037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
hat.“
„Ausgezeichnet. Ich schlage vor, Sie übernehmen die Tagesschicht, und ich die Nachtschicht“, sagte Simon zu ihm. „Auf diese Weise wird immer einer von uns bei Genevieve sein.“ Es war sehr viel wahrscheinlicher, dass der Eindringling bei Nacht zurückkam, was Simon viele ungestörte Stunden für seine eigene Suche verschaffen würde – eine großartige Lösung. Außerdem wäre Baxter niemals einverstanden, ihn mit Genevieve die ganze Nacht allein zu lassen.
Baxter wandte sich an Genevieve. „Bist du damit einverstanden?“
Sie schien erleichtert. „Ja, vorausgesetzt, ihr versprecht beide, sehr vorsichtig zu sein.“
Baxter nickte und wandte sich dann wieder an Simon. „Dann ist das abgemacht.
Wenn ich heute Abend zurückkomme, bringe ich Vorräte aus dem Cottage mit, damit keiner von uns verhungern muss. Wie konnten Sie das bisher verhindern?“
„Ich habe im Dorf meine Mahlzeiten eingenommen. Und es ist ja nicht so, als wäre hier nichts zu essen. In der Vorratskammer gibt es die wichtigsten Dinge.“ Nicht, dass er wüsste, wie man etwas daraus zubereitete. Aber verdammt, zumindest war er fähig, Konfitüre und Honig auf Kekse zu streichen, wenn er zwischen den Mahlzeiten Hunger bekam.
„Mehr aber auch nicht.“ Baxters Blick fiel auf das Messer in Simons Hand. „Wollen Sie jemanden erstechen?“
„Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich war nicht sicher, ob Sie beide in Sicherheit sind.“
„Wir sind in Sicherheit, und das Frühstück ist fertig.“ Baxter musterte Simon, dann verschränkte er die Arme vor der gewaltigen Brust. „Ich warte noch, bis Sie sich etwas angezogen haben, ehe ich gehe.“
Simon blickte an sich hinab. Er hatte völlig vergessen, dass er nicht richtig bekleidet war. „Na schön. Ich schreibe auch eine Nachricht an den Richter wegen des Einbruchs letzte Nacht. Mir scheint es am besten, wenn Sie die überbringen würden.
Dann können Sie ihm auch gleich persönlich alles schildern.“
Baxter nickte zustimmend. „Ich gehe dort vorbei, ehe ich die Wache am Cottage antrete.“
Dank des Feuers, das Baxter im Ofen entfacht hatte, gab es heißes Wasser. Simon trug eine halbvolle Schüssel zurück in sein Schlafzimmer, wobei Beauty ihm auf den Fersen folgte. Nachdem sie das Zimmer betreten hatten, begann Beauty prompt an seinen Stiefeln zu kauen. Er wusch und rasierte sich in aller Eile. Zum Glück gewöhnte er sich langsam daran, ohne seinen Kammerdiener auszukommen.
Zwanzig Minuten später, frisch rasiert und sauber angekleidet – auch wenn einer seiner Stiefel deutlich sichtbare Zahnabdrücke trug und erheblich abgetragener aussah als der andere –, mit dem Brief an den Richter in der Hand, kehrte er in die Küche zurück. Zu seiner Überraschung stellte Baxter einen Teller und eine Tasse Tee vor ihn auf den Tisch.
„Das war das Beste, was ich mit dem, was hier war, machen konnte“, murmelte der Riese.
„Danke, Baxter.“ Er kostete von Schinken, Eiern und den hauchdünn geschnittenen Kartoffeln und nickte. „Köstlich.“ Er fühlte sich versucht, Baxter zu fragen, ob der das Feuer im Herd mit den Flammen entfacht hatte, die er aus den Augen schoss, jedes Mal, wenn er Simon ansah. Aber da es nicht so schien, als wäre Sinn für Humor eine von Baxters herausragenden Eigenschaften, hielt Simon Schweigen für die klügere Strategie.
Während er aß, beobachtete er Genevieve, unfähig, den Blick von ihr zu wenden, wie sie da so vor dem Herd kauerte und Beauty streichelte. Simon bemerkte, dass sie wieder Handschuhe trug, und er beschloss, dass dies der Tag sein würde, an dem er den Grund dafür herausfand. Beauty ließ sich auf den Rücken rollen, hielt die Pfoten in die Luft und bot ihren Bauch zum Streicheln dar. Von der Fensterbank her beobachtete Sophia die Vorgänge aus zusammengekniffenen Augen.
Genevieve lachte über Beautys Hingabe und kitzelte mit ihren behandschuhten Fingern den Bauch des Hundes, sehr zum Entzücken von Beauty. Simons Bauch kitzelte auch, als er sich daran erinnerte, wie sich Genevieves Finger auf seiner Haut angefühlt hatten – die Berührungen, streichelnd, liebkosend, bis sie ihn an den Rand des Wahnsinns brachte. Welche Schmerzen oder Krankheiten sie auch litt, ihre Berührung war reinste Magie.
Als fühlte sie seine Musterung, sah sie auf, und ihre Blicke begegneten sich. Ihre Augen lachten noch immer, und einen Moment lang konnte Simon sich nicht bewegen, konnte nichts anderes tun, als sie anzustarren. Zur Hölle, sie
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