0374 - Die Macht des Sepulveda
Bemerkungen veranlaßte.
Lasca Muroto grinste.
„Befehl vom psychologischen Betreuungsstab des Oberkommandos, Sir. Die Herren dort fürchten.
kniefreie Röcke könnten von der Arbeit ablenken."
Kantor Chiarini wandte sich anderen Themen zu. In der Sektion des terranischen Kontingents gab es eine Menge davon, und der Staatsminister bevorzugte wie meist jene Dinge, die seiner Ansicht nach nicht ganz in Ordnung waren. Mit brutaler Offenheit deckte er Mängel auf, überschüttete die Frauen und Männer mit seinem schockierenden Sarkasmus und machte sich bei vielen Leuten unbeliebt.
Ihn störte es nicht.
Muroto war es gewohnt, er führte den Minister mit stoischer Geduld durch die wichtigsten Abteilungen Kritik ließ er mit beinahe heiterer Gelassenheit über sich ergehen.
Nach einer halben Stunde öffnete er eine Tür, auf der in grünen Leuchtbuchstaben BESTRAHLUNGSRAUM stand. Darunter war in den Symbolen der maahkschen Einheitssprache VORSICHT! FÜR METABOLISMUS VON MAAHKS GEFÄHRLICH! zu lesen.
Chiarini kannte diesen Raum noch nicht. Er runzelte jedoch nur die Stirn, musterte die unbekannten Strahlungsgeräte und lauschte leicht besorgt dem Summen und Klicken der zahlreichen Aggregate. Die Luft im Bestrahlungsraum war schwach elektrisch geladen, wodurch an den Metallteilen der Raumanzüge kleine Elmsfeuer entstanden.
Lasca Muroto wandte sich halb um, grinste und manipulierte an einem Armbandgerät.
Das Summen veränderte sich, klang höher als zuvor. An einem Gerät leuchteten drei grüne Lampen auf.
Muroto wandte sich wieder nach vorn, machte einen langen Schritt und war verschwunden.
„Nicht schlecht", murmelte Kantor.
„Wohin ist er verschwunden?" fragte Betty Toufry verblüfft.
„In sein Geheimkabinett, vermute ich", erklärte Chiarini. „Kommen Sie!"
Er nahm Bettys Arm und führte die Mutantin zwischen zwei klobigen Geräten hindurch in die Richtung, in die der Oberstleutnant verschwunden war.
Sekunden später standen sie in einem recht behaglich ausgestatteten Raum mit einem Kommunikationspult für Gespräche mit der Positronik des Stützpunkts, neun tiefen Sesseln und einer Automatbar lepsonischer Konstruktion.
Muroto lehnte an der Bar und blickte seinen Gästen erwartungsvoll entgegen.
Kantor Chiarini sah sich um. Von der Einrichtung des „Bestrahlungsraums" war nichts mehr zu sehen.
Dieses Zimmer befand sich scheinbar an einem ganz anderen Ort. Aber es besaß weder Fenster noch Bildschirme noch eine Tür. Die „Wände" schienen aus einer nebelhaften, milchigweißen Substanz zu bestehen, deren Volumen nach außen zu unbegrenzt war.
„Besser, als ich dachte", meinte der Minister. „Was ist das? Ein Umlenkungsfeld oder eine Dimensionsblase?"
Muroto machte ein enttäuschtes Gesicht.
„Eine Dimensionsblase, Sir. Und ich dachte, Sie würden es nie erraten..."
Der Staatsminister lächelte überlegen.
„Ich lese Science Fiction, mein Lieber. Das sollten Sie auch tun, dann kann Sie künftig nichts mehr überraschen. Alles, was Ihnen künftig begegnen könnte, haben Sie bereits lange vorher gelesen. Ich nehme an, Ihre Dimensionsblase soll uns vor den Augen und Ohren Unbefugter schützen."
Oberstleutnant Lasca Muroto nickte. Er bat seine Gäste, Platz zu nehmen, und servierte ihnen frisch gebrühten Kaffee aus der Bar. Danach senkte er sich ihnen gegenüber in einen Sessel.
„Die Maahks kennen einige neue Tricks, um unsere Gespräche innerhalb des Stützpunkts zu belauschen. Grek-1 brachte mich selber darauf, als er bei Besprechungen mit Tatsachen aufwartete, die er eigentlich gar nicht hätte kennen dürfen. Daraufhin ließ ich von unseren Hyperphysikern dieses Geheimkabinett entwerfen."
Er trank genüßlich seinen Kaffee.
„Die D-Blase existiert auf Grund einer vierdimensionalen Phasenverschiebung um die Zeitstromachse herum. Wir befinden uns nicht etwa in einer anderen Zeit, aber der physikalische Kontakt mit der Umwelt wird durch einen Überlappungseffekt wirksam gestört. Lediglich über den Hyperkanal des Kommunikationsgeräts kann ich einseitig eine Verbindung mit der Stationspositronik herstellen."
Chiarini winkte ungeduldig ab.
„Geben Sir mir später die Unterlagen über die D-Blase mit. Jetzt haben wir wichtigere Dinge zu besprechen, Oberstleutnant. Was macht die Gegenpolkanone der Maahks?"
Muroto setzte seine Kaffeetasse ab und machte ein besorgtes Gesicht.
„Die Geheimdienstzentrale auf Gleam hat mitgeteilt, daß die Maahks den größten Teil ihrer Kampfflotte
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