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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drang kein Schrei aus ihrem Mund.
    Es war ein anderer Laut, der sich viel gefährlicher anhörte. Eine Mischung aus Fauchen und Knurren.
    Das erste Anzeichen von der Verwandlung in ein Tier. Sie kannte das Omen, hatte eigentlich darauf schon gewartet, obwohl es sie anwiderte, aber der Fluch forderte sein Recht. Nie verließ er den einmal eingeschlagenen Weg.
    Mühsam stemmte sich Laura vom Baumstamm weg, drehte sich torkelnd und sah das dunkelgraue Asphaltband der Straße wie eine unruhige Wasserfläche, die alles schlucken wollte.
    Vorsichtig setzte sie das rechte Bein, bekam Kontakt mit der Straße und zog das linke nach.
    Laura mußte weiter. Gleichzeitig ahnte sie auch, daß sie es diesmal nicht schaffen würde.
    Nein, heute kam sie zu spät. Nicht mehr in dieser Nacht. Aber sie gab nicht auf.
    Wieder torkelte sie auf der Straße entlang. Instinktiv versuchte sie, sich auf der rechten Seite zu halten, es gelang ihr kaum noch.
    Ständig wurde sie von einer Kraft, gegen die sie nicht mehr ankonnte, zur Straßenmitte getrieben. Wenn sie das merkte, fand sie trotz allem noch den Willen, wieder auf die rechte Seite zurückzukehren.
    Und so ging es weiter.
    Hundert, zweihundert Yards legte sie zurück, ohne zu stolpern. Hoffnung erfüllte sie, die plötzlich in einem grellen Licht und Motorenlärm zerplatzte.
    Beides kam ihr entgegen.
    Es war ein Bus, dessen Fernlichtfülle die Straße, deren Gräben, einen Teil des flachen Landes dahinter sowie auch die Bäume schattenhaft aus der Finsternis riß.
    Entdecken durfte sie keiner!
    Das war ihr eingehämmert worden wie dem Schulanfänger das Alphabet. Laura reagierte richtig. Erst als sie im feuchten Straßengraben lag und brakiges Wasser auf ihren Lippen spürte, wußte sie, was sie getan hatte. Sie war noch einmal entwischt, denn der Bus rauschte mit laut brummendem Motor und schmatzenden Reifen vorbei. Sie spürte den Luftzug der Geschwindigkeit selbst noch im Graben.
    Mühsam stemmte sie sich hoch und schaute über den Rand. Ein bleiches Gesicht hatte sie. Auch jetzt noch hübsch, obwohl es vom Weinen verquollen aussah und der feuchte Schmutz auf ihren Wangen klebte. Der Dreck setzte sich jetzt auch unter den Nägeln fest, als Laura sich hochzog.
    Wieder torkelte sie über die Straße. Die Dunkelheit lag wie ein Schutz über ihr. Bis sie in den nächsten Sekunden abermals von einem Scheinwerferpaar zerrissen wurde.
    Diesmal kam der Wagen nicht von vorn. Er fuhr in ihrem Rücken heran, sie hörte ihn kaum. Laura sah nur ihren eigenen Schatten, den das sie einhüllende Licht als Begleiterscheinung auf die helle Bodenfläche warf.
    Sie wollte wieder weg, aber in ihrem Kopf befand sich plötzlich eine Leere. Den Grund wußte sie nicht, sie machte nur einen großen Fehler. Anstatt nach rechts zu laufen, sprang sie mit einem verrückten Satz nach links. Auf die Straßenmitte zu.
    Und das war der Wagen.
    Etwas quietschte und radierte über den Asphalt. Das Licht wurde noch stärker, aber schlimmer war der Schlag, der sie irgendwo am Unterkörper erwischte und zu Boden schleuderte.
    Laura blieb wie tot liegen…
    ***
    Eigentlich hätte ich zufrieden sein können, denn das Duell der Hexen lag hinter mir und auch den geheimnisvollen Hexenstein gab es endgültig nicht mehr. [1]
    Daß ich trotzdem nicht in Jubelschreie ausbrach, ist leicht zu erklären. Wir standen ohne Würfel da, denn dem Spuk war es gelungen, ihn uns abzunehmen. Und sein Helfer, Akim Samaran, war uns auch entkommen. Zudem besaß ich die Gemme nicht mehr, aber das Abenteuer gegen die Dschinns hatte ich noch vor dem Fall erlebt, der Suko und mich nach Schottland führte, wo um den Stein bis aufs Blut gekämpft wurde.
    Einer ehemaligen Hexe war es gelungen, in eine relative Sicherheit zu gelangen.
    Das war Jane Collins!
    Nach lebensgefährlichen Aufregungen in Frisco hatte sich Yakup Yalcinkaya der Hexe angenommen und sie in seinem Kloster untergebracht, wo auch der marokkanische Junge Ali lebte, um dessen Erziehung sich Jane bestimmt kümmern würde.
    Diese Dinge waren eigentlich günstig verlaufen, und doch traute ich dem Frieden nicht. Für mich war der Würfel des Unheils das eigentliche Zentrum. Ich hatte ihn einmal als Würfel des Heils bezeichnen wollen, das war falsch gewesen. Dadurch, daß er in die Hände des Spuks gelangt war, machte er seinem Namen wieder alle Ehre.
    Ich war gespannt, wie der Spuk sich in Zukunft verhalten würde.
    Ob er die Kraft des Würfels gnadenlos gegen die Menschheit ausspielte

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