037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
wie ein Glas Brandy auf leeren Magen. Er ließ eine Hand ihren Körper hinaufgleiten, schob sie auf den Rücken und strich mit einem Finger zwischen ihren Beinen entlang, sodass sie beide aufstöhnten. „Offenbar bin ich nicht der Einzige, der ganz nass ist“, sagte er und strich wieder mit dem Finger hin und her.
„Seit ich dich zum ersten Mal sah“, flüsterte sie. „Und als moderne Frau bestehe ich darauf, dass du etwas dagegen tust. Jetzt gleich.“
Er ließ zwei Finger in sie hineingleiten. „Du, meine Liebe, bist außerordentlich fordernd.“
Sie drängte sich seiner Hand entgegen und stöhnte. „Ja, das bin ich. Möchtest du dich wirklich darüber beschweren?“
„Ganz und gar nicht. Soweit es mich betrifft, ist nackt, feucht und verlangend eine perfekte Kombination. Lang lebe die moderne Frau von heute. Und die Vergeltung.“
Er zog seine Finger heraus und lächelte, als sie protestierte und dann seufzte, als er die Hände unter ihre Hüften schob, sie hochhob und ihre Schenkel über seine Schultern legte.
Mit Lippen, Fingern und Zunge liebkoste er sie, leckte, knabberte an ihr, kostete sie, während er sich an ihrem Keuchen erfreute, sie dem Höhepunkt näherbrachte, entschlossen, ihr genauso viel Vergnügen zu bereiten, wie sie es bei ihm getan hatte.
Als sie dann so weit war, drängte sie ihm noch einmal die Hüften entgegen und rief mit heiserer Stimme seinen Namen, ein Laut, der ihm durch und durch ging.
Als ihre Lust allmählich verebbte, stand er auf und schob sie nach oben, sodass ihr Kopf auf seinem Kissen lag. Er konnte nicht länger warten, beugte sich über sie und drang mit einer einzigen Bewegung in sie ein.
Ihm war, als befände er sich in einer Hülle aus Samt, und einen Moment lang hielt er völlig reglos inne und schloss die Augen, um das Gefühl zu genießen.
„Eng“, murmelte er. Er zog sich fast ganz von ihr zurück und glitt dann wieder hinein.
„Feucht, weich, und heiß.“ Zurück, wieder hinein. „Du fühlst dich so verdammt gut an.“
Sie seufzte tief und inbrünstig, schlang die Beine um seine Hüften. „Mehr“, flüsterte sie und umklammerte seine Schultern. „Mehr.“
Diese Forderung machte auch die letzte Zurückhaltung zunichte, die Simon noch aufgebracht hatte. Er bewegte sich schneller, stieß heftiger. Wieder und wieder sank er tief in sie hinein, fühlte, dachte nichts anderes mehr als an sie. Als sie sich an ihn drängte, ließ er alles los, erbebte, erzitterte, und als die Erschütterungen nachließen, barg er sein Gesicht an ihrer Halsbeuge und rang nach Atem.
Verdammt, wie war es möglich, sich so vollkommen erschöpft zu fühlen – und doch wie neu geboren? Besser als das. Er fühlte sich wie neu. Wie angelaufenes Silber, das nach Jahren der Vernachlässigung wieder poliert wurde. In der Vergangenheit hatte er einige Geliebte gehabt, erfahrene Frauen, die wussten, wie man einem Mann Vergnügen bereitet und selbst Lust erlebt. Aber diese Frau hatte etwas an sich, das ihm eine Befriedigung verschaffte, wie er sie nie zuvor erlebt hatte.
Als er wieder beinahe normal atmen konnte, hob er den Kopf. Sofort spürte er, wie ruhig sie geworden war, und wieder verfluchte er die Dunkelheit, die schuld daran war, dass er sie nicht richtig sehen konnte. Während er versucht hatte, zu Atem zu kommen, hatte er sie vermutlich beinahe erdrückt. Er wollte zur Seite rollen, doch sie hielt ihn mit Armen und Beinen fest umschlugen.
„Geh nicht“, flüsterte sie. „So wie du dich auf mir anfühlst, in mir – ich bin noch nicht bereit, dich gehen zu lassen.“
Verdammt, das war auch er nicht. Er strich mit einem Finger über ihre Wange und erstarrte, als er die Nässe dort fühlte. „Weinst du?“ Weil sie nicht antwortete, tastete er weiter, und es schnürte ihm die Kehle zu. „Du weinst wirklich. Verdammt, habe ich dir wehgetan?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“ Sie ließ die Finger über sein Gesicht gleiten, als versuchte sie, sich in der Dunkelheit seine Züge einzuprägen. „Ich bin nur überwältigt. Ich – ich hatte nicht erwartet, noch einmal so zu empfinden. Hatte nicht erwartet, noch einmal Leidenschaft zu erleben.“ Sie drehte den Kopf und küsste die Innenfläche seiner Hand, eine zärtliche Geste, die ihm das Herz zu brechen schien.
„Danke, Simon.“
Ihre belegte Stimme schnürte ihm fast das Herz zu. „Genevieve.“ Verdammt, es gefiel ihm schon, nur ihren Namen zu sagen. Er beugte sich vor und lehnte seine Stirn an ihre.
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