0377 - General Zombie
General gelang, einen Wagen zu stehlen und damit zu verschwinden, konnte er sein Ziel sehr rasch erreichen.
Die Verwandtschaft würde sich wundern, wenn er zurückkam und sie alle niedermachte.
So bewegte er sich auf den Brandherd zu und sah schon bald die ersten Mitglieder der Löschmannschaft. Die in blauen Uniformen steckenden Männer hielten lange Schläuche in den Händen, aus deren Düsen dicke Schaum- und Wasserstrahlen in das lodernde Feuer spritzten.
Was dort alles brannte, wußte der untote General natürlich nicht.
Jedenfalls war ein mitten im Gelände stehender Hallenkomplex erwischt worden, und in den Hallen mußte ein Zeug lagern, das nicht gerade zu den harmlosen Mitteln gehört, denn der Qualm schimmerte schwefelgelb, war träge und breitete sich tuchartig aus.
Die Männer der Löschmannschaften trugen Masken, um sich vor dem Rauch zu schützen.
Zum Glück für den General stand der Wind so günstig, daß er den fetten Rauch in Richtung des langsam näher kommenden Zombies trieb und ihn schützte wie eine Wand.
Ein karges Grinsen zuckte über das Gesicht der Bestie. Wenn ihm der Rauch weiterhin diese gute Deckung gab, würde es ihm keine Schwierigkeiten bereiten, seinen Plan durchzuführen.
Er wankte weiter.
Niemand kümmerte sich um ihn. Das Feuer brauste und knatterte. Hin und wieder explodierte auch etwas, so daß noch aus den Qualmwolken lange Feuerzungen hochschossen.
Obwohl die Flammen einen brausenden Lärm verursachten, vernahm der Zombie-General eine harte Stimme. Sie kam über Lautsprecher.
Inzwischen war er so weit vorgegangen, daß ihn die Qualmschleier voll und ganz erfaßten. Sie hüllten ihn ein, gaben ihm die nötige Deckung, so daß er sich von den anderen kaum abhob, denn auch die Feuerwehrmänner waren in diesem Inferno nur mehr schemenhafte Gestalten, deren Umrisse durch die sich bildenden Hitzeschleier zu schemenhaften und manchmal bizarren Figuren wurden.
Der Untote wollte töten, das stand fest. Zuvor jedoch brauchte er ein Fahrzeug.
Keinen der großen Löschwagen, das würde auffallen. Nein, es gab auch noch einige rotlackierte Personenwagen, mit denen die Chefs der Löschmannschaften fuhren.
Einen davon wollte er stehlen.
Zum Glück standen diese Autos abseits, während die großen Fahrzeuge näher an den Brandherd herangefahren worden waren.
Einmal wäre er fast gegen einen Feuerwehrmann gelaufen. Der andere erschien wie ein Geist aus dem Qualm, und der General hatte bereits seine völlig verschmutzten Pranken ausgestreckt, um nach dem anderen zu greifen, doch dieser Mann hatte keinen Blick für ihn. Er war damit beschäftigt, im Laufen seine Atemmaske noch fester zu zurren, für seine unmittelbare Umgebung hatte er keinen Blick.
Der Mann verschwand ebenso schnell, wie er aufgetaucht war.
Freie Bahn für den Zombie-General!
Er ging weiter. Dabei schlug er die Richtung ein, die weg vom Feuer lag und wo die normalen Wagen parkten.
Schon bald sah er sie.
Es waren zwei.
Und keiner von ihnen schien besetzt zu sein, auch wenn er nichts Genaues erkennen konnte.
Für welchen sollte er sich entscheiden?
Der Zombie nahm den, der ihm am nächsten stand. Er hoffte, daß das Fahrzeug nicht abgeschlossen war und näherte sich vorsichtig und auch geduckt seinem Ziel.
Albert T. Hodson hatte Glück. Er kam in die Nähe des Fahrzeugs, ohne von einer anderen Person entdeckt zu werden. Hier war der Rauch etwas dünner, und als er den Türgriff in der Hand hielt, lachte er zum erstenmal auf.
Das Fahrzeug war nicht abgeschlossen. Die Tür schwang dem Zombie entgegen, er konnte in das Fahrzeug hineinschauen, sah das Lenkrad, die leeren Sitze und vor dem Beifahrersitz etwas auf dem Boden liegen, das seine Augen leuchten ließ.
Es war eine kleine Axt!
An sich nichts Brandgefährliches, denn die Männer der Feuerwehr benutzten sie, um Türen oder Fenster einzuschlagen. In der Hand eines Zombies konnte das kleine Beil jedoch zu einem Mordinstrument werden.
Und daran dachte der Zombie.
Bevor er in den Wagen stieg, streckte er seine Hand aus, nahm das Beil an sich und steckte es mit dem Griff zuerst in den Gürtel.
Jetzt fühlte er sich wohler…
Zwar hatte er zu Lebzeiten stets einen Fahrer besessen, dennoch konnte er auch selbst ein Auto lenken. Und verlernt hatte er nichts, denn sein Mentor, der Teufel, hatte dafür gesorgt, daß ihm die Erinnerung an gewisse Dinge blieb.
Das Glück stand dem Untoten auch weiterhin zur Seite, denn der Zündschlüssel steckte.
Dies war
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