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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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sie aus ihren Gedanken.
    „Wie bitte?"
    Weil ihr Bruder sie mit gerunzelter Stirn betrachtete, hatte Rebecca das ungute Gefühl, ihn irgendwie enttäuscht zu haben. „Bist du damit einverstanden, dass ich Lady Emeline darum gebeten habe, sich deiner anzunehmen?"
    „Oh ja, natürlich." Sie bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln. Noch lieber wäre es ihr natürlich, wenn er etwas mehr seiner Zeit mit ihr verbringen würde, aber vielleicht war das ja zu viel verlangt. Schließlich war er geschäftlich in London. „Ich fühle mich wirklich geehrt, dass du an mich gedacht hast."
    Ihre nett gemeinte Antwort bewirkte indes, dass er seine Tasse sehr bedachtsam abstellte. „Du sagst das so, als würdest du denken, du wärst mir eine Last."
    Rebecca schlug die Augen nieder. Ehrlich gesagt dachte sie genau das. Was sollte sie auch sonst denken? Immerhin war sie viel jünger als er und in der Stadt aufgewachsen. Samuel hingegen hatte bis zum Alter von vierzehn in der Wildnis gelebt. Manchmal schien ihr, dass die Kluft zwischen ihnen größer war als das Meer, das England von Amerika trennte. „Dir wäre es lieber gewesen, wenn ich dich nicht begleitet hätte."
    „Darüber haben wir nun wahrlich oft genug gesprochen. Seit ich wusste, wie sehr du dir diese Reise wünschst, war es mir eine Freude, dich mitzunehmen."
    „Und dafür bin ich dir sehr dankbar", erwiderte Rebecca, rückte ihr Besteck gerade und wusste wohl, dass dies nicht unbedingt die Antwort war, die er gern hören wollte. Verstohlen sah sie zu ihm auf.
    Schon wieder betrachtete er sie mit gerunzelter Stirn. „Rebecca, ich ..."
    Das Erscheinen des Butlers schnitt ihm das Wort ab. „Mr. Kit-cher ist eingetroffen, Sir."
    Mr. Kitcher war der Geschäftspartner ihres Bruders.
    „Danke", sagte Samuel. Er stand auf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Kitcher und ich treffen uns mit einem Mann, der uns einen Besuch bei Wedgwood arrangieren soll. Mittags bin ich zurück. Ihre Ladyschaft erwartet uns um zwei."
    „Gut", erwiderte Rebecca, doch Samuel war schon an der Tür. Ohne ein weiteres Wort eilte er hinaus, und es blieb Rebecca überlassen, sich ganz allein in die Betrachtung ihres pochierten Eis zu versenken. Wenn man mal von den Dienern absah.
    Der Gentleman aus den Kolonien wirkte gar noch imposanter, als er in ihrem kleinen Wohnzimmer stand. Das war Emelines erster Gedanke, als sie nach Mittag ihre Gäste empfing. Es herrschte ein krasser Gegensatz zwischen ihrem hübschen kleinen Salon - der elegant, kultiviert und sehr zivilisiert war - und dem Mann, der nun mitten darin stand. Eigentlich hätte er von all dem Goldglanz und Satin überwältigt sein, hätte in seinen schlichten Kleidern aus Wolltuch primitiv und deplatziert wirken müssen.
    Stattdessen dominierte er den Raum.
    „Guten Tag, Mr. Hartley." Als Emeline ihm die Hand reichte, fiel ihr etwas verspätet das Händeschütteln vom Vortag ein. Sie hielt die Luft an und wartete gespannt, ob er wohl diese unziemliche Geste wiederholen würde. Doch diesmal nahm er lediglich ihre Hand und ließ seine Lippen höchst anständig einen Fingerbreit darüber verharren. Kurz schien er zu zögern, ob er länger verweilen sollte, und seine Nasenflügel blähten sich, sodass sie erneut argwöhnte, er würde sie beschnuppern.
    Dann richtete er sich wieder auf. Ihr entging nicht das belustigte Funkeln in seinen Augen. Dieser Schuft! Er hatte also schon gestern gewusst, dass er ihr ihre Hand küssen und sie nicht schütteln sollte wie ein Barbar.
    „Dürfte ich Ihnen meine Schwester vorstellen: Rebecca Hartley", riss er Emeline aus ihren Gedanken, und sie nahm sich zusammen.
    Das junge Mädchen, das nun vortrat, war erfreulich anzusehen. Es hatte wie sein Bruder dunkles Haar und braune Augen, doch während die seinen von einem warmen, tiefen Braun waren, blitzten in Rebeccas grüne und gar gelbe Funken auf.
    Sehr ungewöhnlich, aber dennoch schön. Sie trug ein schlichtes Kattunkleid mit rechteckigem Ausschnitt und wenig Spitzenbesatz an Mieder und Ärmeln. Emeline vermerkte sich sogleich, dass ihre Garderobe ausbaufähig wäre.
    „Sehr erfreut", sagte sie, als das Mädchen einen recht passablen Knicks machte.
    „Oh, Ma'am ... ich meine, Mylady ... ich freue mich so, Sie kennenzulernen", stieß Miss Hartley atemlos hervor. Sie hatte sehr artige, wenngleich etwas ungeschliffene Manieren.
    Emeline nickte knapp und deutete auf Tante Cristelle. „Meine Tante Mademoiselle Molyneux."
    Tante Cristelle saß zu

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