Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0374 - Der Vogeldämon

0374 - Der Vogeldämon

Titel: 0374 - Der Vogeldämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
seine magische Kraft zu entfesseln. Dazu brauchte er ein Mindestmaß an Konzentration, und die schaffte er nicht. Etwas lähmte nicht nur seinen Körper, sondern auch den Geist. Er wußte jetzt, daß es ein Fehler gewesen war, die Figur berühren zu wollen. Die Berührung hatte es dem Vogeldämon ermöglicht, seine lähmende Kraft in Zamorras Körper und Geist zu stoßen.
    Möglicherweise hätte er Zamorra sogar umgebracht, wenn das Amulett nicht doch noch reagiert hätte…
    Langsam sah er sich um. Die Bantu-Männer begannen sich langsam wieder zu bewegen. Sie erwachten aus ihrer Bewußtlosigkeit. Nur der Zauberer, der sich in einen Vogel verwandeln konnte, blieb reglos.
    Wer von beiden hatte Vivy Ruyters und Sammy auf dem Gewissen? Der Regenbogenvogel selbst, oder dieser Vogelmensch?
    »Das klären wir später«, murmelte Zamorra verbissen. »Erst mal mache ich dich fertig, du verdammtes Ungeheuer…«
    Noch hatte er die Macht dazu! Auch, wenn das Amulett ihm nicht so gehorchen wollte. Auch, wenn seine Konzentrationsfähigkeit durch den magischen Schlag gestört war! Aber Nadines Tod durfte nicht ungesühnt bleiben!
    Außerdem — dieser Vogeldämon hatte nicht zum ersten Mal gemordet, und er würde es weiter tun. Das mußte verhindert werden. Wenn Zamorra die Figur vernichtete, verlor auch der Vogelmensch möglicherweise seine Fähigkeit, sich zu verwandeln und zu fliegen!
    Wieder näherte Zamorra sich dem hölzernen Vogel auf der Säule. Dicht vor ihm blieb er stehen und kämpfte einen Schwindelanfall nieder. Offenbar hatte ihm der magische Schlag auch Kreislaufstörungen eingebracht.
    Zamorra griff in die Tasche. Er förderte ein Feuerzeug zutage. Er rauchte zwar nicht, aber die offene Flamme ließ sich ja auch anderweitig verwenden. So wie zum Beispiel jetzt.
    Er nahm den Dhyarra-Kristall in die Hand und aktivierte ihn. Es kostete ihn einige Anstrengung, sich darauf zu konzentrieren. Im dritten Anlauf schaffte er es. Dann schnipste er die Feuerzeugflamme an.
    Ein Zündholz wäre ihm zwar im Augenblick lieber gewesen, aber es mußte auch so gehen.
    Er machte nicht noch einmal den Fehler, die Figur zu berühren. Der Killer-Vogel schien zu ahnen, was ihm bevorstand, denn er bewegte sich jetzt, schlug mit den Flügeln und hackte nach Zamorra. Der Parapsychologe grinste verbissen. Das Handicap des Vogeldämons war wohl, daß er seinen Sockel nicht verlassen konnte! Damit schied er selbst als Mörder von Vivy und Sammy aus, damit mußte der Bantu mit seiner Verwandlungskunst der Mörder sein, der lächelnde Tote zurückgelassen hatte!
    Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, wie sich einer der Helfer des Zauberers erhob. Der Mann schwankte noch, rieb sich die Schläfen und versuchte zu begreifen, was Zamorra tat und warum der hölzerne Vogel lebte, sich bewegte und hektisch zu kämpfen versuchte.
    Zamorra begriff, daß der Vogeldämon ihn nicht magisch kontrollieren konnte. Zamorra war für ihn unbeeinflußbar, unangreifbar, solange er es nicht auf eine Berührung ankommen ließ!
    Er hielt das brennende Feuerzeug hoch. Gleichzeitig bemühte er sich mit der Kraft seines Geistes den Dhyarra-Kristall zu steuern. Allmählich gewann er seine Konzentrationsfähigkeit teilweise zurück. Es ging schon wesentlich besser als vorhin. Während der Vogeldämon nach ihm schlug, stellte Zamorra sich eindringlich vor, was zu geschehen hatte.
    Der Dhyarra-Kristall bezog seine Kraft aus kosmischen Weiten. Und er gab sie an das Feuerzeug weiter.
    Eine Flammenwand schoß aus der Düse hervor, heiß wie die Sonne und riesig wie eine Unwetterwolke. Zamorra brauchte nicht einmal die Richtung zu bestimmen. Das erledigte der Kristall schon fast von selbst. Das Feuer hüllte den Vogel ein.
    Er wehrte sich, aber gegen die Energien, die der Dhyarra entfesselte, kam er nicht an. Das Problem für Zamorra war nur gewesen, den Effekt überhaupt auszulösen. Die Kraft verstärkte sich von selbst und war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Magische Energien kämpften die Abwehr des kreischenden Holzvogels nieder. Binnen Augenblicken stand er in hellen Flammen. Und immer noch brannte die Feuerwolke aus dem Feuerzeug, vom Kristall unglaublich verstärkt. Der Vogel brannte nicht nur, er zerfiel buchstäblich. Eine Aschewolke wurde von der Hitze des Feuers halb über die Lichtung verstreut.
    Nur noch ein kleiner Rest des Sockels stand noch. Aber auch ihn brannte Zamorra nieder.
    Die Bantus, von denen inzwischen zwei wieder erwacht waren, verfolgten das Schauspiel

Weitere Kostenlose Bücher