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0367 - Im Zentrum der Riesensonne

Titel: 0367 - Im Zentrum der Riesensonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht fand, dann konnte er nie mehr entdeckt werden.
    Rhodan und Atlan gingen den Kosmonauten aus dem Weg. Wenn sich eine Begegnung nicht vermeiden ließ, griffen die Freunde zu aufmunternden Worten. Sie waren gut gemeint, aber sie kamen nicht so an, wie es sich Rhodan gewünscht hätte.
    Die BOX-13111 war nach der letzten Linearetappe im Sternenmeer verschollen. Offenbar waren die drei steuernden Plasmagehirne wieder einmal gezwungen gewesen, sofort nach dem Eintauchen in den Linearraum zurückzukehren.
    Es dauerte sechs Stunden, bis der Posbifrachter geortet wurde. Da stand er aber nur noch zehn Lichtstunden von dem fahrtlos wartenden Verband entfernt. Eine frühere Fernortung, sonst selbstverständlich, war im energetischen Strukturgefüge des Zentrums nicht mehr möglich. Selbst hyperkurze Frequenzen, normalerweise kaum beeinflußbar, wurden nachhaltig gestört. Das alles überlagernde Zentrumsleuchten war ein typischer Hyperstrahler. Die davon ausgehenden Störfronten zauberten die seltsamsten Echogebilde auf die Reliefschirme. Meistens waren nur verwaschene Linien auszumachen. Die Entzifferungsfilter versagten kläglich.
    Der würfelförmige Nachschubfrachter der biologisch-positronischen Roboter überwand die restliche Entfernung mit einem gezielten Linearmanöver. Es war so exakt, daß das Fragmentschiff beinahe mit der stillstehenden CREST zusammenstieß.
    Beide Schiffe flogen mit den Normaltriebwerken und einer Beschleunigung von 600 km/sec2 ein Notmanöver. Die Folge davon war, daß die CREST fast in einen roten Riesen und der Posbiraumer in den grünen Begleitstern einer ultrahellen Sonne raste.
    Die Schwierigkeiten wurden bereits eminent, noch ehe der Verzweiflungsplan in ein akutes Stadium getreten war. Trotzdem gab man nicht auf.
    Ein Mann meinte nach dem gerade noch gelungenen Vorbeiflug an dem roten Riesen: „Solche Scherze kann man nur mit Menschen machen, mit Terranern. Und bei allem, was mir lieb und wert ist! - ich habe sehr viele galaktische Völker kennengelernt."
    Der Mann, der das sagte, hieß Atlan. Er war über zehntausend Jahre alt. Er mußte es wissen.
    Das große Warten hatte begonnen. Fünftausend Mann starrten auf die Bildschirme der CREST.
    Wenn Hole Hohles Daten stimmten, mußte Monol irgendwie zu finden sein.
    Die beiden halutischen Raumschiffe hatten vor einer Stunde ein kompliziertes Anlegemanöver geflogen. Wenn sich jemals eine Möglichkeit ergeben sollte, die CREST in den fünfdimensionalen Transportstrom der monolschen Goldreiftransmitter einzuschleusen, so konnte man es nicht mehr auf eine Zerstreuung des Verbandes ankommen lassen.
    Icho Tolot und Hisso Rillos hatten es daher vorgezogen, ihre relativ kleinen Raumfahrzeuge auf der Oberfläche des Flottenflaggschiffes zu verankern. Da die Flugstabilität des Ultrariesen unbedingt erhalten bleiben mußte, waren von den Statikern zwei Aufsetzpunkte berechnet worden.
    Der eine lag dicht über den Ringwulsttriebwerken elf und zwölf; der andere auf der Rot-Breitseite neben der großen Schleuse für alarmstartende Space-Jets. Der Unterschied in der Zellenverankerungshöhe ergab sich unter Berücksichtigung einer 180-Grad-Gegenüberstellung durch die Massenbelastung der Backbordbreitseite, die in Höhe der Triebwerke durch dort eingelagerte Reservekalups für Moskitojäger zu anderen Berechnungswerten zwang.
    Insoweit war die CREST flugstatisch stabil. Das mußte sich jedoch ändern, sobald einige Beiboote ausgeschleust wurden.
    Zu allen Schwierigkeiten kam nun noch das Problem der wechselhaften Händigkeit im Manöverflug hinzu. Da eine Ankerpunktveränderung der Haluterschiffe äußerst zeitraubend war, hatte sich Rhodan dazu entschlossen, niemals ein Beiboot allein von Bord gehen zu lassen. Der Massenausgleich mußte durch das Ausschleusen eines zweiten Bootes am gegenüberliegenden Gierpunkt gewährleistet werden.
    Die unangenehmste Folge dieser Maßnahme war, daß die Haluter als Fernerkunder ausfielen.
    Rhodan konnte nicht das Risiko eingehen, beide Schiffe abfliegen zu lassen, um sie dann im entscheidenden Augenblick wahrscheinlich nicht mehr schnell oder exakt genug verankern zu können.
    Mit einer dynamisch unwuchtigen Riesenmasse von den Abmessungen der CREST IV war auf keinen Fall eine gute Manöverleistung zu erzielen.
    Es gab niemanden mehr, der nicht seine ganz speziellen Sorgen gehabt hätte. Die Psychologen stellten daher mehr oder weniger erleichtert fest, daß die Nervenanspannung unter den Männern nachgelassen

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