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0373 - Echsenmenschen greifen an

0373 - Echsenmenschen greifen an

Titel: 0373 - Echsenmenschen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dachten überhaupt nicht! Das aber hielt die Druidin für unmöglich.
    Schießlich tauchten sie auf.
    Aufrecht gehende Echsen! Teri sah sie nur umrißhaft im Gegenlicht des Scheinwerfers, von dem sie angestrahlt wurde. Sie sah aber auch die Waffe, die auf sie gerichtet war, und hörte den trockenen Knall des Abschusses.
    Der Einschlag des Geschosses in ihrem Körper erfolgte unmittelbar darauf.
    Die Wucht des Treffers riß sie herum und ließ sie zusammenbrechen. Eine gnadenlose Kälte breitete sich blitzschnell in ihr aus, und sie verwendete den letzten Hauch ihrer Druiden-Kraft, diese Kälte zu isolieren und das sich zersetzende Geschoß zu neutralisieren. Aber da schwanden ihr auch schon die Sinne.
    Nach einiger Zeit erwachte sie. Sie öffnete die Augen und fand sich im Dämmerlicht wieder, das von irgendwo her kam. Sie hörte das Dröhnen einer Maschine. Vorsichtig versuchte sie sich aufzurichten. Es gelang ihr, aber sie spürte einen stechenden Schmerz in der linken Hüfte. Sie tastete die Stelle ab. Dort hatte das Geschoß sie getroffen und war wohl dann am Hüftknochen hängengeblieben. Von dort ging noch Kälte aus. Diese Kälte war möglicherweise Teris Glück gewesen; die Verletzung war dadurch vereist worden.
    Aber sie war ohnehin nur klein. Ein winziges, verkrustetes Blutströpfchen war zu sehen. Das Geschoß mußte dünn wie die Nadel einer Injektionsspritze gewesen sein, vielleicht nur so stark wie eine Stecknadel. Entsprechend gering war die Verletzung. Nur diese furchtbare Kälte, die immer noch da war…
    Teri sah sich um.
    Sie befand sich in einer Art Laderaum eines Fahrzeuges, das sich bewegte. Ein paar schmale Fenster gewährten den Blick ins Freie. Draußen war es dunkel. Das Fahrzeug bewegte sich schnell durch eine unbekannte Landschaft.
    Teri warf über die Ladekante einen Blick nach vorn in den Passagierraum des Fahrzeuges. Sie sah die seltsamen Gestalten. Sie wandten ihr den Rücken zu, kümmerten sich nicht um sie. Sie trugen weiße Kleidung, einige besaßen Waffen. Wo die Kleidung ihre Haut nicht bedeckte, war sie glatt und blaugrün oder blaubraun gefärbt. Es gab so viele Farbnuancen, wie es Wesen gab. Sie wirkten echsenhaft, auch wenn Teri nur ihre Hinterköpfe sehen konnte.
    Eine Welt voller humanoider Reptile…
    Teri glitt wieder in die Deckung der Abtrennung zwischen Fahrgast- und Frachtraum zurück. Wenn jemand sich zufällig umwandte, brauchte er nicht unbedingt zu sehen, daß sie schon wieder wach war. Sie tastete ihre Hüfte ab. Die Verletzung schmerzte nicht mehr, nur die Nachwirkung der Kälte war immer noch unangenehm. Wahrscheinlich würde sie sie noch eine Weile behindern.
    Wieder versuchte sie, mit ihrer Druidenkraft nach den Gedanken der Wesen zu tasten, aber wieder gelang es ihr nicht. Ihr war, als würde sie gegen eine unsichtbare Mauer anrennen, aber diese Mauer bestand um Teri herum, nicht um die Reptilwesen.
    Es mußte an der Welt selbst liegen. Sie blockierte irgendwie Teris Fähigkeiten und machte sie annähernd hilflos. Sie würde sich auf ihre Druiden-Kraft nicht mehr verlassen können.
    Sie sah durch die schmalen Seitenfenster die Lichter einer Stadt vorbeiziehen. Die Häuser sahen oval gerundet aus. Wie große Eier! durchzuckte es sie. Dracheneier!
    Das Fahrzeug bewegte sich an der Stadt vorbei zu einem einzelnen, großen Gebäude. Teri konnte nur einen Teil der Fassade sehen, als das Fahrzeug anhielt, aber es schien ihr ein Tempelbau zu sein, mit Verzierungen, Säulen, einem riesigen Portal und aus Stein gearbeiteten grausigen Schreckensgestalten auf schmalen Sockeln. Gottheiten oder Dämonen einer Welt, in der Reptilwesen die beherrschende Lebensform waren?
    Das Maschinendröhnen wurder leiser. Teri fühlte, wie das Fahrzeug um einen halben Meter absank. Dann wurde es still.
    Die Reptilwesen stiegen aus. Und dann wurde die Ladetür aufgerissen. Eines der Wesen kletterte in den Frachtraum.
    Der Echsenschädel war erschreckend mit seinem vorgestülpten Mund, den großen Augen und der gespaltenen Schlangenzunge, die aus dem halb geöffneten Mund hervorzuckte. Dahinter waren spitze Zahnreihen zu sehen.
    Das Erschreckendste aber war die unverkennbare Intelligenz und die Grausamkeit, die Teri in den Augen und den Gesichtszügen des Echsenwesens zu erkennen glaubte. Diese Wesen waren gnadenlos.
    Und rücksichtslos packte der Reptilmann zu, umfaßte Teris Fuß und zerrte sie zu sich hinüber, als sei sie kein lebendes Wesen, sondern eine Sache, ein nahezu wertloses

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