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0373 - In der Todeszone

Titel: 0373 - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unaufhörlich optische und akustische Informationen auf die Expeditionsteilnehmer ein.
    „Hoffentlich hören sie bald auf!" stöhnte Dr. Bysiphere gequält auf.
    Fellmer Lloyd drehte sich herum und schloß betäubt die Augen.
    „Im Gegenteil", sagte er. „Sie fangen jetzt erst richtig an."
    Es stimmte.
    Der Szenenablauf wechselte schneller, und die Bilder wurden ebenfalls schneller. Die Geschwindigkeit der Handlungen nahm zu, aber noch wirkten die Bewegungen nicht verzerrt, höchstens noch eindringlicher. Die Geräusche kletterten die Tonleiter weiter hinauf und wurden greller, erbarmungsloser und lauter. Das Inferno lief erst richtig an.
    Noch schneller!
    Raumschiffe rasten zwischen den Sternen hin und her wie Weberschiffchen. Die Haluter, auf allen Vieren wie biologische Kampfmaschinen rennend, rasten durch fremdartige Straßen, brachten fremdartige Bauten zum Einsturz und rannten weiter, unaufhörlich auf alles schießend, was sich bewegte.
    „Nein!" schrie Peter Shark auf.
    Die Belastung war fast so groß wie in dem Kessel neben dem Liftausgang, der letzten Hürde dieses verwirrenden Rennens um die Erkenntnis.
    Statt einer Reaktion, die begreifbar gewesen wäre, erhöhten die Geräte ihre Geschwindigkeit.
    „Noch schneller!" rief Bontainer.
    Inzwischen wurden die Bilder so schnell, daß das menschliche Auge nicht mehr in der Lage war, einzelne Dinge und Gegenstände, Geschehnisse und Orte zu differenzieren. Die Zäpfchen und Stäbchen wurden überfordert, der Sehnerv begann zu schmerzen. Öfters mußten die Männer die Augen schließen, um nicht zu taumeln.
    „Bontainer!" rief Spectorsky durch den Lärm der Schlachtschilderungen.
    „Was ist los?"
    „Sehen Sie auf meinen Schirm. Ich glaube, den Planeten Lemuria entdeckt zu haben, also die Urerde."
    Bontainer wirbelte herum und blickte auf den Schirm, auf den der Anthropologe deutete. Der Planet Erde rotierte ziemlich schnell - eine Folge der übertriebenen Wiedergabe. Gleichzeitig wurde er größer und größer, also war die Passage aus einem anfliegenden Schiff gefilmt. Dieses Schiff hatte eine wahnwitzige Geschwindigkeit und zielte anscheinend gerade auf die Fläche des Mittelmeeres, dessen Umrisse anders aussahen als jetzt im fünfundzwanzigsten Jahrhundert.
    „Das ist Terra!" sagte Bontainer.
    Jetzt drehte sich der Hauptkontinent unter dem Schiff hinweg. Asien erschien und Japan, die Inselwelt und die Nordspitze Australiens mit dem Golf von Carpentaria.
    „Unzweifelhaft ist dies Terra. Diesmal ohne Terrania City!"
    „Also handelt es sich um den Angriff - einen von vielen - auf Lemuria. Das könnte ein Signal sein", sagte Abel Waringer.
    Bontainer drehte sich herum und starrte auf die fünf Tasten des kleinen Schaltpultes.
    „Diese Tasten... sicher kann man mit ihnen irgendwie die Sendungen beeinflussen!"
    Er zuckte die Achseln und sah in die fragenden Augen Waringers.
    „Erkennen Sie ein System?" fragte er den Hyperphysiker.
    „Nein. Tut mir leid."
    Bontainer war sicher, aber er besaß keine Beweise. Er legte einen Finger auf den ersten Knopf, blickte den Schirm an, der Lemuria zeigte, und drückte den Knopf bis zum Anschlag in das Pult hinein.
    Sofort erhellten sich auch die fehlenden, stumpfen Schirme. Farben und Formen erschienen.
    Bontainer machte die Schaltung augenblicklich rückgängig.
    „Fehlanzeige!" knurrte er wütend.
    Er preßte den zweiten, viereckigen Schalter hinein. Vier Schirme, in jeder Himmelsrichtung einer, verblaßten daraufhin.
    „Dieser Knopf bleibt drinnen", sagte er laut. „Auswahlprogramm."
    Der dritte Knopf rief keine sichtbaren Veränderungen hervor, aber der vierte schien der richtige zu sein.
    „Sie haben es, Skipper!" sagte Spectorsky dicht neben Bontainer.
    Das Bild: Aus der rasenden Bewegung, die den Planeten in Stücke gerissen hätte, wenn sie auch nur annähernd entsprechend gewesen wäre, wurde eine Drehung, die sehr filmwirksam aussah, sie verlangsamte sich mehr und mehr, bis der Planet förmlich stillstand. Nur an den Wolkenformationen sah man, daß das Bild lebte und keine starre Photographie war.
    Dann hörten auch die weißen Wolken auf, sich zu bewegen.
    „Gut, Bonnie", sagte Sanda zufrieden.
    Der fünfte Knopf, den Bontainer jetzt drückte, löschte sämtliche anderen Projektionen ruckhaft aus.
    Bis auf ein Lichtviereck, darinnen eine vielfarbige Planetenkugel, herrschten die Dunkelheit und die Stille im Raum.
    „Fabelhaft!" knurrte Wuriu Sengu. „Ich dachte schon, mein Kopf würde detonieren

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