0370 - Verrat auf OLD MAN
konnte.
„Fast alle Besatzungsmitglieder der... äh... am Manöver beteiligten Schiffe sind wieder auf den Beinen", berichtete Chaumers. „Es fällt uns schwer, sie von den Ustrac-Bewohnern fernzuhalten."
Loopers winkte ab.
„Sparen wir uns das Theater Chaumers", sagte er. „Sie wissen inzwischen genausogut wie ich, daß die Männer nicht von Manöverschiffen, sondern von der CREST IV und der ORINOCO kommen."
Der Adjutant des Admirals kratzte sich am Hinterkopf.
„Ich habe mir schon überlegt, ob wir die Männer isolieren sollen", fuhr Loopers fort. „Das wäre jedoch ausgesprochener Unsinn und würde unsinnigsten Gerüchten Nahrung geben. Am besten, wir tun gar nichts."
„Gar nichts?" erkundigte sich der Terkalenier verwirrt.
„Ja", bekräftigte Loopers. „Ich bin überzeugt davon, daß Rhodans und Bontainers Männer genügend Disziplin besitzen, um nicht überall hinauszuposaunen, woher sie wirklich kommen. Und wenn wirklich der eine oder andere USO/Mann die Wahrheit erfährt, wird er sich hüten, sie weiterzugeben."
Chaumers' eifrige Hände waren erlahmt; so, wie er jetzt am Schreibtisch saß, ähnelte er einer schlafenden Eule.
„Ist alles für eine Landung der IMPERATOR III vorbereitet?" fragte Loopers.
„Ja, Admiral", sagte Chaumers.
Loopers wußte, daß fast alle Männer von der CREST IV und der ORINOCO vorläufig auf Ustrac bleiben würden. Nur Rhodan, Atlan, die Mutanten und einige andere wichtige Männer würden mit dem Flaggschiff der USO zur Erde fliegen. Das stellte ihn in absehbarer Zeit vor das Problem, diese Männer zu beschäftigen.
Der Admiral nagte an seiner Unterlippe. Männer, die an Bord der CREST IV durch eine fremde Galaxis geflogen waren, brauchten keine Ausbildung mehr. Sie waren auf Ustrac fehl am Platz.
Loopers hoffte, daß Rhodan wegen dieser Raumfahrer bald eine Entscheidung treffen wurde.
„Ich habe gerade überlegt, was wir tun, wenn die Besatzungsmitglieder der CREST IV und der ORINOCO länger auf Ustrac bleiben", sagte er zu Chaumers.
„Wir könnten sie zu irgendwelchen Arbeiten einsetzen, Sir", schlug Chaumers vor.
„Was meinen Sie damit?"
Chaumers wurde unsicher.
„Ich weiß nicht recht, Sir", gestand er. „Ich weiß überhaupt nicht, wie wir sie einsetzen können."
„Ich will Perry Rhodan jetzt nicht damit belasten", sagte der Admiral. „Rhodan ist vollauf damit beschäftigt, die alte Ordnung wiederherzustellen. Dabei muß er an zwei Fronten kämpfen und ist gleichzeitig noch mit der Verantwortung belastet, seinen Doppelgänger auf menschlich annehmbare Weise abzulösen."
Chaumers nahm seine Arbeit wieder auf. Er war froh, daß Loopers sich nicht länger mit ihm über die Besatzungsmitglieder der beiden vernichteten Schiffe unterhalten wollte.
Loopers stand auf und griff nach seiner Uniformjacke.
„Bleiben Sie hier, bis ich zurückkomme", sagte er. „Eventuell wichtige Funkgespräche legen Sie in Gebäude Sechs."
Chaumers, Gesicht war eine stumme Frage, aber Loopers ging hinaus, ohne seinen Adjutanten zu informieren.
5.
Raskani sah die Frau zur Wand zurückweichen. Sie mußte seine Absichten im gleichen Augenblick durchschaut haben, da er hereingekommen war. Er verwünschte seine Unvorsichtigkeit, mit der er seine Gedanken bloßgelegt hatte.
Heiko Anrath stand wie erstarrt da, er wußte offenbar nicht, was er von dieser Sache halten sollte.
Raskani handelte kaltblütig. Er ließ den Mikroroboter losfliegen und öffnete gleichzeitig seine Gürteltasche. Anrath zuckte zusammen, als der zentimetergroße Flugroboter gegen seinen Hals prallte und eine winzige Nadel unter die Haut stieß.
Raskanis Aufmerksamkeit galt nun der Frau. Plötzlich glaubte er zu wissen, warum sie in Richtung zur Wand ging. Er riß einen kleinen Nadler aus der Tasche und schoß ihn auf die Frau ab.
Sie brach lautlos zusammen und. blieb liegen. Raskani stürmte durch das Zimmer und pflückte den Roboter von Anraths Hals. Er steckte ihn achtlos in die Gürteltasche. Dann begab er sich zu der Frau und überzeugte sich, das sie tot war. Er öffnete ihre Jacke und nahm ihr den Zellaktivator ab. Einen Moment wog er das Gerät nachdenklich in der Hand, dann legte er es in seine Tasche.
Die Injektion, die Anrath von dem Flugroboter erhalten hatte, setzte seinen Widerstandswillen herab.
Er stand fassungslos da und blickte auf Laury Marten, mit der er noch vor wenigen Sekunden gesprochen hatte.
Jetzt, da Raskani die Frau ausgeschaltet hatte, war er wieder
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