0380 - Das Zeitkommando
Und geht kein Risiko ein, Es sind durchaus mehrere Zeitparadoxa möglich, nicht nur eines. Vernichtet das Schiff, und keine Experimente."
„Keine Sorge", versicherte Gucky optimistisch. „Wir springen ins Schiff und legen die Bomben ab. Ich habe keine Lust, mich mit Maahks herumzuschlagen, die schon seit zehntausend Jahren tot sind. Sind sie doch, oder?"
„Ja, sind sie. Aber jetzt leben sie noch."
„Los!" unterbrach Kakuta und sah senkrecht nach oben. „Es ist genau über uns, achtzig Kilometer hoch."
Die Teleporter nahmen sich bei den Händen, obwohl das in ihrem Fall nicht unbedingt notwendig war. Aber sie würden dann zugleich und an derselben Stelle rematerialisieren.
Gucky und Kakuta teleportierten.
Als sie wieder sehen konnten, beschlugen sofort die Scheiben der Druckhelme.
Rauchschwaden wehten ihnen in der giftigen Methanatmosphäre entgegen, und am anderen Ende des Ganges schimmerte unregelmäßig flackerndes Licht.
„Hier können wir auch eine ablegen", schlug Gucky vor, zog eine der kleinen Bomben aus der Tasche und drückte auf den Zündknopf. „Nun haben wir noch drei Minuten.
Höchstens!"
Er warf die Bombe achtlos in den Gang, nahm Kakuta erneut bei der Hand und teleportierte mit ihm einige hundert Meter weiter.
Diesmal rematerialisierten sie in einer Maschinenhalle. Roboter waren damit beschäftigt, aufflackernde Brände zu ersticken. Sie bemerkten die Eindringlinge, unterbrachen sofort ihre Tätigkeit und gingen zum Angriff über.
Gucky warf die zweite Bombe geschickt zwischen mehrere Generatorblöcke, nachdem er den Knopf eingedrückt hatte. Sie fiel so, daß niemand sie mehr rechtzeitig finden und aus dem Schiff bringen konnte.
Erneut teleportierten sie.
Diesmal in die Kommandozentrale, deren Lage beiden Mutanten ja aus früheren - oder späteren - Abenteuern bekannt war. Hier trafen sie die Maahks.
Kakuta hatte seine beiden Bomben längst scharfgemacht. Sie würden zugleich mit Guckys erster Bombe detonieren, in genau einhundert Sekunden.
Der Kommandant starrte die beiden Wesen an, die so urplötzlich aus dem Nichts auftauchten. Andere Maahks, die in dem Raum ihren Pflichten nachgingen, blieben stehen und versuchten, eine Erklärung für das Phänomen zu finden.
Und unerbittlich verstrichen die letzten Sekunden...
„Der guckt mich an wie ein Auto", bemerkte Gucky zu Kakuta. „Wenn er wüßte, wie lange er schon tot ist, würde er ganz anders gucken."
Kakuta achtete nicht auf das, was Gucky sagte. Er hielt die beiden Bomben in der Hand und machte keine Anstalten, sie niederzulegen oder einfach fortzuwerfen.
Der Kommandant bewegte sich plötzlich. Vielleicht hatte er die Bomben gesehen oder einfach seinen Schock überwunden. Er kam auf Kakuta zu.
„Wirf die Dinger endlich!" forderte Gucky ihn auf. „Sie können nichts mehr unternehmen, sie sind verloren. Und ich glaube, sie wissen es. Ein Glück, daß sie ihre Waffen nicht griffbereit haben."
Kakuta legte die beiden Bomben auf den erstbesten Tisch, der in Reichweite stand.
Dann nahm er Guckys Hand.
„Noch zehn Sekunden", murmelte er mit belegter Stimme.
Es war nie einfach, Lebewesen zu töten. Auch dann nicht, wenn diese Lebewesen ein furchtbares Erbe hinterließen, dem der Rest einer relativ friedlichen Rasse zum Opfer fallen würde. Auch dann nicht, wenn diese Lebewesen bereits seit zehntausend Jahren tot waren.
Gerade als der Kommandant nach Kakuta griff, den er wohl für den gefährlicheren der beiden Eindringlinge hielt, entmaterialisierten die Teleporter.
Die Maahks waren mit den Bomben allein.
Und ihnen blieben noch genau fünf Sekunden...
*
Es geschah gleichzeitig.
Gucky und Kakuta rematerialisierten nur zehn Meter von der Stelle entfernt, an der Rhodan und Noir warteten. Der Himmel war noch immer trübe, aber auf dem kleinen Bildschirm zeichnete sich das Schiff der Maahks klar und deutlich ab.
Und dann nicht mehr.
Auf dem Bildschirm entstand ein grellweißer Fleck, der sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit ausbreitete und zu einer Sonne wurde. Aber nicht nur auf dem Bildschirm ließ sich die Vernichtung des verhängnisvollen Schiffes beobachten. Der Lichtschein der vierfachen Detonation durchdrang die achtzig Kilometer dicke Atmosphäre und war so intensiv, daß Rhodan und seine Freunde die Sichtblenden vor die Helmfenster schoben.
Der Himmel selbst schien explodiert zu sein.
Ganz langsam nur verglühte die Atomsonne, bis die Sichtblenden wieder unnötig wurden.
Das Schiff der Maahks
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