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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu!
    ***
    Im Bordlazarett herrschte geschäftiges Treiben. Etwa dreißig Passagiere waren von den angreifenden Flugbestien verletzt worden, andere hatten durch den Ruck, mit dem die MONICA REGINA gegen den Felsen fuhr, Schrammen, Prellungen oder Hautabschürfungen davongetragen und ließen sich jetzt behandeln.
    Stephan Möbius war auch immer noch hier, aber er hatte sich in einen stillen Winkel gesetzt, wo er niemandem im Wege war. Er brauchte keine unmittelbare Versorgung.
    Zamorra ließ sich neben ihm auf einem freien Klapphocker nieder. »Stephan? Was machen deine Augen?«
    »Ich sehe Schatten«, sagte der alte Eisenfresser. »Paß auf, in ein paar Stunden sehe ich wieder besser als ein Adler.«
    Zamorra atmete erleichtert auf. »Haben die Ärzte dir helfen können?«
    »Die! Nein… die standen vor einem Rätsel, weil sie mit Magie nichts anfangen können. Ihrer Diagnose nach sind meine Augen vollkommen in Ordnung. Die Erblindung war nur eine magische Erscheinung, und erfreulicherweise klingt die Blindheit bereits ab. Ich kann dich als grauen Umriß erkennen, Zamorra. Was ist eigentlich da draußen passiert? Man erzählt von einem Wirbelsturm, der das Schiff auf ein Riff geschleudert haben soll, von irgend welchen Ungeheuern… hat das Bermuda-Dreieck mal wieder zugeschlagen?«
    »Ja«, sagte Zamorra. Er erzählte Möbius, was sich ereignet hate. »Was ist das eigentlich für ein Schocker, den du Nicole gegeben hast?« schloß er seine Frage an. »Du hast die Waffen doch damals aus dem Verkehr ziehen lassen…«
    Möbius grinste.
    »Zu der Zeit tauchte ein anderer Hersteller mit ähnlichen Waffen auf dem Markt auf«, sagte er. »Waffen, die ausgereifter sind als unsere. Arbeiten auch mit etwa 40000 Volt, aber die Lähmung betrifft nicht das zentrale Nervensystem, sondern nur die Muskulatur. Und es ist auch mehr der Schreck, der den Getroffenen vorübergehend lahmlegt. Wir argwöhnten erst, man hätte unsere Erfindung übernommen, da wir sie nie patentierten, aber das war dann doch nicht so. Das Ding was ich jetzt mit mir führe, ist eine von unseren Weiterentwicklungen. Wir haben uns an das Fremdprinzip angeglichen und, du wist lachen, wir haben sogar die Lizenz erworben. Die anderen haben’s nämlich patentieren lassen…«
    »Warum hast du das damals nicht gemacht?«
    »Wir wollten mit den Elektroblitzen nicht an die Öffentlichkeit. Genauso wie wir den Transfunk immer noch unter Verschluß halten. In dem Moment, wo wir ihn zum Patent anmelden, müssen wir die Karten auf den Tisch legen.«
    Zamorra nickte. Er berichtete von Nicoles ungewolltem Fehlschuß und seiner Reaktion darauf, und dann davon, daß Nicole zwei von den Flugbestien abgeschossen hatte. »Das Vieh, das ich in die Zentrale brachte, blieb erstaunlich lange gelähmt. Vielleicht ist es das immer noch. Ich weiß es nicht. Es wurde wohl über Bord geworfen.«
    »Auf tierische Muskeln reagieren die Schocker vielleicht anders«, überlegte Möbius. »Was wird nun werden? Das Schiff ist doch aufgelaufen. Siehst du eine Chance? Oder werden wir sinken und sind damit in dieser Dimension gestrandet?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Wir sind schon so oft in anderen Dimensionen gewesen, daß ich an das Stranden nicht mehr glauben kann«, sagte er. »Die größte Gefahr geht für mich davon aus, daß die Leute es nicht verkraften und zu Amokläufern werden. Dann bringen wir uns nämlich alle selbst um. Ich denke, daß das Schiff nur ein kleines Leck hat. Es wird zu raparieren sein. Wir müssen Sara Moon zwingen, das Tor erneut zu öffnen. Das dürfte eigentlich das ganze Problem sein.«
    »Du vergißt die Zitadelle und die Flugbestien.«
    »Um die werde ich mich kümmern, sobald ich weiß, ob wir schnell freikommen oder ob es längere Zeit dauert«, sagte Zamorra. »Ich gehe jetzt wieder nach oben. Auf der Brücke dürfte man inzwischen die ersten Schadensmeldungen haben. Du kommst hier unten doch klar, ja? Oder soll ich dich in deine Kabine bringen?«
    »Ich brauche keinen Blindenhund, Zamorra«, knurrte Möbius grinsend. »Ich bin bald wieder fit. Ich warte noch eine halbe Stunde, dann werde ich mich schon allein wieder vortasten können. Aber du könntest Nicole bei Gelegenheit bitten, daß sie mir meinen Kabinenschlüssel wieder zurückgibt…«
    Zamorra schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, daß es klatschte. »Hätte ich vorhin daran denken können… Na, du bekommst das Ding schon. Bis bald, Stephan…«
    »Bring uns hier raus,

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