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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstand. »Monica hat recht, vielleicht brauchen wir die Fähigkeit der beiden«, lenkte er ein. »Und schließlich haben sie ja schon so manche Schlacht mit uns zusammen geschlagen, nicht wahr?«
    »Dennoch ist es mir nicht recht«, wandte Tendyke ein.
    »Und warum nicht? Was spricht dagegen?«
    »Darüber unterhalten wir uns zu einer anderen Zeit«, sagte Tendyke.
    »Und wir kommen mit«, trumpfte Monica auf, während Uschi sich ruhig verhielt - aber sie hielten es meistens so, daß eine von beiden redete; die andere war ohehin ihrer Meinung. Manchmal konnte man annehmen, daß man es mit einer einzigen Person in zwei Körpern zu tun hätte. Und was die Telepathie anging, so stimmte das fast - sie konnten diese Para-Gabe nur dann vollendet anwenden, wenn sie beisammen waren. Trennte man sie über eine größere Distanz voneinander, erlosch die Fähigkeit des Gedankenlesens und -sendens. Monica fuhr fort: »Jetzt haben wir schon fast ganz Nordamerika durchstreift, aber noch keine einzige Indianerreservation von innen gesehen. Meinst du, Rob, daß wir uns das entgehen lassen wollen?«
    Tendyke seufzte.
    »Ihr werdet euch aber ein bißchen mehr anziehen müssen als das, was ihr hier zu tragen pflegt«, wandte er, schon halb scherzhaft, noch ein. »Ertragt ihr das? In Arizona ist es kaum weniger heiß als hier.«
    Die beiden nackten Mädchen sahen sich an. Monica lachte. »Ich habe gehört, die Indianer trügen nur Lendenschurz, Stirnband und ein paar Federn. Reicht das nicht?«
    »Manchmal hängen auch ein paar Skalpe von weißen Landräubern an den Gürteln«, ergänzte Nicole mit todernster Miene.
    »Ihr kommt euch wohl alle sehr witzig vor«, brummte Tendyke.
    »Wieso? Du hast doch damit angefangen«, protestierte jetzt Uschi. »Also, wir kommen mit. Zamorra kann ja auf uns aufpassen, wenn du es nicht schaffst.«
    »Und ich?« fragte Su Ling etwas zaghaft. »Wie lange wird es dauern? Wenn ich hier nicht sicher bin, wie Nicole sagt… außerdem möchte ich Lee so bald wie möglich Wiedersehen.«
    Nicole seufzte. »Es kann ein paar Stunden dauern, aber auch ein paar Tage. Nun gut. Fliegt ihr nach Arizona, und ich begleite Ling nach England und liefere sie auf Caermardhin ab. Meldet euch telefonisch im Beaminster-Cottage, wenn ihr fertig seid oder meine tatkräftige Hilfe braucht. Dort werde ich anschließend zu finden sein.«
    »He, willst du etwa wirklich…?« Zamorra war baff.
    »Ich will«, sagte Nicole. »Ling können wir hier nicht allein lassen, sie möchte so bald wie möglich zu Wang Lee, also tun wir ihr den Gefallen. Und ihr seid zu viert ja wohl genug, um mit einem primitven Wercoyoten fertig zu werden, oder?«
    »Das schon. Aber bedenke, daß diese beiden süßen Blondinen hier nur Lendenschurz, Stirnband, ein paar Federn und Skalpe von weißen Landräubern am Körper tragen werden. Das ist eine gewaltige Versuchung, in der du mich hilflos und allein zurückläßt«, warnte Zamorra.
    Nicole schmunzelte. »Wirst du es schaffen, standhaft zu bleiben, wenn ich dir verspreche, noch etwas weniger zu tragen, wenn du nach Beaminster Cottage kommst?«
    »Ich versuch’s«, versprach Zamorra grinsend. »Aber fang nicht an, dich schon im Flugzeug auszuziehen.«
    »Woher? Ich ziehe mich erst gar nicht an«, versicherte Nicole.
    Rob Tendyke schüttelte mißbilligend den Kopf. »Ich bin absolut davon überzeugt, daß ihr alle miteinander ein bißchen verrückt seid«, sagte er.
    ***
    Am nächsten Morgen starteten die Flugzeuge. Tendyke hatte darauf bestanden, daß sie die frühestmöglichen Maschinen nahmen, auch wenn Zamorra und Nicole gern etwas länger in den Federn geblieben wären - die Nächte in Florida können lang und heiß sein. Aber sie hatten immerhin die Möglichkeit, im Flugzeug weiter zu schlafen.
    Nicoles Flugzeug startete zuerst. Als Zamorra sich von seiner Gefährtin und der Chinesin verabschiedete, hatte er plötzlich ein ungutes Gefühl. Noch während die beiden die Gangway hinaufstiegen und im Flugzeuginneren verschwanden, sondierte Zamorra die Maschine mit seinem Amulett. Aber obgleich er mit hoher magischer Kraft und großer Anstrengung arbeitete, konnte er keinen Gefahrenpunkt erkennen. »Möglicherweise habe ich mich auch getäuscht«, versuchte er sich zu beruhigen, zumal das Gefühl verschwunden war und nicht wiederkehrte.
    Er hielt es auch für recht unwahrscheinlich, daß die Höllenmächte jetzt schon herausgefunden hatten, daß Zamorra und seine Begleiterinnen in Florida Station gemacht

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