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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schrie der Jäger.
    ***
    Ted schnellte hoch. Drohend sah er die beiden Männer in den Rüstungen an. »Was hat das zu bedeuten?« rief er. »Wollt ihr es etwa wagen, euch an mir zu vergreifen? Überlegt euch, mit wem ihr es zu tun habt!«
    »Mit einem lausigen Dieb«, knurrte der Sklavenjäger im Hintergrund. »Ich sah ihn, wie er um die Zelte herumschlich und in jedes hineinspähte. In dieses drang er ein. Hier ist ja auch das meiste zu holen, nicht wahr?«
    Hoffentlich erkennt er mich nicht, dachte Ted Ewigk verkrampft. Die Schwertspitze, die direkt auf ihn gerichtet war, flößte ihm Unbehagen ein. Die Männer in den vergoldeten Rüstungen schienen so etwas wie Polizisten darzustellen. Während er zum Markt zurückkehrte und sich zwischen den Menschen und den Verkaufstischen hindurchschob, hatte er einige von ihnen gesehen, wie sie mit aufmerksamen Blicken hin und her gingen.
    »Kerl«, fauchte Ted den Sklavenjäger an. »Du erlaubst dir, mich Dieb zu schimpfen? Der Blitz soll dich treffen! Überlege dir gut, was du sagst!«
    »Das überlege lieber du dir«, grinste der Sklavenjäger wütend. »Was hast du in diesem Zelt zu suchen?«
    »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Kerl«, erwiderte Ted mit gespielter Arroganz. Er hoffte, daß er den Tonfall richtig traf, in dem sich die Brüder anderen gegenüber gefielen.
    »Vielleicht bist du sie aber uns schuldig«, warf der Gardist mit dem Schwert ein. »Du solltest dir eine sehr gute Ausrede einfallen lassen, oder deine drei Götter können dich beim besten Willen nicht mehr schützen. Wir sperren dich ein, falls wir dich nicht an Ort und Stelle erschlagen. Auf einen von euch Brüdern mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    So einflußreich, wie Ted geglaubt hatte, schien die Bruderschaft wohl doch nicht zu sein… entweder hatte die Explosion des Tempels eine Veränderung des Bewußtseins der Bürger der Bruderschaft gegenüber bewirkt, oder sie waren schon immer unbeliebt gewesen. Ted nahm das letztere an. Damit mußte er nun irgendwie zurechtkommen.
    »Nun gut, ausnahmsweise will ich dir antworten, Büttel«, sagte er abfällig. »Ich bin hier, weil ich mit dem Anführer der Sklavenkarawane etwas Geschäftliches zu besprechen habe. Etwas, das dich und deinesgleichen absolut nichts angeht.«
    »Werde nicht frech, Kerl«, sagte der Gardist.
    Der Sklavenjäger trat zwischen die beiden. »Nun gut, dann sage, was das für ein Geschäft sein soll«, grinste er. »Ich bin der, mit dem du sprechen willst.«
    Ted schüttelte den Kopf. »Du bist es nicht«, sagte er. »Ich werde dem Anführer verraten, daß du dich für ihn auszugeben versuchst.« Immerhin - er wußte, wie die Kerle aussahen und wer der Boß war! Dieser hier war es jedenfalls nicht.
    »Hm«, machte der Sklavenjäger verdrossen. Dann zuckte er mit den Schultern. »Nehmt ihn trotzdem fest«, sagte er. »Erst heute morgen sagte Skotar noch, daß er mit der Bruderschaft nichts zu schaffen haben will und froh ist, wenn keiner von diesen kuttentragenden Hunden sich hier blicken läßt. Wir machen keine Geschäfte mit der Bruderschaft.«
    »Dann mal los, mein Lieber«, sagte der Gardist mit dem Schwert. »Wenn du Widerstand leistest, rollt dein Kopf.«
    Ted hatte inzwischen Zeit genug gehabt, sich sein Vorgehen zu überlegen. Um einen richtigen Kampf zu führen, war das Zelt zu klein. Das galt aber nicht nur für Ted, sondern auch für seine beiden Gegner, die sich hier gegenseitig behinderten. Sie hatten den Fehler begangen, beide einzutreten - und jetzt war auch noch der Sklavenjäger hereingekommen.
    »Warte einen Moment, Büttel«, sagte Ted und bückte sich. »Mir ist ein Sandalenriemen aufgegangen. Erlaube, daß ich ihn wieder festbinde.«
    Noch aus der Bewegung heraus warf er sich nach hinten und rollte sich zur Zeltwand. Mit einem Griff hatte er eine der Zeltstangen gepackt und riß daran. Noch ehe die verwirrten Männer begriffen, was eigentlich geschah, brach das Zelt des Anführers über ihnen zusammen. Blitzschnell griff Ted nach dem Dolch, den er unter der Kutte am ebenfalls von jenem Bruder erbeuteten Gürtel getragen hatte, schnitt ein Loch in den Zeltstoff und schlüpfte nach draußen.
    Drinnen versuchten die drei Männer, sich aus dem Durcheinander von Zeltstangen und -wänden zu befreien. Sie behinderten sich dabei gegenseitig. Ted sah, wie ihre Körper sich unter dem Stoff bewegten.
    Er brauchte nur drei schnelle betäubende Griffe, und unter dem Stoff herrschte Ruhe. Sie

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