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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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interessiert, was dort vorgefallen ist."
    „Das ist zu großzügig, als daß ich es annehmen könnte", erwiderte der Maahk.
    Chiarini lächelte leicht. Er wußte, daß der Maahk seine Bitte nicht abgelehnt, sondern angenommen hatte. Die Verhaltensregeln seines Volkes gestatteten ihm nur nicht, sich einem Fremdrassigen gegenüber zu verpflichten, indem er ein Angebot annahm. Er mußte es abschlagen.
    „Sie würden uns einen großen Dienst damit erweisen", sagte er folgerichtig. „Und wir wären Ihnen gegenüber verpflichtet."
    „Das Hilfeersuchen eines Freundes darf ich selbstverständlich nicht ausschlagen", erklärte Grek-1 würdevoll. „Ich rechne mit Ihrer Dankbarkeit."
    Der Staatsminister stand auf und verbeugte sich.
    „Gestatten Sie, Fürst Hydrogen, daß wir uns jetzt entfernen?" bat er.
    „Ich gestatte es nicht!" entgegnete Grek-1.
    Chiarini setzte sich wieder, und damit konnte das eigentliche Gespräch beginnen. Zwischendurch benachrichtigte Kantor Chiarini den Kommandanten der RUBICON und ordnete Startbereitschaft an.
    Oberst Kirkpatrick versicherte, die Spezialräume des Schiffes stünden zur Aufnahme des hohen Gastes bereit.
    Eine Stunde später und nachdem der Minister sich von Oberstleutnant Muroto verabschiedet hatte, führte er Grek-1 und fünf Begleiter in die Spezialräume der RUBICON.
    Das Schiff enthielt eine ganze Sektion für Extraterrestrier. Die unterschiedlichsten Umweltverhältnisse konnten hier simuliert werden, und zu jeder Unterkunft gehörte ein Kommunikationsraum, ähnlich dem in Lookout Station.
    Die Maahks erhielten eine Kabinenflucht von sechs Räumen. Vier davon waren für Grek-1 bestimmt, die anderen beiden für seine Begleiter, von denen wiederum einer allein wohnen durfte, da sein Rang es erforderte. Die übrigen vier Maahks erfüllten nur Leibwächterdienste.
    Kurz darauf hob die RUBICON von Lookout Station ab und nahm Kurs auf den schwach leuchtenden Nebelfleck im Kosmos, der die Galaxis Andromeda darstellte.
    Auf einem bestimmten Punkt der Strecke lag Midway Station, die „Zwillingsschwester" von Lookout.
    Vierhunderttausend Lichtjahre entfernt.
    Oberst Yulsman Kirkpatrick ließ die Maschinen der RUBICON mit voller Kraft laufen. Er würde die Strecke nach Midway auf die gleiche Weise durchqueren wie die von der Milchstraße nach Lookout: in zehn Linearflugetappen zu je vierzigtausend Lichtjahren.
    Staatsminister Kantor Chiarini aber begab sich in die Kommunikationskabine von Grek-1, setzte sich dem Maahk gegenüber und konferierte auf die umständlich erscheinende Weise der Maahks.
    Wie üblich, wagen die beiden Verhandlungspartner jedes ihrer Worte genau ab, bevor sie es aussprachen. Das war unbedingt notwendig, wenn Wesen so unterschiedlicher Mentalität miteinander sprachen, denn das kleinste Mißverständnis konnte schwerwiegende Folgen haben.
    Die ganze Zeit des Fluges nach Midway Station über wich Chiarini nicht aus der Kabine. Er starrte in die vier Augen des sichelköpfigen Wesens, registrierte die geringste Bewegung und lenkte das Gespräch behutsam in die Bahnen, in dellen er es haben wollte. Kantor Chiarini schien keine Müdigkeit zu kennen. Wie schwer es ihm fiel, sich die ganzen sechzig Stunden über zu konzentrieren, merkte ihm nicht einmal der erfahrene Maahk an. Er wußte auch nicht, daß die Marathonkonferenz ein Trick Chiarinis war, mit dem er seinen Gegner ermüden und zu unbedachten Äußerungen verleiten wollte.
    Als Kommandant Kirkpatrick das Ende der letzten Linearflugetappe meldete, erhob Chiarini sich befriedigt. Er hatte genug erfahren, um später, wenn er mit den führenden Maahks aus Andromeda verhandelte, einige Trümpfe ausspielen zu können.
     
    3.
     
    „Entfernung anderthalb Lichtjahre, Sir!" meldete Oberst Yulsman Kirkpatrick. „Keine Anzeichen für ungewöhnliche Vorkommnisse."
    Kantor Chiarini verzog das Gesicht zu seinem berühmt-berüchtigten sardonischen Lächeln.
    „Alles in Ordnung, sagte die Henne und setzte sich auf das Tonei."
    Kirkpatrick errötete leicht, enthielt sich aber einer Gegenbemerkung.
    Chiarini musterte die Übertragungsschirme, auf denen die Ortungsergebnisse aus der O-Zentrale in die Hauptzentrale übertragen wurden.
    Die Konturzeichnung der hyperschnell arbeitenden Multitaster waren gestochen scharf. Deutlich hob sich die geometrisch exakte Figur der Nabe mit den drei Scheiben gegen das Schwarz des Weltraumes ab. Die RUBICON hatte einen Bogen nach Steuerbord geflogen, damit die Ortungsergebnisse nicht

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