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0366 - Das Todeslied der Testpiloten

0366 - Das Todeslied der Testpiloten

Titel: 0366 - Das Todeslied der Testpiloten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Testpiloten
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waren, verschwanden die grünen Lichtpunkte wieder in der Nacht. Das Trippeln und Rascheln wurde leiser, bis es schließlich vollkommen verschwand.
    Phil setzte seinen Marsch fort. Sein Kopf dröhnte und das Herz hämmerte. Der Durst plagte ihn, und seit vielen Stunden hatte er nichts mehr gegessen.
    Er stolperte vorwärts. Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen. Dann und wann blieb er stehen, beugte sich herunter und tastete mit den Händen die trockene, körnige Erde ab. Nie fühlte er das Kristall des Salzes, nur immer Staub und Geröll.
    Mutlos ging er weiter. Er wußte nicht, ob er sich dem Airport näherte oder nur im Kreis herumlief.
    Da schimmerte etwas weiß vor ihm.
    Der Salzsee! hämmerte es in seinem Kopf.
    Er beschleunigte den Schritt. Nach zehn Yard hatte er die helle Stelle erreicht.
    Phil kniete nieder und griff in den weißen Boden hinein. Seine Finger spürten Salz. Diese Entdeckung gab ihm wieder Mut. Er kroch weiter voran.
    Der Jubel dauerte nicht lange.
    Schon bald erkannte er, daß er nicht den großen Salzsee gefunden hatte, durch den wir am Tage gefahren waren.
    Schon nach wenigen Yard hatte er das Ende des runden, salzigen Flecks erreicht.
    Phil richtete sich wieder auf. Enttäuscht schleuderte er die Hand voll Salz auf die Erde.
    ***
    Der Mann vor mir trat zur Seite.
    »Nun mach schon«, rief er seinem Kumpan zu, als er aus der Schußlinie gegangen war.
    Das Licht der zweiten Taschenlampe, die sich hinter meinem Rücken befand, fiel stärker auf den Mann vor mir. Ich sah aber nur einen silbrig glänzenden Kopf, da er einen Nylonstrumpf trug.
    Der Druck in meinem Rücken wurde stärker, jeden Augenblick erwartete ich den Schuß.
    »Dreh dich herum«, befahl der Mann hinter mir. »Hände oben lassen!«
    »Warum schießt du denn nicht?« bellte der andere unruhig.
    »Der Boß will ihn lebend haben. Los, dreh dich um!«
    Ich kreiselte langsam. Dicht vor mir konnte ich den zweiten Nylonmann, meinen Bekannten aus dem Bungalow, erkennen. Die Pistole drückte jetzt auf meine Brust.
    Der Mann schwenkte die Lampe in kleinen Kreisen. Hinter mir ging das Licht aus.
    Sofort darauf wurden meine Hände mit einem jähen Ruck vom Kopf gerissen. Ehe ich mich wehren konnte, schlangen sich Stricke um meine Gelenke.
    »Verstehe ich nicht«, brummte der Mann hinter mir. »Warum diese Umstände?«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß der Boß ihn lebend haben will. Das sollte dir genügen.«
    »Und wir haben die Scherereien mit dem Schnüffler.«
    Der Druck der Pistole auf meiner Brust ließ nach. Es hatte keinen Zweck, mich zu wehren. Die beiden bewaffneten Männer ließen mich keine Sekunde aus den Augen. Ich mußte eine günstigere Gelegenheit abwarten.
    »Los«, forderte mich der Anführer der beiden auf, »du gehst voran.« Sie hatten meine Füße nicht gefesselt.
    »Nach links ’runter«, kam der nächste Befehl.
    Wortlos gingen wir im Gänsemarsch. Ich bewegte mich absichtlich langsam, obwohl sie mich antrieben. Jede Minute, die ich gewann, war kostbar. Alle meine Hoffnungen ruhten auf Phil. Er mußte den Flugplatz bald erreicht haben.
    Ich blieb stehen.
    »Weiter, weiter«, drängte der Nylonmann, »schlafen kannst du später.«
    »Du hast gut reden. Mir fällt das Laufen schwerer als euch beiden.«
    Bis zum Morgengrauen waren es vielleicht noch zwei oder drei Stunden. Wenn Phil sich beeilte und schnell mit ein paar handfesten Männern in die Wüste zurückkehrte, konnten sie mich und meine beiden Begleiter doch noch entdecken. Vielleicht nahmen sie auch sofort die Suche mit einem Hubschrauber auf.
    Bisher hatte ich den Maskenmann, den ich im Bungalow der Corbetts angetroffen hatte, für den Chef der Gruppe gehalten. Jetzt wußte ich wenigstens, daß es einen geheimnisvollen Dritten gab.
    Ein Mann, der im Hintergrund stand und von dort seine Fäden zog. Er mußte großen Einfluß auf die Gangster haben, daß sie seine Anordnungen so streng respektierten.
    Wir durchkletterten ein Trümmerfeld und erreichten einige Sträucher, hinter denen die Gangster ihren Wagen geparkt hatten. Es war ein Jeep, olivgrün gestrichen.
    Sie drückten mich auf den vorderen Sitz neben dem Fahrer. Ein Funkgerät war eingebaut.
    Der Wortführer klemmte sich hinter das Steuerrad. Der andere nahm hinter mir Platz und drückte mir den Stahl seiner Pistole in den Nacken. »Damit du weißt, was dir blüht«, erklärte er dazu.
    Der Motor sprang an. Der offene Wagen rumpelte aus dem Versteck heraus.
    Ich wurde hin und her

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