0370 - Verrat auf OLD MAN
vor sich zu sehen, die er für mitschuldig an seinen Schwierigkeiten hielt. „Haben Sie eine Erklärung dafür, warum OLD MAN so plötzlich startet?" fragte er.
„Ja", sagte Kakuta.
Ryson fuchtelte aufgeregt mit den Armen herum.
„Wie soll ich den HÜ-Schirm aufrechterhalten, wenn fast die gesamte Energie mit einem Schlag zu den Triebwerken umgeleitet wird?" empörte er sich. „Das halt der Generator nicht durch. Sehen Sie ihn sich nur an."
Ein Seitenblick auf den Generator bestätigte Kakuta das, was er bereits vermutet hatte: Die Anlage war nicht in bester Verfassung „Schalte den HÜ-Schirm doch ab" sagte Gucky.
Rysons Augen weiteten sich.
„Was?" brachte er hervor.
„Schalte ihn ab", wiederholte Gucky. „Das ist kein Vorschlag, sondern ein Befehl."
Ryson sah aus, als wollte er jeden Augenblick den Rest seiner Beherrschung verlieren.
„Sie wissen genau, daß wir von dieser Energiestation aus nur einen Teil des Schutzschirms kontrollieren", sagte er. „Wir können von hier aus bestenfalls eine Lücke im Schirm öffnen."
„Öffne die Lücke!" befahl der Mausbiber.
Ryson stemmte beide Arme in die Hüften. Sein Gesicht war schweißbedeckt.
„Was wird hier überhaupt gespielt?" erkundigte er sich. „Ich habe strikten Befehl, den Schirm unter keinen Umständen zu öffnen. Jetzt fliegt OLD MAN plötzlich durch die Gegend, und man verlangt von mir, daß ich eine Lücke im Schirm öffnen soll."
„Du weißt, wen du vor dir hast" sagte Gucky und deutete auf die beiden Teleporter. „Wir sind auf OLD MAN angekommen, als der Schirm einen Augenblick geöffnet wurde. Wir sind hier, um eine Verschwörerbande unschädlich zu machen, die Perry Rhodan erpreßt."
Ryson kniff die Augen zusammen. Gucky sah, daß der Major nachdachte.
„Seit der Verhaftung von Reginald Bull und den anderen Männern verstehe ich überhaupt nichts mehr", sagte er.
„Sperre die Energie, die von dieser Station in den HÜ-Schirm fließt, damit das Flaggschiff der USO mit Lordadmiral Atlan an Bord landen kann", sagte Gucky.
Ryson zögerte. Er wußte nicht, was er tun sollte.
„Ich muß mit der Zentrale sprechen", sagte er.
„Wenn Sie das tun, verderben Sie alles", prophezeite Tschubai. „Oberst Mecheninger ist ebenso ahnungslos wie Sie."
„Du weißt, daß ich dich mit meinen parapsychischen Kräften zwingen könnte, alles zu tun, was wir für richtig halten", sagte Gucky eindringlich. „Aber ich appelliere an deine Vernunft. Ich will, daß du uns freiwillig hilfst."
Ryson machte einen Schritt auf die Schalttafel zu.
„Ich riskiere es", sagte er zögernd und griff nach einem Hebel. Er zog ihn nach unten. Das Summen des Generators wurde leiser und erstarb dann ganz.
„Mehr können wir im Augenblick nicht tun", sagte der Mausbiber. Er nickte zu Ryson empor. „Das war ein kluger Entschluß, Major."
„Hoffentlich", sagte Ryson gequält.
*
Die IMPERATOR III war OLD MAN in einem großen Sicherheitsabstand gefolgt. Als die Lücke im HÜ-Schirm entstand, beschleunigte Oberst Gys Reyht das Schiff und raste damit auf den Robotgiganten zu. Ungehindert landete das Flaggschiff der USO in einem Plattformhangar. Kurz darauf öffneten sich die Schleusen des Schiffes. Kampfroboter und bewaffnete Raumfahrer sprangen heraus. An ihrer Spitze bewegten sich Perry Rhodan und Atlan.
*
Allmählich begriff Anrath, daß etwas schiefgegangen war. Sie waren in Richtung des Hangars unterwegs, um mit einer von Raskani für diese Zwecke vorbereiteten Space-Jet von OLD MAN zu fliehen.
Anrath und Raskani wurden von dem Mann begleitet, der die verhängnisvolle Nachricht überbracht hatte. Rhodans Doppelgänger konnte sich vorstellen, daß Raskanis Helfer ohne Ausnahme zum Hangar Vierundzwanzig unterwegs waren, um die Space-Jet rechtzeitig zu erreichen.
Auch jetzt dachte Anrath nicht daran, sich von Orlin Raskani zu trennen. Gelegenheiten dazu ergaben sich oft, aber Anrath brachte nicht genügend Willenskraft auf, das zu tun, was er für richtig hielt. Er rannte an Raskanis Seite durch die Gänge, sprang mit ihm in einen Antigravschacht und ließ sich an seiner Seite nieder, als der Plophoser einen verlassen dastehenden Gleitwagen zur Fortsetzung der Flucht benutzte.
Sie trafen immer wieder auf Raumfahrer und Besatzungsmitglieder von OLD MAN. Man warf ihnen erstaunte Blicke zu, aber niemand hielt sie auf. Die Nachricht von Anraths Verrat war also noch nicht verbreitet worden.
Raskani schonte weder sich noch seine beiden
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