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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darf?«
    »Die Person, die uns hierhergebracht hat«, sagte Zamorra, »diese Frau mit dem Silberhaar, Sara Moon, befindet sich entweder noch auf dem Schiff oder da oben in der Zitadelle. Sie hat die Möglichkeit, uns auch wieder zurückzubringen, aber ich glaube, das habe ich hier auf der Brücke vorhin schon einmal diskutiert. Wir müssen ihrer also habhaft werden. Wenn ich da oben hinauf muß, brauche ich Zeit. Deswegen will ich wissen, wieviel Zeit ich habe.«
    Yerl schürzte die Lippen.
    »Sagen Sie mal - sind Sie wirklich ein Professor, oder ist das nur eine Tarnung? Sind Sie vielleicht so eine Art Geheimagent oder was? Oder ein Spezialsoldat?«
    »Ich bin ein Dämonenjäger«, sagte Zamorra trocken.
    »Haha«, machte Steiner dumpf. Auch Yerl wirkte skeptisch, zeigte seine heimliche Belustigung aber nicht.
    »Na, dann finden Sie mal den Dämon, der uns hierher geschickt hat«, sagte er. »Sie wollen also wirklich da oben rauf?« Durch die große Panoramascheibe der Kommandobrücke konnte man den Fuß der Zitadelle an der Oberkante der Steilwand gerade noch sehen. »Das schaffen Sie doch nie, außer Sie sind neben Ihrem Beruf als Dämonenjäger auch noch Bergsteiger.«
    »Mir wird schon etwas einfallen«, sagte Zamorra.
    »Ausrüstung kann ich Ihnen nicht zur Verfügung stellen«, sagte Yerl.
    »Tut mir aufrichtig leid, aber wir gehören leider nicht zur reitenden Gebirgsmarine, sondern zur christlichen Seefahrt…«
    Zamorra winkte ab. »Ich hoffe ja zwar, daß wir Sara Moon noch hier an Bord finden, daß ich nicht hinauf muß, aber… ich denke, zwei bis drei Stunden werde ich alles in allem schon brauchen, falls sie sich dort oben befindet.«
    »Wie soll sie denn da hinauf gekommen sein?« wollte Steiner spöttisch wissen. »Arme ausbreiten und fliegen wie Superman, oder wie stellen Sie sich das vor?«
    »Sie wird es so gemacht haben, wie sie Ihren Steuermann hypnotisierte und wie sie das Schiff in diese Welt versetzte.«
    »Ach ja. Sie ist eine Dämonin, wie?«
    »So ungefähr«, sagte Zamorra.
    »Dämonin oder nicht, ich habe gleich geahnt, daß mit dieser Frau etwas nicht stimmt«, sagte Yerl. »Sie ist eine Unheilbringerin. Professor, Sie haben alle Zeit der Welt. Falls wir freikommen und reparieren können, werden wir entweder sinken oder auf Sie warten. Denn wenn das Leck zu groß ist, kommen wir damit ohnehin nicht mehr in den nächsten Hafen.«
    »Wie tröstlich«, sagte Zamorra. Er sah auf die große Uhr im Instrumentenbord. Er stutze.
    Es war 23:14 Uhr…
    ***
    Nicole kämpfte ihr Erschrecken nieder. Wie kam diese riesige Bestie an Bord der MONICA REGINA? Geflogen konnte das schwarzpelzige Ungeheuer nicht sein, denn es besaß keine Schwingen. Es war auch nicht geschwommen, denn das Fell war trocken…
    Sie hörte die Unterhaltung mit und erkannte in der Frau Sara Moon!
    Noch zögerte Nicole. Konnte sie hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Sie hielt die Schockpistole in der Hand und warf einen Blick auf die Ladeanzeige. Es reichte für einen, vielleicht für zwei Schüsse mit verminderter Leistung… Welcher der beiden Gegner war gefährlicher? Sara Moon oder dieses schwarze Ungeheuer?
    Auf Zamorra warten oder ihn gar herbeiholen, damit er mit seinem Dhyarra-Kristall eingriff, konnte sie nicht. Sie wußte ja nicht, wie lange diese seltsame Unterredung zwischen Mensch und Monster noch dauern würde - bestimmt nicht lange. Aber hier bot sich ihr die Chance, unter Umständen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Sara Moon gefangennehmen und das Ungeheuer unschädlich machen…
    Sie dachte an die Flugbestien. Trotz der stahlharten Muskeln war zumindest das Exemplar, das Zamorra zur Kommandobrücke gebracht hatte, erstaunlich lange im Schockzustand verblieben, wenn sie es mit Zamorras Reaktion verglich. Vielleicht vertrugen die Kreaturen dieser Dimension die Elketrizität anders als die Menschen? Vielleicht würde die Wirkung auch bei diesem schwarzen Ungeheuer umwerfend sein?
    Sie mußte es riskieren! Sie brauchte sich nur die langen Zähne und die Krallen an den Fingern der Bestie anzusehen um zu wissen, daß das Ungeheuer nicht frei auf dem Schiff herumlaufen durfte.
    Sara Moon aber auch nicht!
    Und Sara Moon sprach von Zamorra, der als erster von dem Ungeheuer getötet werden sollte, andernfalls Sara das Schiff zurück versetzen wolle…
    Da griff Nicole ein.
    Sie rief ihre Bemerkung und sah, wie die beiden ungleichen Gestalten herumwirbelten. Sie sah Sara Moons Hand zur Tasche

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