0372 - Werwolf-Omen
überschlug sich dort mehrere Male und blieb mit gebrochenem Genick liegen.
Für den Werwolf aber war die Sache erledigt. Er drehte sich um und starrte auf die beiden Männer.
»Nein, nein!« jammerte Mort Gamber. »Ich will nicht sterben. Nein, ich…«
Der Werwolf öffnete sein Maul. Beide Männer sahen das mörderische Gebiß und wußten, daß ihre Chancen auf den Nullpunkt gesunken waren…
Vier voll ausgebildete Leibwächter waren es. Einer sollte im Wagen bleiben, das war Nummer Drei.
Die anderen beiden verließen den Wagen. Auch sie hatten ihre Waffen gezogen. Kaum berührten sie den Boden, als der Zurückgebliebene mit den beiden Botschaftern telefonierte und ihnen erklärte, daß sie die Lage voll unter Kontrolle hätten.
»Es sind drei«, sagte er.
Der Irrtum war folgenschwer, denn der vierte Werwolf hatte sich an der anderen Seite des Zuges aufgehalten, und ihm war es auch gelungen, durch geschicktes Klettern das Dach des zweiten Wagens zu erreichen. Dort schob er sich langsam voran.
Die anderen beiden Leibwächter hatten die Böschung hinter sich gelassen und blieben neben den Toten stehen. Auch sie waren geschockt, als sie erkannten, wen ihr Boß da erwischt hatte.
»Mensch, das sind ja Werwölfe!« flüsterte die Nummer Vier.
»Du bist verrückt.«
»Mensch, ich habe vor kurzem noch einen Film darüber gesehen.«
Nummer Zwei winkte ab. »Okay, ich glaube dir ja das mit dem Film. Aber die hier haben sich verkleidet und jetzt sind sie tot. Zero hat sie mehrmals getroffen.«
Das hatte er in der Tat. Jeder Werwolf war mehrfach erwischt worden.
Die beiden Männer schauten zur Lok. Sie sahen, daß Zero die Maschine erreicht hatte.
»Gleich stürmt er sie«, sagte Nummer Zwei.
»Hoffentlich.«
Zero war in Form. Er wurde plötzlich zum Schatten, so schnell war er. Jetzt mußte er schießen! Die beiden Männer sahen Sekunden später eine Gestalt aus der Lok fliegen, die sich am Hang mehrere Male überschlug und dann liegenblieb.
Die Männer schauten ihm nach.
Das war für die beiden angeblich toten Werwölfe die Chance. Sie wurden von den Menschen erst bemerkt, als sie schon auf den Beinen standen. So schnell waren sie hochgefedert.
Dann griffen sie an.
Zwei Schüsse fielen noch. Beide fehlten, doch die Bestien wußten, wie sie es machen mußten. Unter ihren Körpern brachen die Männer zusammen. Plötzlich spritzte Blut, die Gegenwehr erstickte, dann war alles vorbei.
Nummer Zwei und Vier lagen ebenso reglos wie ihr Boß.
Blieb noch einer.
Die Bestien drehten sich um. Sie schauten zum zweiten Wagen hin, wo der letzte Leibwächter steckte, und sie sahen ihren Artgenossen auf dem Dach.
Er hatte es geschafft und sich so weit vorgeschoben, daß er sich direktüber der Tür befand.
Dort lauerte er.
Die beiden Killer-Bestien schauten sich an. Bei einem tropfte noch Blut von den Pranken und hinterließ im Gras eine dunkle Spur.
Nebeneinander schritten die Mörder auf den Wagen hoch und kletterten auch die Böschung zu. Durch ihre Aktion wollten sie den zurückgebliebenen Leibwächter zu einer Unvorsichtigkeit verleiten.
Der Mann stand voll unter Streß. Er hatte die beiden Botschafter beruhigen können und den anderen Mitreisenden gesagt, daß sie sich nicht von der Stelle rühren sollten.
Das war geschehen, und er atmete zunächst einmal auf, als er zu seinen Zigaretten griff, um sich ein Stäbchen anzuzünden. Das war zwar nicht erlaubt, aber er brauchte den Stoff.
Da vernahm er die Schüsse.
Zweimal war gefeuert worden. Dicht vor dem Wageneingang, nur durch die Schräge der Böschung getrennt. Leider lag die Stelle, wo geschossen worden war, für Nummer Drei im toten Winkel. Mit gezogener Waffe näherte er sich dem Ausstieg, blieb dort stehen, weil er seine beiden Kampfkollegen zurück erwartete.
Sie kamen nicht.
Dafür hörte er stöhnende Laute. Mißtrauen keimte in ihm hoch.
Zudem trieb ihm der Wind auch einen unnormalen Geruch entgegen. Er war scharf, paßte überhaupt nicht hierher.
Der Mann hielt sich an die Anweisung, den Wagen nicht zu verlassen. Er drückte sich aber durch die offene Tür und stellte sich auf die hochkantigen Stufen des Trittbretts.
Dort wartete er, auch besaß er einen besseren Überblick.
Sekunden später sah er die beiden Gestalten. Nur waren es nicht seine Kollegen, sondern schrecklich aussehende Wesen. Menschen, die sich als Bestien verkleidet hatten.
Der Schock war zu vergleichen mit dem Stich einer heißen Messerklinge in die Brust. Er dauerte
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