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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatten - und wenn, konnten sie auch von dem spontanen Entschluß, der am gestrigen späten Nachmittag gefaßt worden war, noch nichts ahnen.
    Aber selbst wenn es so war und sie nun wußten, daß man sich getrennt hatte, war Nicole durchaus nicht so ungeschützt, wie es vielleicht aussehen mochte. Falls Su Ling und sie tatsächlich in Gefahr gerieten, konnte Nicole jederzeit Zamorras Amulett zu sich rufen . Dem Dämonenjäger selbst blieb dann immerhin noch sein Dhyarra-Kristall.
    Auch, wenn es sich bei beiden Objekten um außerordentlich mächtige magische Waffen handelte, war es dennoch der traurige Rest, der ihnen bis auf weiteres geblieben war, ehe sie im Beaminster-Cottage oder im Château Montagne wieder ›nachrüsteten‹. Der Einsatzkoffer mit allerlei magischen Utensilien war in San Francisco bei einer Autoexplosion verbrannt. Und Zamorra hatte Mühe gehabt, den Dhyarra-Kristall, der von der Polizei zunächst beschlagnahmt worden war, wieder zurückzubekommen.
    Was ihn aber am meisten erstaunte, war, daß Nicole das Amulett hatte reaktivieren können. Leonardo de-Montagne, der Fürst der Finsternis, hatte es mit einem magischen Befehl wieder einmal ›abgeschaltet‹ gehabt, und es zu reaktivieren, war ein langwieriger und kräftezehrender Vorgang, dem Zamorra sich stets nur ungern unterzog. Selbst für ihn, den immerhin relativ geübten Weißmagier, bedeutete es eine Tortur. Nicole, die bei weitem nicht so starke Bewußtseinskräfte aktivieren konnte wie Zamorra selbst, hatte sich an einer Wiedererweckung bislang noch nie versucht, und sie hatten wohl beide bisher angenommen, daß es nur Zamorra gelingen konnte. Aber Nicole hatte es in einem viele Stunden währenden Prozeß dennoch geschafft, während sie in den unterirdischen Kavernen eines Dämonentempels verschüttet gewesen war. Zamorra nahm jetzt an, daß es an der intensiven Verbindung lag, die das Amulett zuweilen mit Nicole einging; seltsamerweise konnte nur sie als Katalysator für das Entstehen des Flammenschwertes wirken, bei dem das Amulett und Nicole zu einem unbeschreiblichen Etwas gigantischer Kraft verschmolzen.
    Nun, durch diese Verbindung brauchte er keine Sorge zu haben, daß Nicole und Su Ling einem Dämonenangriff schutzlos ausgeliefert waren. Er war sicher, daß der Ruf auch über die Weite des Atlantiks hinweg funktionieren würde. Die einzige wirkliche Gefahr konnten Terroristen sein. Aber die Wahrscheinlichkeit, daß ausgerechnet dieses Flugzeug gekidnappt werden sollte, war äußerst gering. Rob Tendyke hatte Beziehungen spielen lassen und die Passagierliste eingesehen - es war niemand an Bord, der politisch oder wirtschaftlich wichtig genug gewesen wäre, um als Geisel benutzt werden zu können.
    Eine Stunde später hob auch das Flugzeug ab, das sie von Miami nach Phoenix, Arizona, bringen würde. Etwa zwei Stunden Flug lagen vor ihnen, und dann würden sie mit einer weiteren Maschine nach Flagstaff jetten, um von dort mit einem Mietwagen weiter zur Reservation vorzustoßen.
    Sie saßen in einer Reihe nebeneinander.
    »Es ist mir im Grunde wirklich nicht recht, daß Uschi mit von der Partie ist«, sagte Tendyke plötzlich.
    Die beiden Zwillinge seufzten im Chor. Zamorra horchte auf. »Nur Uschi?«
    »Ja«, sagte Tendyke. »Aber da man die beiden ja nicht voneinander trennen kann, sind sie bei dieser Unternehmung jetzt eben beide das Problem.«
    »Wieso Problem?« fragte Zamorra unruhig. »Wovon, zum Teufel, redest du?«
    »Er redet davon, daß ich ein Kind von ihm bekomme«, sagte Uschi gereizt. »Ich weiß es seit etwa einer Woche. Und Rob meint nun, ich müßte für den Rest der Schwangerschaft still in einer Ecke sitzen und mich hegen und pflegen und schonen. Darüber können wir in drei, vier Monaten mal reden, aber jetzt doch noch nicht.«
    Zamorra sah sie verdutzt an.
    »Warum hat das gestern keiner von euch erzählt?« wollte er wissen.
    »Weil Su Ling dabei war«, sagte Tendyke.
    »Und warum darf sie das nicht wissen? Was ist so Geheimnisvolles an einer Schwangerschaft? Himmel, es geht doch nur um den ganz natürlichen Vorgang, daß jemand ein Kind bekommt.«
    »Sie geht nach Caermardhin«, sagte Tendyke. »Und da befindet sich Sid Amos. Wer will verhindern, daß er davon erfährt, wenn Su es weiß? Sie könnte sich verplaudern, oder Amos nimmt sie unter Gedankenkontrolle, was weiß ich…«
    »Amos ist loyal«, behauptete Zamorra. »Er hat der Hölle ebenso den Rücken zugekehrt wie Wang Lee. Ich glaube sogar, daß Amos

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