0380 - Das Zeitkommando
etwas. Dann teilte er mit: „Vor der Transmitterzentrale sind Lemurer, die eindringen wollen. Wenn ihnen das gelingt, Movogt, sind Sie verloren." Der Lemurer wußte inzwischen, daß auch Gucky sprechen konnte. Es gab keine Geheimnisse mehr. „Noch haben wir Zeit. Perry, unternehmen wir etwas."
Es war Rhodan anzusehen, wie sehr er die Tatsache bedauerte, noch in der Vergangenheit zu sein. Natürlich würde er Movogt helfen, aber er befürchtete ein weiteres Zeitparadoxon. Allerdings tauchte Movogts Name später nie mehr auf. Vielleicht war sein persönliches Schicksal für die weitere Entwicklung wirklich ohne jede Bedeutung, dann konnte es nicht schaden, wenn man ihm jetzt half. Sie waren ihm Dank schuldig für die Unterstützung, die er ihnen gegeben hatte.
„Haben Sie Waffen?" fragte er den Zeitwissenschaftler.
Movogt schüttelte den Kopf.
„Ich kann mich nicht verteidigen, obwohl Waffen vorhanden sind. Es widerspricht meiner persönlichen Einstellung."
„Auch dann nicht, wenn Sie angegriffen werden?"
„Auch dann nicht - es tut mir leid."
Rhodan überlegte einen Augenblick, dann faßte er einen Entschluß. Er sagte: „Alle Einstellungen für den Transport in die Zukunft sind vorgenommen und blockiert. Ich weiß, daß es fast zwei Minuten dauert, ehe nach der Funktion des Antigravfeldes das Nullfeld entsteht. Technisch gesehen ist es also möglich, daß Sie uns in die Zukunft begleiten, Movogt. Ihrem Meister Ichtrac konnten wir aus verschiedenen Gründen diesen Wunsch, der ja von Ihnen stammt, nicht erfüllen. Bei Ihnen ist das anders. Um ehrlich zu sein: Ihr Name wurde vergessen und später nie mehr erwähnt. Es wird kein Paradoxon eintreten, wenn Sie mit uns kommen."
Asi Movogt starrte Rhodan verwundert an, dann lächelte er.
„Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihren Vorschlag, aber ich kann mein Lebenswerk nicht im Stich lassen. Vielleicht gelingt es mir doch noch, den Transmitter zu reparieren..."
„Aber es wird nicht geschehen, Movogt. Vielleicht deshalb, weil Sie uns begleiten. Ja, ich glaube, so ist es. Also kommen Sie, wir sind hier nicht mehr lange sicher. Haben Sie keine Sorge, es wird Ihnen nichts geschehen, und hier können Sie auch nichts mehr ändern.
Ichtrac ist tot, und bald wird der Transmitter zerstört sein."
Noch zögerte Movogt, obwohl ihm anzusehen war, wie sehr ihn der Vorschlag reizte. Die Vorstellung, zehntausend Jahre in die Zukunft zu reisen, faszinierte ihn. Schließlich nickte er.
„Also gut, ich nehme die Einladung an. Wenn ich die Blockierung aufhebe, haben wir genau zwei Minuten Zeit. Das sollte genügen."
Gucky wollte etwas sagen, aber dann schwieg er. In Gedanken versunken watschelte er hinter den anderen her, und ihm war deutlich anzusehen, daß er sich mit einem schwierigen Problem herumschlug.
Hinter ihnen donnerten erste Energieschläge gegen die Tür, aber so schnell würde man sie nicht beseitigen können. Rhodan hätte nur gern gewußt, ob es sich bei den Angreifern um Regothars Leute oder um reguläre Soldaten Hosessos, handelte, doch im Grunde genommen war das jetzt alles nicht mehr so wichtig. Wichtig war nur, daß sie rechtzeitig das Absolute Nullfeld erreichten.
Movogt schloß die silberne Spange seiner Toga. Der weite Umhang störte ihn sichtlich, aber er legte ihn nicht ab. Er diente als Zeichen seiner Würde. Und so ganz allmählich wurde er sich der Bedeutung seines Entschlusses, die Fremden in die Zukunft zu begleiten, bewußt. Er würde erfahren, was nun wirklich aus seiner Rasse geworden war, nachdem die Maahks nicht auf Scorcher gelandet waren.
Entgegen Ichtracs ursprünglicher Absicht fuhr Movogt die Panzerung ein. Frei und offen lag die Transmitterarena vor Rhodan und dem Zeitkommando.
„Ich hebe die Blockierung auf, sobald Sie den Nullfeld-Kreis betreten haben", sagte Movogt. „Dann folge ich so schnell wie möglich. Es sollte genügend Zeit dazu sein."
Rhodan, Noir, Kakuta und Gucky betraten die Arena und gingen die kurze Strecke bis zu dem metallenen Kreis. Genau in seiner Mitte blieben sie stehen und sahen zurück. Movogt nickte ihnen beruhigend zu und legte seine Hand auf die Kontrolltafel. Er zögerte noch einige Sekunden, aber dann drückte er einen deutlich markierten Knopf ein. Gleichzeitig drehte er sich um, sprang in die Arena und lief auf die Wartenden zu, die er genau in dem Augenblick erreichte, in dem das Antigravfeld zu wirken begann.
Zusammen mit den anderen wurde Asi Movogt in die Höhe gehoben, dem Nullfeld
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