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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra«, sagte Möbius leise. »So bald wie möglich, ehe es zur Katastrophe kommt! Ich habe da so ein verdammt ungutes Gefühl…«
    »Du auch? Erst Carsten, jetzt du… das muß bei euch wohl in der Familie liegen«, sagte Zamorra.
    »Sieht so aus…«
    Der Parapsychologe verließ die überfüllte Krankenstation. Ganz so leicht, wie es klang, nahm er Möbius’ Worte nicht. Er kannte den alten Eisenfresser gut genug, um zu wissen, daß der nicht scherzte.
    Nachdenklich ging er wieder nach oben.
    ***
    Nicole versuchte sich in Sara Moons Lage zu versetzen. Immer vorausgesetzt, daß die Druidin sich noch an Bord des Schiffes befand, mußte sie sich jetzt verbergen oder tarnen. Sie hatte sich auf der Kommandobrücke zu deutlich gezeigt und die Kursänderung erzwungen. Die Besatzung wußte jetzt, daß sie verbrecherische Ziele verfolgte, und die Besatzung würde gegen Sara Moon sein.
    Sie würde sich also nicht in der Öffentlichkeit zeigen.
    Es war, genau betrachtet, ziemlich aussichtslos für eine einzelne Person, eine andere einzelne Person, die sich noch dazu versteckte, auf diesem großen Schiff zu finden. Es gab Tausende von Verstecken, die Nicole in ihrem ganzen Leben nicht aufspüren würde.
    Also aufgeben?
    Nein…
    Den Gedanken, in Sara Moons Kabine nachzusehen, verwarf sie sofort wieder. Sara Moon war zu schlau, um darauf zu vertrauen, daß man sie dort nicht suchen würde, würde sich also erst gar nicht dorthin zurückziehen. Diesen Weg konnte Nicole sich sparen.
    Ihr fiel ein, daß der Rudergast von feuchter Kleidung gesprochen hatte. Das konnte bedeuten, daß Sara Moon sich im Wasser befunden hatte. Wie kam sie dorthin?
    Per zeitlosem Sprung. Als Nicole in ihrer Kabine auf sie schoß, war sie geflohen. Der Sprung mußte sie ins Wasser befördert haben, also vom Schiff fort. Das bedeutete, daß sie ihre Kräfte nicht völlig unter Kontrolle hatte.
    Nicole schlußfolgerte weiter: Sara Moon, die erstaunlich starke Druiden-Kräfte besaß mußte sich vorher entsprechend verausgabt haben. Das bedeutete, daß sie an einem Machtkristall arbeitete. Nicole konnte sich lebhaft vorstellen, daß das unglaubliche Energien verzehrte. Sara Moon konnte also durchaus gehandicapt sein. Sie würde versuchen, ihre Para-Kräfte so wenig wie möglich zu benutzen, zumal sie über den Dhyarra-Kristall das Schiff in diese violette Dimension versetzt hatte und auch noch den Steuermann hypnotisierte. Beim Verlassen der Kommandobrücke war es also fraglich, ob sie Druiden-Kraft benutzte. Vermutlich hatte sie sich zu Fuß entfernt.
    Wohin mochte sie sich bewegt haben?
    Viele Möglichkeiten bestanden zumindest in unmittelbarer Nähe der Brücke nicht, und da schon nach wenigen Minuten der Angriff der Flugbestien erfolgt war, vor denen sich bestimmt auch die Druidin zu fürchten hatte, mußte sie irgendwo hier in der Nähe in Deckung gegangen sein.
    Sorgfältig sah Nicole sich um.
    Früher wäre es ihr leichtergefallen, Sara Moon zu finden. Damals verfügte sie über ein besonderes Gespür, das ihr die Nähe Schwarzer Magie anzeigte. Aber diese Fähigkeit hatte sie verloren. Und Zamorras Amulett schien bei dieser Dimension nicht zu funktionieren. Es hatte also keinen Sinn, es von ihm zu fordern, um damit nach der entarteten Druidin zu suchen.
    Plötzlich zuckte sie zusammen.
    In unmittelbarer Nähe hörte sie ein dumpfes Knurren und Grollen und dann einen zornigen Aufschrei.
    Sie wirbelte herum und sah den schwarzen Greuler.
    ***
    Sara Moons Augen glühten auf, als sie sich für Sekundenbruchteile in eine Art magischen Zitteraal verwandelte. Der zupackende schwarze Greuler zuckte zusammen, grollte schmerzhaft und sprang zurück. Seine Hände wurden von bläulichen Funken umtanzt, Elmsfeuern gleich. Er schlenkerte die Pranken.
    »Zurück mit dir, Narr!« schrie Sara zornig. »Was fällt dir ein?«
    Der Greuler brummte wieder. Zögernd stand er da und beobachtete die Druidin. Er sah aus wie eine verunglückte Mischung aus Wolf, Bär und Orang-Utan.
    »Ich habe dir dieses Schiff gebracht, verstehst du?« fauchte Sara ihn an. »Ich! Und du wagst es, dich an mir vergreifen zu wollen? Sieh dich um! So viele Opfer hast du noch nie an einem Platz zusammen gesehen! Das alles verdankst du mir!«
    Wieder knurrte der Greuler unverständlich. Aber Sara Moon vermochte seine Laute zu deuten.
    »Ich kann dir dieses Schiff mit all den Opfern jederzeit wieder abnehmen«, sagte sie. »Und du kannst mich nicht daran hindern, mein Lieber. Also tust du gut

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