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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tempel der Brüder vom Blauen Stein gewesen.
    »Komm zu mir, Sid«, sagte Zamorra.
    Stirnrunzelnd trat der Ex-Teufel zu ihm. »Was hast du jetzt vor?« zischte er. »Es ist eine verdammte Patt-Situation.«
    »Nein.« Zamorra lachte. Dennoch war er nicht ganz so sicher, wie er sich gab. Er hoffte, daß das Amulett ihm jetzt keinen Streich spielte. Wenn die Dämonen-Aura des ehemaligen Fürsten der Finsternis noch überwog, würde das, was er plante, nicht klappen…
    Aber es mußte einfach funktionieren!
    Seine Finger glitten über das Amulett, das offen vor seiner Brust hing. Er zwang sich, zweigleisig zu denken. Auf der einen Seite mußte er über den Dhyarra-Kristall die Sperre unten am Tor aufrecht halten, jene Kaverne, die Su Ling daran hinderte, weiterzugehen und den Tod in die Burg zu tragen. Auf der anderen Seite mußte er jetzt Sid Amos in das Schutzfeld mit einbeziehen.
    Er verschob eines der leicht erhaben gearbeiteten Schriftzeichen auf dem Amulett. Es glitt anschließend sofort wieder in seine ursprüngliche Position zurück und war wieder fest verankert, aber im Moment des Verschiebens erfüllte es seine Funktion. Das Amulett nahm den Befehl auf.
    Das grüne Leuchten, das Zamorra wie eine zweite Haut umschloß, veränderte sich. Es schob sich jetzt auch über Sid Amos und hüllte ihn mit ein.
    Zamorra atmete auf.
    Wenigstens das hatte geklappt!
    »Wir sind jetzt geschützt«, behauptete Zamorra. »Selbst wenn Caermardhin in Atome zerblasen wird, wird Amos und mir nichts geschehen. Du dagegen, Sara Moon, wirst sterben. Denn Amos wird dir deinen Dhyarra-Kristall abnehmen. Damit bist du wehrlos. Du kannst nicht fort, und du kannst dich nicht mehr schützen. Gleichzeitig löse ich die Verkapselung auf, die Su Ling umgibt. Sie befindet sich längst in der Burg. Die Explosion wird unmittelbar erfolgen und dich töten, Sara.«
    »Du bluffst!« zischte sie.
    Natürlich bluffte er. Aber das konnte sie nicht erkennen. Er spürte fast körperlich, wie sie versuchte, seine und Amos’ Gedanken zu lesen. Aber der Ex-Teufel schirmte sich ab, und Zamorra besaß einen posthypnotischen Block, der verhinderte, daß jemand seine Gedanken las - es sei denn, er konzentrierte sich darauf, es zu gestatten. Auf dieselbe Weise war auch Nicole geschützt.
    Er setzte sein Risikospiel fort. Ihm war klar, daß das Amulett den Gewalten, die Caermardhin zerstören würden, nicht widerstehen konnte. Aber das konnte Sara Moon nicht wissen. Sie wußte nicht, wie stark das Amulett wirklich war.
    »Niemand kann mir den Kristall abnehmen«, fauchte sie. »Er ist aktiviert! Er ist ein Dhyarra elfter Ordnung! Wenn Amos ihn berührt, stirbt er augenblicklich!«
    »Das laß’ nur meine Sorge sein«, sagte Amos rauh. Er hatte begriffen, was Zamorra plante. Es war an der Zeit, den letzten Trumpf auszuspielen. »Wir könnten dieses Abenteuer noch um eine weitere Variante bereichern«, schlug er vor. »Was dir durch das Sperrfeld nicht vergönnt ist, Moon, schaffe ich trotzdem. Zamorra und ich verschwinden, sobald wir deinen Kristall haben, von hier.«
    Sie zeigte leichte Unsicherheit.
    Amos hob die rechte Hand.
    Im nächsten Moment war sie vom Unterarmstumpf verschwunden. Er hatte sie einen Gedanken weit geschleudert - ein Gedanke, der zu Sara Moon ging!
    Sie begriff erst, was geschehen war, als die Hand ihr den Dhyarra-Kristall aus der Gürtelschließe riß! Eine Hand, die frei agierte, nur vom Willen ihres Besitzers berührt! Sie flog zu Sid Amos zurück, nahm aber keine Verbindung mit dem Arm auf. Sie schwebte weiter frei in der Luft vor ihm, den Kristall umklammernd.
    Sara Moon stöhnte auf, während Amos lachte. Solange die Hand jetzt nicht wieder mit seinem Arm verbunden wurde, schadete dem Ex-Teufel die Berührung mit dem aktivierten Dhyarra-Kristall nicht. Sara Moon dagegen, deren Geist auf den Kristall verschlüsselt war, verspürte Schmerzen.
    Sie war fassungslos. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht damit, daß die Hand Amos’ selbständig agieren konnte. Es war ein Schock für sie.
    Zamorra und Amos sahen sich an.
    Amos war bereit, das Äußerste zu riskieren und das Wagnis auf sich zu nehmen, daß Caermardhin und damit auch Merlin vernichtet wurden! Er berührte Zamorras Schulter, um ihn mit sich zu reißen, wenn er Caermardhin ähnlich dem zeitlosen-Sprung verließ.
    »Drei«, sagte Zamorra rauh. »Zwei…«
    Sara Moon zitterte. Ihre Fäuste waren hilflos geballt.
    »Eins… nu…«
    Da brach die Druidin wie vom Blitz gefällt

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