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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daran, mir zuzuhören und das zu tun, was ich von dir verlange! Verstanden? Selbst wenn du versuchst, mich umzubringen, entziehe ich dir das Schiff doch wieder!«
    »Harr«, grollte der schwarze Greuler. Mühsam artikulierte er jetzt Worte. »Was - willst du von - mir? Warum willst du etwas?«
    »Ich will, daß du zwei bestimmte Personen vor allen anderen als Opfer nimmst«, sagte sie. »Deshalb habe ich das Schiff hergebracht. Es geht mir um zwei bestimmte Personen, die meine Feinde sind.«
    »Hm«, machte der Greuler düster. »Wer?«
    »Zamorra und Nicole Duval«, sagte Sara. »Ihnen sollst du zuerst das Leben aussaugen. Beeile dich, bevor sie entfliehen oder dich gar töten.«
    »Niemand - tötet mich«, murrte der Greuler.
    »Da sei nicht so sicher«, warnte sie. »Zamorra ist gefährlich. Und er besitzt eine ungeheure Lebenskraft. Er wird ein Leckerbissen für dich sein.«
    »Zeige ihn mir.«
    »Du wirst ihn suchen müssen«, sagte die Druidin. »Aber ich werde dir beschreiben, wie er aussieht.« Sie lieferten dem Greuler eine ziemlich genaue Personenbeschreibung des Parapsychologen. Sie sah dabei, daß es ihm in den Klauen brannte. Er wollte ein Opfer, jetzt sofort. Er mußte lange gehungert haben. Möglicherweise war lange Zeit kein Schiff oder Flugzeug mehr durch das Bermuda-Dreieck verschwunden. Kein Wunder, die Menschen wurden mit der Zeit vorsichtig. Sie mieden gefährliche Gebiete.
    Am liebsten hätte der Greuler sich noch einmal auf Sara Moon gestürzt. Aber er schreckte davor zurück. Der Schmerz des magischen Schocks war eine heilsame Lektion gewesen. Er fürchtete sich davor, diesen Schmerz noch einmal zu spüren. Aber jetzt begann er nach Zamorra zu fiebern.
    »Suche ihn. Und nimm ihn als ersten! Andernfalls entferne ich das ganze Schiff wieder aus deiner Reichweite, und wirst weiter hungern müssen«, wiederholte sie ihre Forderung.
    »Au ja! Das wäre doch glatt eine Überlegung wert«, sagte eine Frauenstimme in unmittelbarer Nähe.
    Im nächsten Moment flammte der fahle Blitz der Elektropistole auf.
    ***
    Ein paar Minuten fehlten noch an der halben Stunde, die Zamorra mit Nicole abgesprochen hatte, als er die Kommandobrücke wieder betrat. Inzwischen sah es hier schon wieder weniger chaotisch aus. Nur noch Steuermann, Funker, Kapitän ùnd 1. Offizier waren anwesend. Captain Yerl sah Zamorra stirnrunzelnd an. »Was wollen Sie denn jetzt schon wieder hier?« fragte er. Es klang nicht unfreundlich, aber auch nicht gerade einladend.
    »Mich interessiert der Schaden, den das Schiff abbekommen hat«, sagte Zamorra. »Läßt er sich hier reparieren, bekommen Sie das Schiff frei? Und wieviel Zeit wird dabei vergehen?«
    Yerl hob die Brauen.
    »Hören Sie, Monsieur Professor. Sie mögen für die Sicherheit von Stephan Möbius zuständig sein. Aber alle anderen Schiffsbelange…«
    Zamorra winkte ab.
    »Sie mißverstehen mich. Ich will mich nicht in Ihren Kommandobereich einmischen. Ich will nur wissen, was los ist und wieviel Zeit ich zur Verfügung habe. Ich glaube nämlich, daß wir eine Chance haben, hier mit halbwegs heiler Haut wieder herauszukommen.«
    »Hm«, machte Yerl skeptisch. »Haben Sie sich mal den Himmel und diesen gelben Mond angesehen? Können Sie mir sagen, wohin es uns verschlagen hat? Nein? Dann werden sie genausowenig wie ich ein Patentrezept kennen, hier wieder herauszukommen…«
    »Ich liebe übertriebene Skepsis«, versicherte Zamorra wenig glaubhaft. »Wie ist es nun, wieviel Zeit bleibt?«
    »Weiß ich auch noch nicht. Ein paar Stunden werden wir schon brauchen. Wir werden das Schiff ganz vorsichtig zurücksetzen müssen, ehe wir das wirkliche Ausmaß der Beschädigung abschätzen können. Wir haben einen geringen Wassereinbruch in den beiden untersten Decks, aber das besagt noch gar nichts. Und wenn wir Pech haben, sinken wir bei dem Befreiungsmanöver schneller, als wir in die Boote kommen. Je nachdem, ob sich Teile der Schiffsplanken an dem Felsklotz verfangen haben und das Leck vergrößern, wenn wir uns zu befreien versuchen.«
    »Klingt äußerst optimistisch«, sagte Zamorra mit hörbarem Sarkasmus. »Versuchen Sie es so einzurichten, daß wir nicht sinken. Sonst sinkt unsere Chance mit.«
    »Wie geistreich«, spöttelte Steiner, der 1. Offizier, im Hintergrund. »Dar auf wären wir nie gekommen, was, Captain?«
    Zamorra grinste.
    Yerl zuckte mit den Schultern. »Was haben Sie denn überhaupt vor, Professor, wenn ich mir mal die bescheidene Gegenfrage erlauben

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