiffen über ihre Köpfe, schlugen neben ihren Beinen ein und zerstörten die Anlage.
    Roi warf sich vorwärts, hängte sich an den Arm des Wütenden und riß ihn herunter. Ein furchtbarer Schlag mit der Handkante, durch das Material des Anzugs verstärkt, zerfetzte beinahe das Griffstück der Waffe. Polternd fiel sie auf den brennenden und qualmenden Boden.
    „Was war das, Skoarto?" fragte Rhodan und richtete die Mündung seiner Waffe auf das Wesen.
    „Sie sind an allem schuld! Ich wußte es... „, heulte der Skoarto auf. „Diese Verbrecher!"
    „Wen meinen Sie?"
    „Die Bestien. Die Bestien!" schrie er.
    „Das ist kein Grund, hier Amok zu laufen und wild um sich zu schießen. Sie hätten etwas zerstören können!" sagte Roi vorwurfsvoll. Wieder löste sich die furchtbare Spannung in einem leisen Gelächter.
    „Die Okefenokees scheinen aus ihrer hypnotischen Lethargie aufzuwachen!" rief Eileen. „Professor, da!"
    Tschu Piao-Teh stand neben ihr.
    Sie sahen, wie sich die maskenhafte Starre der Gesichter löste, wie die gut geformten Gesichtszüge ihre Angespanntheit verloren und wie ein lebendiger Glanz in die großen Augen kam. Die Hände, die eben noch in der Nähe von zerstörten Schaltern gelegen waren, zogen sich zurück. Und die Wesen erkannten, daß ihre Zentrale von Fremden besetzt war.
    „Dort, Roi - die Projektoren!"
    Gucky hatte nur gewispert, aber Roi hatte ihn deutlich verstanden. Er sah in die Höhe.
    An der Decke, dort wo sich eine breite, schwarze Bahn verkohlter Materie hinzog, quer über den gesamten großen Raum, befanden sich unzweifelhaft Geräte, die eine eminent kurzwellige Strahlung verstärkten. Offensichtlich hatten sie die Aufgabe, die Okefenokees zu beeinflussen, verloren. Sie waren zerstört, aber nicht alle.
    Ein Teil der ehemaligen Philosophen befand sich noch in jener

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