0370 - Verrat auf OLD MAN
Begleiter. Völlig außer Atem erreichten sie Hangar Vierundzwanzig.
„Dort!" rief Raskani und deutete auf eine Space-Jet, in deren offener Schleuse bereits einer von Raskanis Begleitern wartete. Anrath war sicher, daß sich im Innern des Diskusschiffes bereits die anderen akonischen Agenten aufhielten.
Raskani stürmte die Gangway hinauf. Er zog Anrath mit sich in die Schleuse.
Anrath taumelte in die Zentrale des kleinen Raumschiffs. Mit einer heftigen Bewegung stieß Raskani ihn in einen Sessel.
„Los! Geben Sie dem Hangaroffizier den Befehl, die Schleuse für uns zu öffnen!" rief der Plophoser.
Anrath griff widerspruchslos nach den Schaltknöpfen der Funksprechanlage.
Raskani half ihm, eine Verbindung mit dem Hangarkontrollraum herzustellen.
„Öffnen Sie die Schleuse von Hangar Vierundzwanzig!" murmelte Anrath.
Eine Weile blieb es still, und Anrath hörte Raskani mit den Füßen scharren.
„Warum dauert das so lange?" fragte der Plophoser schließlich ungeduldig. „Fragen Sie nach."
„Warum wird die Schleuse nicht geöffnet?" fragte Anrath. Er beugte sich nach vorn und starrte auf die Funksprechanlage.
Diesmal kam die Antwort sofort.
„Tut mir leid, Sir", sagte eine tiefe Stimme. „Vor wenigen Augenblicken wurde Startverbot für sämtliche Raumschiffe erlassen."
„Hier spricht Perry Rhodan!" rief Anrath ins Mikrophon. „Ich befehle Ihnen, die Schleuse zu öffnen."
„Ich habe soeben mit Perry Rhodan über Bildfunk gesprochen", antwortete der zuständige Hangaroffizier.
Anraths Schultern wurden schlaff. Er hörte, wie Raskani eine Verwünschung ausstieß.
„Zu spät!" rief einer der akonischen Agenten. „Wir können nicht mehr fliehen."
Raskani fuhr herum.
„Noch sind wir in Freiheit", sagte er entschlossen. „Ich werde Rhodan dazu zwingen, uns den Start zu erlauben."
Die anderen blickten ihn ungläubig an, als er sich vor der Funkanlage niederließ.
*
Es blieb ihnen keine Zeit zu einer langen Begrüßung. Kaum waren Bully, Mercant, Tifflor und Ferenczy freigelassen, mußten sie helfen, die immer größer werdende Verwirrung unter den Raumfahrern zu beenden Von der Zentrale aus sprachen die Verantwortlichen über Interkom zu den Besatzungsmitgliedern von OLD MAN. Inzwischen stand fest, daß Ausrüstungsingenieur Orlin Raskani der Chef einer sieben Mann starken Verschwörergruppe war. Raskani hatte Laury Marten umgebracht und besaß ihren Zellaktivator. Er hatte es außerdem fertiggebracht, Heiko Anrath auf seine Seite zu bringen. Darüber, ob Anrath zu einer Mitarbeit bei den akonischen Agenten gezwungen wurde, oder ob er es freiwillig tat, herrschten unterschiedliche Meinungen.
Wenige Augenblicke, nachdem Rhodan in der Zentrale von OLD MAN aufgetaucht war, erlitt Oberst Christopher Mecheninger einen Nervenzusammenbruch. General Ferenczy übernahm wieder das Kommando.
Als Mecheninger von einem Arzt hinausgebracht wurde, meldete sich der zuständige Offizier von Hangar Vierundzwanzig über Interkom und berichtete, daß Raskani Anrath und sechs weitere Männer eine Space-Jet besetzt hätten und Starterlaubnis forderten.
Rhodan gab den Befehl, die Schleusen des Hangars auf jeden Fall geschlossen zu halten.
Gleich darauf meldete sich Orlin Raskani von Bord der Space-Jet aus über Funk und verlangte, Rhodan zu sprechen.
„Ich schlage vor, daß du ihn überhaupt nicht beachtest", sagte Bully, dem die Freude über die Rückkehr seines Freundes noch immer anzumerken war.
„Das wäre vielleicht unklug", meinte Rhodan.
„Raskani hat keine Chance", mischte sich Atlan ein. „Wir lassen ihn von ein paar Kampfrobotern aus der Jet holen."
Rhodan überlegte einen Augenblick. Der Akone war in einer verzweifelten Lage. Vielleicht besaß er Bomben, mit denen er OLD MAN zum Teil vernichten konnte. Es war auf jeden Fall besser, mit ihm zu sprechen, bevor man ihn endgültig in die Enge trieb.
„Hier ist Rhodan", sagte Rhodan, als er sich vor der Funkanlage niederließ.
„Lassen Sie uns starten!" klang Raskanis schrille Stimme aus dem Lautsprecher. „Wenn Sie uns nicht losfliegen lassen, töte ich Heiko Anrath und berichte der Menschheit, was sich in den letzten Monaten abgespielt hat."
Rhodan antwortete nicht sofort. Er wußte, daß der Mann, der Laury Marten ermordet hatte, nicht davor zurückschrecken würde, auch Anrath umzubringen. Das hatte Rhodans Doppelgänger nicht verdient.
Rhodan winkte Gucky zu sich heran.
„Nimm Harl Dephin und springe mit ihm an Bord von
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