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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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nach Brooklyn.
    Der Pförtner am Werktor der Northern Electronics beäugte uns misstrauisch, als wir Mr. String zu sprechen wünschten.
    Erst unsere Ausweise stimmten ihn weniger bedenklich. Er gab uns einen jungen Mann mit, der sich zu uns in den Jaguar quetschte und mich bis vor das Verwaltungsgebäude lotste.
    Der technische Direktor saß hinter einem schweren Schreibtisch und hatte Kummerfalten um die Augen.
    Wir ließen uns auf zwei Stühlen nieder, die eine Sekretärin dienstfertig herbeischleppte.
    »Ich habe heute Nacht nicht eine Sekunde geschlafen«, meinte Mr. String bekümmert. »Ich hatte also Zeit, diese Liste vorzubereiten. Sie enthält alle Namen der Leute, die etwas von der Fahrt zur Tucker Air Base wissen konnten.«
    Er reichte uns das Blatt herüber. Es führte etwa dreißig Namen auf. Sich selbst hatte er an die Spitze gesetzt. Ich deutete mit dem Finger darauf.
    »War das nötig, Mr. String?«
    »Sie wollten eine Liste aller Leute haben, die über Calmers Fahrtziel Bescheid wussten«, lächelte er. »Ich gehöre auch dazu. Ich wollte so objektiv wie möglich sein.«
    »Danke! Könnten Sie uns die Namen angeben, die Ihrer Meinung nach in die Sache verwickelt sein könnten?«
    Er nannte uns drei oder vier, und ich hakte sie an. Beim letzten stockte ich.
    »Harry Dettler, Beifahrer«, las ich vor. »Calmer, der ermordete Fahrer, fuhr doch allein?«
    »Sicher«, sagte Mr. String. »Dettler war krank.«
    Phil und ich tauschten einen Blick.
    »Wir brauchen die Adresse von Dettler«, sagte ich. »Vielleicht dürfen wir Sie später noch mal auf suchen?«
    Unsere plötzliche Eile überraschte ihn. Zwei Minuten später hielten wir die Anschrift in Händen.
    ***
    Dettlers Wohnung lag in der Coney Island Avenue, die sich vom Prospect Park bis Brighton Beach hinunterzieht, keine zehn Minuten vorn Werk entfernt.
    Calmers Beifahrer war angeblich Junggeselle. Umso überraschter waren wir, als uns eine Frau öffnete.
    Sie war um die Dreißig, hatte leichte Schatten um die Augen und viel Puder im Gesicht.
    Wir fragten sie nach Dettler. Sie musterte uns sorgfältig, ehe sie sich zu einer Antwort entschloss.
    »Harry ist ausgegangen«, erklärte sie dann.
    »Da ist er aber schnell wieder gesund geworden«, meinte ich. »Wo ging er denn hin?«
    Sie zögerte, wischte sich eine imaginäre Haarsträhne aus der Stirn und fragte dann: »Seid Ihr Freunde von Harry?«
    Aus der Wohnung drang ein Poltern.
    Wir schoben die Frau beiseite und stürmten in das Wohnzimmer. Ein Mann in einem zerschlissenen Bademantel lag auf dem Fußboden. Der Beschreibung nach konnte es Dettler sein. Aus seiner Nase tropfte Blut. Über ihn gebeugt stand ein anderer. Er wischte sich eben die Knöchel seiner rechten Hand.
    »Was geht hier vor?«, fragte ich überflüssigerweise.
    »Ich bin…Ich bin vom Stuhl gefallen«, stotterte der Mann im Bademantel.
    »Erzählen Sie keine Märchen, Dettler«, sagte ich scharf. »Was ist hier los?«
    Jetzt mischte sich der andere ein. Er trug einen gelben Kamelhaarmantel, die straff zurückgescheitelten Haäre waren voll Pomade.
    »Was fällt euch ein, einfach hier reinzukommen und neugierige Fragen zu stellen? Schert euch raus!«
    Er stellte sich drohend vor uns hin, die Hände in den Taschen seines Mantels verborgen.
    »Nicht so unfreundlich, junger Mann«, besänftigte ihn Phil.
    »Vielleicht verraten Sie uns besser, was Sie hier suchen.«
    Statt einer Antwort marschierte er auf mich zu. Ich ließ ihn herankommen und beobachtete seine Augen. Als er die Fäuste hochriss, trat ich einen Schritt zur Seite. Seinen ersten Schlag blockte ich mit dem linken Unterarm ab. Die Leichtigkeit, mit der ich seine Faust abgedeckt hatte, brachte ihn in Wut. Er startete eine Serie von Schwingern, die nichts einbrachten. Der Jüngling verstand nichts von der technischen Seite eines Boxkampfs. Er war ein übler Schläger.
    Ich schlug eine Finte und setzte ihm die Rechte genau auf den Punkt. Das genügte. Phil fing den Schwankenden auf und schleppte ihn unter den Wasserhahn.
    Inzwischen beschäftigte ich mich mit Dettler.
    »Warum wollte er Sie zusammenschlagen?«
    Der Beifahrer saß immer noch auf dem Fußboden und glotzte uns an. Mit einem Taschentuch versuchte er das Nasenbluten zu stillen. Er machte ein Gesicht wie der Fuchs in der Falle, aber er gab keine Antwort.
    »Schön«, sagte ich, »dann werden wir uns eben woanders unterhalten. Ziehen Sie sich an!«
    Ich wandte mich der Frau zu.
    »Vielleicht sind Sie ein bisschen

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