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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fürchterlich werden und unabsehbare Folgen haben.
    Botschafter zweier nicht gerade befreundeter Staaten wurden gekidnappt. Ausgerechnet noch der russische. Wie würde seine Regierung darauf reagieren? Werwölfe kannten kein Pardon. Es war ihnen egal, welche Berufe ihre Opfer ausübten. Sie würden die Männer eiskalt töten.
    Ein russischer Botschafter verlor auf englischem Boden sein Leben! Mir wurde der Kragen eng, wenn ich an die Folgen dachte.
    »Ja«, sagte die Frau mit eiskalter Stimme. »So ist das nun einmal. Lange genug haben wir an dem Plan gebastelt. Jetzt steht er. Und zwar bombensicher.«
    Bombensicher! Das konnte ein Stichwort sein. Ich fragte mich, wie die Werwölfe es versuchen wollten, den Zug zu stoppen. Vielleicht mit einer Bombe?
    Alexis Ascot hatte mir die Gedanken vom Gesicht abgelesen, denn sie begann leise zu lachen. »Dieser Plan ist lange genug ausgeklügelt worden. Aber keine Panik, Sinclair. Eine Bombe wird nicht gelegt. Habe ich dir nicht gesagt, daß mein Mann bei der Bahn einen Vertrauensposten hat? Er wird in vieles eingeweiht. So ist er auch an die Geheimunterlagen des Transports gekommen und hat die Konsequenzen gezogen. Gerald verriet alles. Es ist nicht einmal nötig, eine Bombe zu legen, um den Zug zu stoppen. Es reicht gewissermaßen eine einfache Handbewegung, um diese wertvolle Fracht zum Halten zu bringen.«
    »Und welche?« erkundigte ich mich.
    »Man braucht nur ein Signal umzustellen«, erklärte sie lässig und auch hochnäsig.
    Klar, das war es. Wenn sich jemand im Verkehrsbetrieb der Bahn auskannte… Jeder Lockführer mußte sich an die Signale halten.
    Alexis hob die Schultern. Sie gab sich sehr lässig und überlegen.
    »Du siehst, Geisterjäger, es ist an alles gedacht worden.«
    »Und Sie wußten davon?« fragte ich.
    »Natürlich.«
    »Sie hätten es melden müssen.«
    Fast bedauernd schaute sie mich an. »Melden? Sind Sie verrückt? Auch ich will, daß einige arrogante Typen etwas auf den Deckelbekommen. Ich habe dir doch gesagt, daß es der Fluch der alten Zeit ist. Bevor es Menschen gab, waren schon die Wölfe da. Sie hatten damals die Kontrolle übernommen, und sie werden sie wieder übernehmen. Daran kann auch ein Mann wie du nichts ändern.«
    »Im Prinzip ja. Aber Sie werden einsehen, daß ich so etwas nicht hinnehmen kann.« Es bereitet mir Mühe, so ruhig zu sprechen. »Ich werde entsprechende Gegenmaßnahmen veranlassen.«
    »Wie denn? Telefonisch?«
    »Genau.«
    Ihr Lachen klang abgehackt, irgendwie wissend und auch schmutzig. »Ein Telefon werden Sie hier finden. Nur bekommen Sie keine Verbindung. Es ist alles abgeschaltet. Wir beide, Sinclair, sitzen hier wie auf einer Insel.«
    »Nicht ganz«, widersprach ich. »Sie haben einen guten Plan gehabt, wollten sogar noch Spaß mit mir haben, verloren leider Ihre Tochter, das war der erste Tiefschlag. Den zweiten werde ich Ihnen gleich versetzen«, erklärte ich, von der Tischkante rutschend. »Es gibt Telefon in der Nähe. Und zwar in meinem Wagen, Mrs. Ascot!«
    Das hatte sie geschockt. Ich sah, wie sie die Hände ballte und bleich wurde.
    Nun mußte sie etwas tun. Sie hatte mich in einen Plan eingeweiht, ich war unter Umständen in der Lage, alles zu verhindern, wenn ich rasch handelte.
    Sie starrte mir ins Gesicht. »Es ist trotzdem zu spät!« erklärte sie.
    »Viel zu spät.«
    »Ich lasse es darauf ankommen.«
    Ihre auf meine Worte folgenden Nickbewegungen wurden unterbrochen, als sie plötzlich in die Höhe schoß. Es war ein letzter Angriff der Verzweiflung. Alexis wußte wohl, daß sie mir nicht gefährlich werden konnte, und ich packte sie an den Handgelenken, als sie von der Tischkante rutschte. Sie kam nicht dazu, ihre Fingernägel einzusetzen und schrie auf, als ich einen ihrer Arme auf den Rücken bog. Es war der rechte. Ich drückte ihn wieder hoch und hatte Alexis in den berühmten Polizeigriff genommen, sie beugte sich vor und ächzte, als sie einen Schmerzstoß spürte, der durch ihren Arm schoß.
    Ich benötigte nur eine Hand, um sie festzuhalten, mit der anderen holte ich die Handfesseln aus Kunststoff hervor und schloß einen Ring um ihr Gelenk.
    Den anderen hielt ich fest.
    Alexis wurde ruhig. Sie lachte sogar und hörte auch nicht auf, als ich sie nach draußen führte. Neben dem Bentley blieb ich stehen.
    »Schauen Sie hinein«, sagte ich, »dann werden Sie erkennen, daß ich Ihnen keinen Bären aufgebunden habe!«
    Sie senkte nicht einmal den Kopf. Dafür fesselte ich auch ihre

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