0379 - Todesfalle unter Wasser
vernichten.
Es waren noch zwei Masken übrig, und sie sandten auch weiterhin den verdammten Giftqualm aus. Die Giftwolke war größer und dichter geworden, und sie bewegte sich immer weiter auf mich zu.
Es wurde gefährlich.
Die ersten zitternden Qualmwolken befanden sich nur noch eine Armlänge von mir entfernt. Ich hätte sie greifen können, statt dessen unternahm ich einen weiteren Versuch.
Auch die fünfte Maske wurde zerstört. Es war die mit der violetten Farbe gewesen, jetzt existierte nur noch eine, und zwar die gelbe, die mich als letzte höhnisch und triumphierend anzustarren schien.
Das Magazin war leer. Ich mußte nachladen. Es bereitete mir plötzlich große Mühe, diesen einfachen Vorgang in Griff zu bekommen. Dabei trat ich weiterhin Wasser und bekam plötzlich Atembeschwerden.
Das kam urplötzlich über mich. Ich hatte das Magazin noch nicht gewechselt und warf in einem wilden Reflex den Kopf nach hinten, ohne allerdings weiterhin den Mund aufzureißen.
Für mich stand fest, daß es mich trotzdem erwischt hatte. Der eine Fehlschuß könnte sich als tödlicher Irrtum erweisen. Dennoch wollte ich das Magazin wechseln und ließ mich in die Tiefe sinken, denn diesen Vorgang wollte ich unter Wasser beenden.
Es war eine Quälerei, zudem machte sich bei mir der Mangel an Luft immer stärker bemerkbar. Ich arbeitete verbissen, auch routiniert, da ich mich auskannte. Schließlich kam ich zu einem Ergebnis.
Das Magazin steckte.
Wieder tauchte ich auf.
Es wurde auch Zeit! Durch die Nase holte ich vorsichtig Luft, spürte wieder das Stechen und hatte auch die Augen weit geöffnet.
Der Qualm war da.
Er berührte mich fast, es war furchtbar. Er lag auf und über der Wasserfläche, bekam nur noch sehr wenig Nachschub, doch er reichte aus, um das gesamte Viereck auszufüllen.
Noch immer war die Maske nur ein auf- und niederzuckender gelber Schattenflecken. Wie ein tanzender Ballon kam er mir vor, und der Druck in meinem Innern wurde stärker und stärker.
Ich mußte sie erwischen!
Es war egal, wo ich mich aufhielt, da dieses dämonische Giftgas sich überall befand. Also konnte ich auch näher an die verdammte Maske heranschwimmen.
Ich wühlte mich förmlich durch das Wasser und auch durch das Gas, das in meinen Augen brannte, sie reizte und entzündete.
Dann stieß ich gegen die Wand.
Mit dem Kopf zuerst, denn ich hatte nicht aufgepaßt. Der Schmerz wühlte sich weiter, ich wurde förmlich zurückgeworfen, fiel rücklings wieder in die Wasserfluten und riß den Mund auf, da ich meine Reaktionen einfach nicht mehr unter Kontrolle halten konnte.
Das Stechen in meinen Lungen war mörderisch. Kein Quentchen Atemluft bekam ich mehr mit, statt dessen würgte und keuchte ich.
Ich wollte nicht ersticken und stand doch bereits auf der Schwelle.
Was mich dazu trieb, den Oberkörper noch einmal aus dem Wasser schnellen zu lassen. Woher ich die Kraft für diese Aktion nahm, wußte ich nicht. Jedenfalls durchstieß ich die Gasdecke und atmete heftig.
Gleichzeitig sah ich dicht vor meinen Augen die tanzende Maske als zuckenden gelben Fleck, ich hielt darauf und drückte ab.
Ob ich die Maske nun getroffen hatte oder nicht, konnte ich nicht mehr sehen, denn ich fiel wieder zurück. Außerdem war es mir nicht gelungen, die Lukenkante zu umklammern, meine Hand rutschte ab, ich riß mir noch die Haut auf und verschwand wieder in der Tiefe.
Das Wasser schlug über mir zusammen. Wie ein Balken aus Metall wurde ich in die Tiefe gestoßen. Den Mund hielt ich fest verschlossen, die Arme nach oben gestreckt wie ein Turner, der versucht, die rettende Reckstange zu erreichen.
Ich griff nur ins Wasser, und das hat bekanntlich keine Balken.
Plötzlich erfaßte mich wieder der harte Sog, denn noch immer strömte Wasser nach und schleuderte mich herum.
Jetzt hätte ich eigentlich auftauchen müssen, um wieder nach Luft zu schnappen. Kaum bekam ich mit, daß ich meine Waffe wegsteckte. Die Schwimmbewegungen der Arme waren ebenfalls viel langsamer geworden. Ich kam mir vor wie jemand, der immer wieder ins Leere faßte und trotzdem die Oberfläche erreichte.
Keine Maske war mehr da.
Aber das Gas.
Mein Gesicht verzerrte sich. Jeder Muskel darin schien einzufrieren. Urplötzlich übermannte mich die Verzweiflung, eingehüllt in eine wahnsinnige Angst vor dem Tod.
Nein, aus dieser Lage kam ich nicht heraus. Diesmal hatte mich der Spuk überlistet.
Aus meinen entzündeten Augen schaute ich nach vorn, sah nur
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