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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chiarinis Roboter eilte herbei, um ihr Feuer zu geben. Betty tat einen tiefen Zug, blies den Rauch gegen die Decke und meinte nachdenklich: „In gewisser Beziehung scheinen die Menschen des 25. Jahrhunderts anfälliger gegen Neurosen zu sein als die des 20., obwohl man damals schon von degenerativen Erscheinungen sprach. Allerdings glaube ich nicht, daß Elitesoldaten Ende des 20. Jahrhunderts psychisch zermürbt worden wären, hätten sie einige Jahre auf Lookout oder Midway verbringen müssen."
    Der Staatsminister kratzte sich nachdenklich hinter dem Ohr, kam jedoch nicht dazu, Betty Toufry zu antworten, denn in diesem Augenblick setzten die Landeteller der RUBICON auf.
    „Kommen Sie, bitte!" forderte Chiarini die Mutantin auf. „Aber vergessen Sie nicht, Ihren Helm zu schließen. Und öffnen Sie ihn nicht eher, als bis ich es Ihnen sage. Die Oberfläche der Station ist luftleer. und in der Station ist es nicht nur ziemlich heiß; es herrschen auch andere Druckverhältnisse als gewohnt, von der Wasserstoff-Ammoniak-Methan-Atmosphäre ganz zu schweigen."
    „Und der höheren Schwerkraft", fügte Betty mit schwachem Lächeln hinzu.
    Kantor Chiarini verschloß seinen Helm und stapfte davon.
    „Warum erkläre ich ihr das eigentlich alles, wenn sie schon Bescheid weiß", murmelte er verdrießlich.
    Wie er erwartet hatte, standen vor dem Schleusenschott der Zentralstütze neben einigen Maahks zwei terranische Offiziere; Maahks und Terraner trugen leichte Raumschutzanzüge. Die Wasserstoffatmer wirkten wegen ihrer flachen Sichelwulstköpfe wie geköpfte Zyklopen; nur die Augen auf dem Sichelgrat verrieten, daß es anders war.
    Die intergalaktischen diplomatischen Umgangsformen verlangten, daß Kantor Chiarini die terranischen Offiziere vorerst nicht beachtete und zuerst Grek-1, den Kommandanten von Lookout Station, begrüßte. Denn die Station gehörte trotz ihres terranischen Namens, der sogar von den Maahks gebraucht wurde, den Wasserstoffatmern aus Andromeda. Ihre Vorfahren hatten die extragalaktischen Bahnhöfe gebaut. Aber die Solare Flotte hatte sie von den Tefrodern zurückerobert; deshalb war ihnen im Vertrag von 2405 das Recht zugestanden worden, ständige Kontingente in den Stationen zu unterhalten.
    Der Name Grek-1 war in terranischem Sinn kein Name, sondern eine Rangbezeichnung. Bei den Maahks hieß der Kommandant einer selbständigen Einheit - ob Flottenverband, Verwaltung oder Stützpunkt immer Grek-1. Seine Untergebenen erhielten je nach Rangabstufung die Namen Grek-2, Grek-3 und so fort. Das war nicht komplizierter als terranische Identifikation, auch wenn es auf den ersten Moment so scheinen mochte; die Unterscheidung zwischen den Tausenden Maahks mit dem Namen Grek-1 erfolgte durch Hinzufügung der Einheitsbezeichnung.
    Grek-1 und Chiarini begrüßten sich ganz korrekt, indem sie salutierten - jeder auf seine Weise.
    „Ich freue mich, Sie wiederzusehen, sie Licht des Abgrunds", erklärte Chiarini in akzentfreiem, fließendem Kraahmak. Die Helmfunkanlagen vermittelten den akustischen Kontakt.
    „Ihr Gehirn arbeitet so gut wie früher", erwiderte Grek-1. „Das wird positiv beurteilt, da die Situation gut arbeitende Gehirne erfordert."
    Der Staatsminister störte sich nicht an den scheinbar gefühllosen Worten des Maahks. Allein die Tatsache, daß Grek-1 entgegen maahkscher Gewohnheit ein logisch nicht begründbares Lob vorangeschickt hatte, zählte. Sie bewies den höchsten Grad von Entgegenkommen, den ein Maahk zeigen konnte.
    Der Inhalt der Worte allerdings erschreckte ihn. Anscheinend war doch nicht alles so in Ordnung, wie der Antwortfunkspruch von Lookout Station hatte vermuten lassen.
    „Mit Ihrem Gehirn zusammen lassen sich Probleme lösen", erwiderte er.
    Danach hatte er zu warten, ohne sich nach den Terranern umzusehen. Grek-1 als geschulter Terra-Psychologe ließ jedoch keine lange Pause eintreten. Sobald die obligatorische Wartefrist durch Chiarinis Schweigen andeutungsweise erfüllt worden war, sagte er: „Oberstleutnant Muroto soll Ihnen berichten. Wir sehen uns in einer Stunde Ihrer Zeit im Kommunikationsraum."
    Damit wandte er sich ab und ging, gefolgt von seinen Offizieren.
    Jetzt erst wandte sich Kantor den eigenen Männern zu. Er schüttelte die Hände der beiden Offiziere und fragte den Chef des Kontingents Oberstleutnant Lasca Muroto: „Was für Sorgen hat unser Freund Grek-1?"
    „Die Verbindung zu Midway Station ist unterbrochen, Sir", erklärte der Offizier, während die

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