0371 - Attentat auf die Sonne
löschen. Sie haben dann Zeit, herauszukommen. Aber ich rate Ihnen, nicht zu teleportieren. Wir würden Sie später auf jeden Fall noch einmal erwischen, und dann erhielten Sie keine zweite Chance. Haben Sie das verstanden?"
Gucky überlegte fieberhaft. Wenn sein Notruf aufgefangen worden war, konnte es nur noch Stunden höchstens Tage, dauern, bis Rhodan mit einem Flottenverband hier eintraf. Das würde die Rettung bedeuten. Auf der anderen Seite konnte es möglich sein, daß vorher die MABALASA startete.
Und das, nur das, mußte verhindert werden!
„Klar habe ich verstanden, aber es fällt mir nicht ein, auf Ihre Bedingungen einzugehen. Wenn Sie was von mir wollen, holen Sie mich gefälligst hier raus. Wie, das ist Ihre Sache."
Für eine Weile blieb es still. Dann kam die Antwort: „Genau das werden wir tun. Kann sein, daß Sie uns dabei entwischen, aber ich betonte schon, daß Ihnen das nicht viel nützt. Auf Beynerth gibt es Tausende solcher Fallen wie diese, in der Sie stecken.
Früher oder später erwischen wir Sie wieder, und dann wissen wir, was wir von Ihnen zu halten haben."
„Über mich", sagte Gucky schnell „kann man überhaupt nicht schlecht genug denken..."
Es erfolgte keine Antwort mehr.
Der Mausbiber hielt sich sprungbereit. Es war ihm völlig klar, was geschehen würde. Die Akonen würden die Sperre für wenige Sekunden öffnen, damit einige von ihnen in die Halle eindringen konnten.
Und nun galt es, diese Sekunden zu nutzen. Der Bluff mit den „Tausenden von anderen Fallen" schreckte Gucky nicht.
Der Vorhang erlosch nur an einer Seite der Halle. Auch darauf hatte sich Gucky vorbereitet. Noch in derselben Sekunde teleportierte er und stand dann in einem Korridor der von der Falle höchstens einige hundert Meter entfernt war. Sofort peilte er die Sukraner an, und er hatte Glück. Er erwischte Major Pichens, der in der Kommandozentrale der MABALASA stand und seinen Offizieren letzte Anweisungen gab. Ohne zu überlegen, teleportierte Gucky abermals, um gerade in dieser Kommandozentrale zu rematerialisieren.
Der Schreck des Sukraners war vollkommen und so recht nach Guckys Geschmack, der die Parafalle schon wieder halb vergessen zu haben schien.
Pichens blieb das Wort im Hals stecken, als er plötzlich in seiner Kommandozentrale das fremdartige Lebewesen erblickte, einen Meter groß und - soweit er erkennen konnte - mit Pelz bedeckt. Dabei machte es jedoch einen durchaus intelligenten Eindruck.
Einer der Offiziere griff nach der Waffe, um eine Sekunde später mit voller Wucht und ohne sichtbare Ursache gegen die Kontrollen geschleudert zu werden. Zum Glück berührte er dabei keine wichtigen Hebel, sonst wäre das Schiff womöglich ungewollt gegen die Decke des Hangars geflogen.
„Da soll doch..." begann Major Pichens, aber ihm fehlte die Luft für eine weitere Meinungsäußerung.
„Guten Tag", sagte Gucky und konzentrierte sich auf die Kiste, die noch immer mitten in der Halle stand. „Hoffentlich holt euch alle der Teufel - und das möglichst bald."
Dann war er verschwunden.
Major Pichens starrte noch lange auf den Fleck, an dem das merkwürdige Lebewesen gestanden hatte, und plötzlich begann er zu ahnen, daß doch nicht alles so glatt verlaufen könnte, wie er sich das gedacht hatte.
5.
Harl Dephin atmete erleichtert auf, als Gucky in der Kiste rematerialisierte.
„Du hast dir Zeit gelassen, Gucky. Kannst du dir vorstellen, daß ich dabei schlafen soll? Und wir brauchen Schlaf, sonst fallen wir um."
„Jetzt wird geschlafen", verkündete Gucky und rollte sich in einer Ecke der Kiste zusammen. „Sie suchen mich, aber sie werden uns nicht finden. Der letzte Impuls kommt aus der MABALASA. Vielleicht vermuten sie mich dort. Das gibt ein heiteres Versteckspiel. Dieser Pichens soll dabei weiße Haare kriegen. Wenn es nach mir ginge, würden wir den Kahn schon jetzt manövrierunfähig machen - damit ersparten wir uns eine Menge Ärger."
„Sinnlos, Gucky. Dann wäre der zweite Versuch fällig. Wir müssen warten, wie Rhodan entscheidet."
„Hoffentlich müssen wir da nicht warten, bis wir schwarz sind", befürchtete Gucky und schloß endgültig die Augen.
Die beiden Freunde hatten sich ihre Ruhepause redlich verdient.
Aber sie ahnten nicht, daß Tathos von Abessos inzwischen seine Pläne geringfügig geändert hatte.
*
Major Thuma Morbote rechnete es sich zur großen Ehre an, daß Perry Rhodan auf sein Schiff umgestiegen war. Selbst der sonst so
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