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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß der Mörder sein Opfer nicht einfach erschlagen, sondern totgebissen hatte…
    ***
    Am folgenden Abend brach Tamo Alekko aus seiner Zelle aus. Man hatte ihn nach Cow Springs gebracht, wo die Handvoll Beamter der Reservation Police ihr Hauptquartier hatten, die für die Navajo-Reservation ebenso zuständig waren wie für das Hopi-Reservat, das im Navajo-Gebiet eingebettet war.
    Alekko hatte sich den ganzen Tag über völlig ruhig verhalten, so daß die Beamten den Angriff auf Häuptling White Spear bereits für eine maßlose Übertreibung hielten. Einen Hopi in der Zelle zu haben, der mehr angestellt hatte als einem Touristen in die wohlgefüllte Brieftasche gefaßt oder im volltrunkenen Zustand unangenehm aufgefallen zu sein, war einmalig. Aber daß dieser Hopi auch noch einen Mord begangen haben sollte - an einem Clansangehörigen - war unvorstellbar.
    Aber alles deutete darauf hin.
    Man hatte die Spuren gesichert, das Hemd untersucht, das laut eigener Aussage Tamo Alekko gehörte und an dem sich die Blutflecken fanden, die nach dem Blutgruppentest zu dem Ermordeten paßten, und man hatte an der ledernen Gürtelschnalle des Toten Fingerabdrücke von Alekko gefunden. Alles paßte zusammen.
    Alekko verweigerte über seine Besitzerklärung betreffend des Hemdes hinaus jede Aussage. Der junge Mann, noch keine zwanzig Jahre alt, verhielt sich vollkommen ruhig und friedlich. Deshalb blieb auch nur ein Mann für die Nachtschicht zurück, wie es üblich war. Nachts passierte in der Reservation für gewöhnlich nichts. Nachts schliefen anständige Indianer.
    Am Morgen lag der Beamte tot im Büro. Er war auf dieselbe Weise getötet worden wie Red Bear. Die Zellentür war aufgeschlossen, der Schlüssel steckte noch, und Tamo Alekko war fort. Spurlos verschwunden. Man konnte nur vermuten, daß er den Beamten irgendwie überredet hatte, ihn für kurze Zeit aus der Zelle zu lassen, und angesichts der gezeigten Harmlosigkeit des Gefangenen hatte der Polizist das wohl auch gutgläubig getan. Es war sein letztet Fehler gewesen.
    Sheriff Hawkeye, ein reinblütiger Navajo, schrieb die Fahndung nach Alekko aus. Innerhalb weniger Stunden besaß jede Polizeidienststelle in Arizona den Steckbrief des Gesuchten. Aber er wurde nirgendwo gesehen. Vielleicht befand er sich schoñ gar nicht mehr in Arizona, sondern war in einen angrenzenden Bundesstaat geflüchtet, wo niemand nach ihm suchte und allenfalls das FBI bemüht werden mußte, um seiner habhaft zu werden. Aber Hawkeye nahm eher an, daß Alekko nach Oraibi zurückgekehrt war, zum Pueblo seines Clans. Er entsandte einen Beamten, der sich dort sorgfältig umsehen sollte. Aber Tamo Alekko hielt sich noch sorgfältiger versteckt, falls er wirklich zu seinem Clan zurückgekehrt war.
    In der folgenden Nacht zeigte sich, daß Sheriff Hawkeyes Verdacht dennoch richtig war - ein weiterer Hopi wurde ermordet aufgefunden. Unverständnis und Angst packte die Puma-Indianer. Einer sah den anderen entsetzt an: Wer würde das nächste Opfer sein?
    Daß Alekko, der Mörder, hierher zurückgekehrt war, hieß, daß er die Angehörigen seines Clans als Opfer ausersehen hatte - der Beamte in Cow Springs war nur deshalb gestorben, weil er Alekko nicht an der Flucht hindern sollte. Die Angst regierte im Pueblo.
    Ein Mensch war zum Ungeheuer geworden. Wer sollte dieses Ungeheuer stoppen?
    ***
    Professor Zamorra fühlte sich wie im Pardies, nur daß es Eva hier gleich in vierfacher Ausführung gab. Aber nur die vierte Eva schien auch schon einmal etwas vom Sündenfall gehört zu haben, weil sie sich der moderneren Version des Feigenblattes bediente und einen raffiniert geschnittenen Badeanzug trug.
    »Zu viel Stoff - darin würde ich es in dieser Hitze nicht aushalten!« behauptete Nicole Duval, die in regelmäßigen Abständen zwischen Haus, Sonnenterrasse und Swimming-pool wechselte. Aber die in San Francisco geborene Chinesin Su Ling ließ sich auch davon nicht überreden, abzulegen. Sie hielt es für unschicklich, sich in Haus und Hof ihres obersten Brötchengebers unbekleidet zu zeigen. Nicole und die eineiigen Zwillinge Monica und Uschi Peters kannten diese Hemmungen nicht - indessen standen sie auch nicht auf Robert Tendykes Gehaltsliste.
    Zamorra und Nicole waren allerdings überrascht gewesen, die Peters-Zwillinge hier anzutreffen. Die telepathisch begabten Mädchen, die nicht voneinander zu unterscheiden waren - nur Nicole schien irgendwie ein Gespür dafür zu haben -, hatten es sich zwar in

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