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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sprat und Dandy stürzten sich auf die beiden, um sie zu trennen, und bekamen Hilfestellung von Jack Ketch und zwei weiteren distinguiert aussehenden Besuchern. Sie zwangen Jack, die Aufschläge seines Bruders loszulassen, und redeten beschwichtigend auf beide ein. Der Anblick der eisigen Missbilligung, die dem Prinzen von Wales ins Gesicht geschrieben stand, reichte aus, um die Gemüter abzukühlen und die Brüder wieder zur Räson zu bringen.
    „Eine Familienfehde?“, sagte Bertie so majestätisch, als verkünde er gerade einen königlichen Erlass. „Aber ich bitte Sie, meine Herren, das ist höchst unpassend. Vor allem bei einem solch bedeutsamen Anlass.“
    Jack starrte noch immer finster auf seinen Bruder, als Mariah an seine Seite trat und seinen Arm ergriff. Es dauerte eine Weile, bis Berties Worte zu ihm durchdrangen und er von ihr zum Prinzen sah. Sie umschlang seine Finger und spürte, wie er zitterte. Ihr Schicksal würde nun vor einem Großteil Londons eleganter Gesellschaft verkündet werden.
    „Anlass, Eure Hoheit?“, sagte Jack mit erstickter Stimme.
    „Es kommt schließlich nicht jeden Tag vor, dass einer meiner St. Lawrences heiratet – was, Männer? Los jetzt – ein Toast ist an der Tagesordnung. Wo zum Teufel bleibt der Champagner?“
    Mariah sah Jack erstaunt an, der genauso überrascht aussah wie sie. Der Prinz wollte einen Hochzeitstoast auf sie ausbringen? Noch vor einer halben Stunde schien er vorzuhaben, sie als Verräter abzustempeln und aus seinem Umkreis zu verbannen.
    Während Gläser prickelnden Champagners an alle Anwesenden verteilt wurden, drängte sich Bertie zwischen Jack und Mariah, legte seine Arme so fest um sie, dass sie nicht von seiner Seite weichen konnten, und warf ihnen verdächtig gut gelaunte Blicke zu.
    „Ich bin ganz besonders stolz auf diese Verbindung, da ich wohl zu Recht sagen kann, dass ich teilweise dafür verantwortlich war“, verkündete der Prinz betont heiter, was sowohl Jared als auch den restlichen Besuchern galt. „Und ich als der Heiratsvermittler erhebe als Erster mein Glas und wünsche dem glücklichen Paar“, hier ließ er Jack lange genug los, damit dieser sich ein Glas Champagner von einem Tablett nehmen konnte, „ein langes Leben, Glück und Wohlstand! Auf Jack St. Lawrence, den neuen Präsidenten des Patentamts, und auf seine entzückende Braut!“
    Glückwünsche und Hochrufe ertönten aus der Zuschauermenge, gemischt mit neugierigem Gemurmel und halblaut geäußerten Spekulationen. Der Club war schließlich ein ungewöhnlicher Ort, um Eheschließungen zu feiern, und erst recht, um offizielle Nominationen zu verkünden. Und die Handgreiflichkeiten zwischen dem Bräutigam und seinem Bruder ließen darauf schließen, dass der Prinz ihnen pikante Details der Geschichte verschwiegen hatte.
    Jared sah verdrossen auf den Champagner, den Jack Sprat ihm in die Hand drückte, aber unter Berties mahnendem Blick erhob auch er sein Glas und trank.
    „Das Patentamt, Hoheit?“ Jack war so überrascht, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    „Du interessierst dich für jeden wissenschaftlichen Fortschritt und nimmst ständig irgendwelche neuartigen Maschinen in Augenschein, um die Mechanismen zu verstehen. Ich bin nicht blind, weißt du. In den drei Jahren, die du in meinem Dienst verbracht hast, hatte ich ausreichend Gelegenheit, dich kennenzulernen.“ Bertie warf Mariah einen vielsagenden Blick zu. „Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass du dich immer schon für Wissenschaft interessiert hast und sehr begabt dafür bist, das Potenzial von Erfindungen abzuschätzen. Da liegt es doch nahe, dass du deine Leidenschaft in den Dienst von Krone und Königreich stellst.“
    „Dem kann ich nur zustimmen“, sagte Mariah lächelnd und drückte Jacks Arm.
    „Bertie, mir fehlen die Worte“, stotterte Jack. „Das ist – das ist ...“
    „Perfekt für dich, ja, ich weiß“, erklärte Bertie selbstzufrieden. „Denn ich meinerseits habe die Begabung, die Talente anderer Menschen zu erkennen.“
    Jack hatte kaum die Gelegenheit, Bertie zu danken, bevor der Prinz ihnen die Gläser abnahm und sie vor sich her schob.
    „Als dein Kronprinz und Gönner steht es mir wohl zu, eurem ersten Tanz als verheiratetem Paar beizuwohnen“, sagte Bertie verschmitzt lächelnd.
    „Tanz?“ Jack blieb wie angewurzelt stehen und sah aus, als habe man ihm einen Holzpfahl in die Brust gerammt.
    Mit schadenfrohem Lachen führte Bertie sie in den großen

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