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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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würde.
    »Der Kopfjäger hat doch nicht seine Hand im Spiel?« fragte er interessiert. Selbst er im Ausland hatte von den grausigen Taten dieses Mannes gehört.
    Staines nickte. »Lesen Sie.«
    Er reichte seinem Untergebenen ein Blatt, das mit Maschine geschrieben war, über den Tisch.
    »Sie werden in der Hecke an der Eisenbahnunterführung bei Esher eine Kiste finden. Der Kopfjäger.«
    »Der Kopfjäger«, wiederholte Mike mechanisch und pfiff leise. »Wir haben natürlich sofort nachsuchen lassen und fanden die Kiste, darin lag der scharf vom Rumpf getrennte Kopf des unglücklichen Eimer«, sagte Staines. »Das ist nun der zwölfte Kopf innerhalb von sieben Jahren. Und jedesmal handelt es sich - allerdings mit Ausnahme zweier Fälle - um Leute, die sich der Gerichtsbarkeit entzogen hatten. - Selbst wenn die Vertragsfrage noch nicht geklärt wäre, Mike, hätte ich Sie zurückgerufen.«
    »Aber das ist doch gar nicht meine Sache - das geht doch nur die Polizei an«, sagte der junge Beamte etwas aufsässig. »Sie dienen der Regierung doch in Wirklichkeit als Detektiv«, unterbrach ihn sein Chef, »und der Sekretär des Außenministeriums wünscht, dass Sie diesen Fall aufklären. Ich möchte noch hinzufügen, dass dies außerdem der Wunsch des Innenministers ist, dem Scotland Yard untersteht. Bis jetzt wurde der Tod Francis Eimers und die grauenvolle Entdeckung seines Kopfes zur Veröffentlichung durch die Presse noch nicht freigegeben. In der letzten Zeit gab es an und für sich schon so viel Unruhe und Angriffe gegen die Regierung, dass die Polizei diese Sache vorläufig geheim halten muss. Man hielt die Leichenschau ab - ich vermute, dass die Mitglieder der Kommission besonders ausgesucht wurden. Aber es würde Hochverrat sein, darüber in der Öffentlichkeit etwas zu sagen. Letzten Endes ist dann auch das übliche Gutachten erstattet worden. Leider kann ich Ihnen nur wenig Informationen geben. Das einzige, was uns weiterhelfen kann, ist die Tatsache, dass Eimer vor einer Woche in Chichester von seiner Nichte gesehen worden sein soll. Das junge Mädchen heißt Helen Leamington und ist bei der Knebworth-Filmgesellschaft beschäftigt, die ihre Ateliers in Chichester hat. Der alte Knebworth kam aus Amerika und ist ein famoser Kerl. Sie ist so eine Art Statistin -«
    Mike atmete schwer.
    »Statistin! Ich wusste doch, dass dieses verteufelte Wort mir wieder begegnen würde. Nun gut, was soll ich unternehmen?«
    »Besuchen Sie zuerst einmal die junge Dame. Hier ist ihre Adresse.«
    »War Eimer eigentlich verheiratet?« fragte Mike, während er den Papierstreifen in seine Tasche steckte.
    Der andere nickte.
    »Ja, aber seine Frau weiß über die Angelegenheit nichts. Sie ist übrigens die einzige, die von seinem Tod unterrichtet wurde. Sie hatte ihren Mann seit einem Monat nicht mehr gesehen. Anscheinend lebten die beiden in den letzten Jahren mehr oder weniger getrennt. Für sie war sein Tod in gewissem Sinne eine Wohltat, da er zu ihren Gunsten hoch versichert war.« Mike nahm das Papier wieder aus der Tasche und las die grauenvolle Nachricht des Kopfjägers noch einmal.
    »Wie erklären Sie sich diese Sache?« fragte er seinen Vorgesetzten interessiert.
    »Man könnte denken, dass es sich um einen Wahnsinnigen handelt, der sich berufen fühlt, Verbrecher zu bestrafen. Und diese Annahme würde auch stimmen, wenn nicht die beiden Ausnahmen wären, die diese Hypothese über den Haufen werfen.«
    Staines lehnte sich in seinen Stuhl und zog die Stirn kraus. »Nehmen Sie den Fall von Willitt. Man fand seinen Kopf vor zwei Jahren in Clapham Common. Willitt war ein Mann in guten Verhältnissen, ein Beispiel von Ehrenhaftigkeit, überall beliebt, und nach seinem Tod wurde bekannt, dass er große Guthaben auf der Bank hatte. Die zweite Ausnahme macht Crewling, der eines der ersten Opfer des Kopfjägers wurde. Er war ein über jeden Zweifel erhabener Charakter; allerdings stellte sich heraus, dass er einige Wochen vor seinem Tod seelisch nicht mehr im Gleichgewicht war.
    Die Briefe des Kopfjägers sind offensichtlich alle mit derselben Maschine geschrieben. Jedesmal haben sie das halbverwischte ,u', dann achten Sie bitte auf die schwachen ,g' und die außergewöhnliche Linienführung. Wir haben natürlich diese Umstände genau untersuchen lassen, und die Sachverständigen sind sich darin einig, dass die Schrift von einer alten, jetzt nicht mehr hergestellten Kost-Maschine herrührt. Wenn Sie den Mann ausfindig machen, der eine

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