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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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..."
    „Und meinen Umhang. Ich brauche meinen Umhang." Verzweifelt sah sie sich nach der Uhr um. „Wie spät ist es?"
    „Gerade neun Uhr vorbei, Mylady."
    „Oh nein!" Emeline schlug die Hände vors Gesicht. Das Schiff hatte längst abgelegt.
    Samuel war bereits auf hoher See. Was sollte sie nur tun? Es gab keine Möglichkeit mehr, ihn einzuholen, keine Möglichkeit mehr ...
    „Emeline." Die Stimme war klar, tief - und ihr so vertraut.
    Im ersten Moment wagte sie kaum zu hoffen. Dann ließ sie ihre Hände langsam sinken.
    Er stand an der Tür zum Salon, und seine kaffeebraunen Augen lächelten nur für sie.
    „Samuel."
    Sie lief zu ihm, und er schloss sie in seine Arme. Dennoch klammerte sie sich so fest an seinen Rock, als wolle sie ihn niemals wieder loslassen.
    „Ich dachte, du wärst fort. Ich dachte, ich wäre zu spät gekommen."
    „Schsch", sagte er und küsste sie, strich sanft mit den Lippen über ihren Mund, ihre Wangen, ihre Augen. „Schsch. Ich bin ja da." Er zog sie mit sich in den Salon.
    „Ich dachte, ich hätte dich verloren", flüsterte sie.
    Nun küsste er sie etwas nachdrücklicher, um sie seiner Gegenwart zu vergewissern.
    Er teilte ihre Lippen mit den seinen und neigte sacht ihren Kopf zurück. Sie griff nach seinen Schultern und genoss die Freiheit, sich seinem Kuss hingeben zu können.
    „Ich liebe dich", stieß sie hervor.
    „Ich weiß." Seine Lippen streiften zärtlich über ihre Stirn. „Es war meine Absicht, so lange in deinem Salon auszuharren, bis du es zugeben würdest."
    „War es das?", fragte sie zerstreut.
    „Mmmm."
    „Wie raffiniert von dir."
    „Gar nicht raffiniert." Er wich ein wenig zurück, um sie ansehen zu können. Seine Augen waren auf einmal ganz ernst. „Es war eine Frage des Überlebens. Ohne dich ist mir kalt, Emeline. Du bist das Licht, das mich im Innersten wärmt. Hätte ich dich verlassen, würde ich zu einem Eisblock gefroren sein."
    Sie zog seinen Kopf wieder zu sich herab. „Dann solltest du mich lieber nicht verlassen."
    Doch er widerstand ihrem Drängen und sah sie eindringlich an. „Willst du mich heiraten?"
    Ihr stockte der Atem, und sie musste schwer schlucken, ehe sie mit rauer Stimme antwortete. „Oh ja, bitte."
    Noch immer blickten seine Augen ganz ernst. „Würdest du mit mir nach Amerika kommen? Ich könnte zwar auch hier in England leben, aber für meine Geschäfte wäre es einfacher, wenn wir in Amerika lebten."
    „Und Daniel?"
    „Ich würde mich freuen, wenn er mitkommt."
    Sie nickte und musste die Augen schließen, so überwältigt war sie. „Es tut mir leid.
    Ich weine sonst nie."
    „Natürlich nicht."
    Darüber musste sie lächeln. „Es ist nicht üblich, einen Jungen in seinem Alter an der Seite seiner Mutter aufwachsen zu lassen, aber ich würde ihn sehr gern mit mir nehmen."
    Er strich mit dem Daumen über ihren Mundwinkel. „Gut. Dann kommt Daniel also mit. Und deine Tante ist auch willkommen, wenn ..."
    „Ich bleibe hier", ließ sich Tante Cristelle hinter ihnen vernehmen.
    Emeline fuhr herum.
    Die alte Dame stand an der Tür des Salons. „Schließlich brauchst du doch jemanden, der sich um deine Angelegenheiten kümmert, jemanden, der dein Vermögen hütet, ein Auge auf deine Verwalter hat und derlei mehr, nicht wahr?"
    „Ja, schon, aber ..."
    „Dann wäre das ja geklärt. Und natürlich gehe ich davon aus, dass du alle paar Jahre zurück nach England kommst, damit ich auch meinen Großneffen mal wieder zu Gesicht bekomme." Tante Cristelle nickte zufrieden, da nun alles so gütlich geregelt war, drehte sich um und schloss die Tür leise hinter sich.
    Emeline wandte sich wieder Samuel zu und fand seinen Blick auf sich gerichtet.
    „Und es macht dir wirklich nichts aus?", fragte er. „Alles hinter dir zu lassen? All deine Freunde? In einem fremden Land zu leben, in dem es weit weniger zivilisiert zugeht als hier?"
    „Es ist mir ganz gleich, wo ich lebe, solange ich nur bei dir bin." Emeline lächelte nachdenklich. „Wenngleich ich mir gut vorstellen könnte, in Boston ganz neue Maßstäbe in Sachen Eleganz zu setzen. Es wird Zeit, dass die Bostoner einen meiner Bälle besuchen."
    Da strahlte er sie an, strahlte über das ganze Gesicht, und mit all seinen Blutergüssen und Platzwunden sah er wie ein verwegener Pirat aus. „Da müssen sie sich wohl auf einiges gefasst machen, was?"
    Emeline bedachte ihn mit einem tadelnden Stirnrunzeln, dann zog sie ihn an sich und küsste ihn. Innig, voll der Liebe und des

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