0377 - General Zombie
bewußt so gehalten worden, denn es konnte sein, daß auch die Männer der Löschtrupps schnell wegmußten, da wollte man nicht lange nach einem Schlüssel suchen.
Außerdem, wer stahl schon einen so auffälligen Wagen?
Mit einem aus dem Grab Zurückgekehrten konnte natürlich niemand rechnen.
Der General hatte einige Jahre in der Erde gelegen. Inzwischen war die Zeit nicht stehengeblieben. Es ging immer weiter voran, die Entwicklung potenzierte sich, und so war es auch mit den Fahrzeugen. Immer neue Marken kamen auf den Markt, aber im Prinzip waren die Autos gleichgeblieben, auch wenn sie mehr Komfort besaßen und einige technische Feinheiten, die das Fahren angenehmer machten.
Die untersuchte der Zombie, und er erkannte deshalb nicht, daß sich jemand näherte.
Es war ein Uniformierter. Sein Chef hatte ihn geschickt, um Hilfe zu holen, denn im Wagen war ein Telefon.
Endlich hatte der Zombie genug gesehen. Er richtete sich wieder auf, nahm den Zündschlüssel in die rechte Pranke, wollte schon starten, als er den Mensch sah. Mit der Atemmaske vor dem Gesicht wirkte er wie eine Gestalt von einer fremden Welt. Erst als er sie abgenommen hatte, kam sein normales Gesicht zum Vorschein.
Dennoch war es rußgeschwärzt und verschwitzt. Es war dem Mann anzusehen, wie schwer es für ihn gewesen war, unter der Maske Luft zu bekommen und gleichzeitig zu arbeiten.
Bevor er einstieg, schüttelte er den Kopf, wischte durch sein verklebtes Haar und stützte sich am Türholm ab.
Den anderen Fahrgast hatte er noch nicht gesehen, dazu war er einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Doch er dachte an seinen Auftrag, bückte sich, zog die Tür auf – und schrie!
Der Schreck ließ ihn so reagieren, und er saß auch wie eingemeißelt in seinen Gliedern. Das Gesicht erstarrte innerhalb einer kurzen Zeitspanne zu einer steinernen Maske, seine Augen wirkten auf einmal gläsern, und dann wurde sein Gesichtsfeld plötzlich von einem ihm übergroß vorkommenden Gegenstand verdunkelt.
Es war die Faust des Zombies!
Sie traf ihn voll.
Plötzlich war er verschwunden. Dieser harte Hieb schleuderte ihn zurück auf den Boden. Mit dem Rücken zuerst schlug er auf, aus der Nase lief Blut, aber der junge Mann war nicht bewußtlos, er wälzte sich schmerzgepeinigt und schwerfällig zur Seite, um wieder auf die Füße zu kommen.
Der Zombie-General wurde plötzlich schnell. Ihn hielt nichts mehr hinter dem Lenkrad. Alles konnte er gebrauchen, nur keinen Zeugen.
Als er den Wagenschlag so weit wie möglich aufstieß, kam der junge Feuerwehrmann gerade in die Höhe.
Die aufspringende Tür traf ihn im Rücken. Es war ein harter Treffer, der ihn wieder nach vorn schleuderte, so daß er auf das Gesicht fiel und dem Zombie den Rücken zuwandte.
Gnade kannte dieses von der Hölle gelenkte Wesen nicht. Ebensowenig wie Menschlichkeit. Ihm kam es nur auf den Erfolg an, und da räumte er jedes Hindernis aus dem Weg.
Er stürzte aus dem Wagen. Den rechten Arm hielt er hoch. Inmitten der Rauchschleier wirkte er wie ein Gespenst, das sich blitzschnell bewegte, als das Beil nach unten raste.
Der junge Mann hatte keine Chance.
Er starb schnell, und der Zombie-General zog die Klinge wieder zurück. Er wollte wieder in den Wagen steigen, drückte sich auch schon zurück, als ihm etwas einfiel. Mit der Axt in der Hand schlich er um das Fahrzeug herum und zerhackte dort in Sekundenschnelle die vier Reifen des zweiten Autos.
Erst jetzt war er zufrieden.
Niemand hinderte ihn mehr daran, in das Feuerwehrauto zu steigen und zu starten.
Es fiel auch nicht auf, als der Wagen in den treibenden Rauchschleiern verschwand, als hätte es ihn nie zuvor gegeben…
***
Mein Freund Suko zog ein bedenkliches Gesicht und sagte: »Das sieht schlimmer aus als bei unserer Ankunft.«
Ich nickte. In der Tat hatte sich der Brand ausgebreitet, und es war nicht nur ein Gebäude von den Flammen erfaßt worden, gleich mehrere loderten. Der gesamte Komplex war in Brand geraten, und für die Männer der Löschmannschaften sah die Lage gar nicht gut aus, wie sogar wir beurteilen konnten.
»Willst du hin?« fragte Suko.
»Natürlich. Denk an Spaten und Schaufeln.«
»Vielleicht brauchen sie die selbst.«
Ich schüttelte den Kopf. »Wohl kaum. Um das Zeug zu löschen, mußt du mit Schaum und Wasser ran.«
»All right!« stöhnte mein Partner, der an diesem Abend überhaupt nicht in Form war. Vielleicht wollte er auch bei seiner Freundin Shao sein. Ich hätte mir ebenfalls
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