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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grünen Schatten, der durch den kleinen Saal wischte.
    Er verschwand dort, wo ich Suko zurückgelassen hatte. Er mußte sich also mit dem Poltergeist auseinandersetzen, denn mich erwischte es voll.
    Es war die Tür, die mir in den Rücken krachte. So überraschend, daß ich nach vorn geschleudert wurde, jeglichen Halt verlor und voll zu Boden fiel.
    Auf den Bauch schlug ich, und das Gewicht der fallenden Tür hämmerte auf meinen Rücken, so daß ich das Gefühl hatte, mein Kreuz wäre auseinandergebrochen.
    Ich weiß nicht, wer von Ihnen schon einmal unter einer Tür gelegen hat. Angenehm jedenfalls ist es nicht. Zum Glück ließ sich niemand blicken, der sich noch den makabren Scherz erlaubte und auf der Tür herumsprang. Aber ihr Gewicht allein reichte schon aus, um mich zunächst einmal außer Gefecht zu setzen.
    Noch immer wälzte sich der Butler am Boden. Er jammerte. Ich versuchte indessen, mich aufzurechten und die verdammte Tür von meinem Rücken zu wuchten. Doch sie war zu schwer.
    Ich japste nach Luft. Dabei stemmte ich mich noch mit den Handflächen ab.
    Der Schweiß rann über mein Gesicht, das zu einer Grimasse geworden war und einzufrieren schien, als ich plötzlich einen gellenden Schrei vernahm.
    Es war kein menschlicher Schrei, eher das hohe Kreischen eines Tieres oder Monstrums.
    Es war genau an der Stelle aufgeklungen, wo sich mein Freund Suko befinden mußte.
    Im nächsten Augenblick sah ich ihn. Piu Hangs Kraft hatte den Inspektor voll erwischt.
    Wie eine Rakete jagte er aus dem Gang in die kleine Halle hinein, wo ich wehrlos unter der Tür lag…
    ***
    Der Chinese war zurückgeblieben, aber er wußte genau, daß er sich inmitten des kochenden Gefahrenherds befand. Deshalb ließ er seine direkte Umgebung auch nicht aus den Augen.
    Er schaute auf die Masken, die Bilder, er sah die Waffen an den Wänden und auch die beiden mächtigen Elfenbeinzähne der Elefanten.
    All diese Dinge befanden sich in Bewegung. Sie hatten unter der Kraft des Dämons Piu Hang zu leiden, der sie in seinen Bann gezogen und zu Spielzeugen degradiert hatte.
    Sie sollten und sie würden ihm gehorchen!
    Mit Schrecken stellte Suko fest, daß sich die erste Waffe löste. Es war ein Krummschwert, dessen Klinge in Laufe der Zeit Rost angesetzt hatte. An einer Kette hatte es gehangen. Deren Glieder rissen mit einem peitschenden Knall auseinander, flogen in verschiedene Richtungen davon, klatschten noch gegen die Wand und gaben dem Schwert freie Bahn.
    Die Kräfte des Dämons spielten mit der Waffe. Einmal drehte sie sich um sich selbst, um im nächsten Augenblick auf Suko zuzuwischen.
    Der Chinese zog den Kopf ein und sprang zur Seite. Das Schwert verfehlte ihn, hämmerte gegen die Wand. Dafür hörte Suko hinter sich ein heftiges Zischen. Hastig drehte er sich um und sah aus dem Maul einer in seiner unmittelbaren Nähe hängenden Masken gelbgrünen Brodem dringen.
    Sofort wechselte er die Stellung. Ihm war klargeworden, daß dieses gesamte Haus voll unter der Kontrolle des Dämons Piu Hang stand. Auch das Zittern der Decke deutete darauf hin.
    Es war die dritte Gefahrenquelle, die Suko erkannte, aber von einer weiteren voll in Anspruch genommen wurde, denn von der Wand hatte sich einer der nach oben hin gekrümmten und gewaltigen Stoßzähne gelöst.
    Eine mörderische Waffe. Nicht allein bei einem Elefanten, auch jetzt, wo sich der Stoßzahn nicht mehr bei ihm befand. Er hatte sein Gewicht, das wußte auch Suko. Dennoch wirkte er so, als würde er mit einer nahezu spielerisch anmutenden Leichtigkeit bewegt.
    Brandgefährlich war er!
    Suko konzentrierte sich auf ihn. Die beiden standen sich gewissermaßen gegenüber. Den Krach der zusammenbrechenden Tür vernahm Suko nur wie nebenbei, er mußte sich auf den Stoßzahn konzentrieren. Wenn der ihn erwischte, schlitzte er ihn ohne Mühe über die Länge des gesamten Körpers auf.
    Völlig waffenlos war Suko nicht. Er besaß nicht allein die Beretta, auch die Dämonenpeitsche – und seinen Stab, mit dessen Hilfe er die Zeit anhalten konnte, wenn er ein bestimmtes Wort rief.
    Ihn jetzt einzusetzen, hatte keinen Sinn, aber die Dämonenpeitsche würde ihm helfen können.
    Nur kam Suko leider nicht dazu, sie hervorzuholen und einen Kreis über den Boden zu schlagen, denn der verdammte Stoßzahn machte seinem Namen alle Ehre.
    Er griff an!
    Wuchtig und mit einem gewaltigen Ruck brachte es sich in Sukos Nähe, und der Inspektor verdankte es allein seiner Reaktionsschnelligkeit, daß er

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