0381 - Unternehmen Südsee
verschwunden.
Überall sah man die Spuren: Die Anlagen, die grundsätzlich die fünfzigtausend Jahre überstanden hatten, waren teilweise repariert und überprüft worden. Alles schien tadellos zu funktionieren. Bontainer wußte, daß er und Guriman diese Festung hier erobern mußten; er gab sich keine Sekunde lang der Illusion hin, gegen die beiden Zweitkonditionierten auch nur einen Hauch einer Chance zu haben, zu schweigen von den Antis und den Terranern, die Selbstmordkommandos bilden würden, wenn es die Akonen wollten.
„Ich habe nur die Wahl, diese Station zu erobern", wisperte er. „Ich lasse die beiden Riesenkraftwerke anlaufen und schirme diesen von Technik erfüllten Zylinder ab. Ich will blinde Transmittersprünge durchführen, damit man uns orten kann. Rhodan wird augenblicklich reagieren."
Halsterby nickte und brachte seinen Energiekarabiner in Position. Der Lauf zielte in die Halle hinunter.
„Ich gehe jetzt", sagte Bontainer, zupfte an einem der goldenen Chrysanthemenblätter und versuchte, sich in dem engen Gang zu drehen. Endlich fanden seine suchenden Füße die erste Klammer. Er grinste und fühlte den kalten Schweiß auf der Stirn.
Zentimeterweise wagte er den Abstieg.
Jede Sekunde, wußte er, konnte einer der beiden Akonen hochschauen und ihn entdecken. Wenn dann Guriman nicht augenblicklich richtig reagierte, war alles verloren.
Für die rund fünfzehn Meter schien er eine Ewigkeit zu brauchen.
Dann berührten seine Füße den Boden der Galerie.
Geschafft, dachte er und blickte nach oben. Hinter dem stumpfschwarzen Karabinerlauf sah er den Kopf Gurimans. Bontainer machte ein Zeichen und schwang sich herum, riß seine langläufige Waffe von der Schulter.
Ein zweites Zeichen.
Es bedeutete, daß er versuchen wollte, eng an die Wand gedrückt, so daß man ihn von unten nicht sehen konnte, einen Teil der Galerie zu umrunden und sich über die nächstliegende Treppe nach unten zu wagen. Dort wollte er die beiden Akonen ausschalten.
Er huschte entlang der Wände, lautlos und rasend schnell, dann warf er sich neben der Treppe auf den Boden und drehte sich auf den Rücken. Der Karabiner lag auf seiner Brust.
Guriman sah ihn an.
Vivier winkte und deutete auf seine Waffe.
Es bedeutete, daß sie jetzt die Rollen vertauschen sollten. Er würde Halsterby abdecken, während der Aquanaut versuchte, die Galerie zu erreichen und auf der anderen Seite entlangzurennen. Guriman nickte deutlich zum Zeichen, daß er voll verstanden hatte. Er kletterte trotz seines Alters mit der Geschwindigkeit einer großen Katze. Bontainer spähte über den glatten Rand der Brüstung und war bereit, bei jeder Bewegung zu schießen.
Das Summen in der Halle, das von den Maschinen und Umformerbänken ausging, übertönte das Scharren von Halsterbys Schuhen ebenso wie die Laute, in denen sich die zwei Akonen unterhielten.
Sie hatten einen großen Kreis durch die Halle gezogen und bewegten sich jetzt dicht unterhalb Vivier.
Vivier sah nach oben und deutete an, daß sich Guriman beeilen sollte. Die letzten Meter wurden zurückgelegt, dann federte der Grauhaarige auf die Galerie und grinste zu Vivier hinüber.
Vivier strengte seine Ohren an und konzentrierte sich auf das, was er hörte.
„Wir haben nicht mehr lange Zeit", sagte der eine Akone.
Das Klicken eines schweren Schalters unterbrach ihn.
„Das stimmt. Endlich werden wir diesen verdammten Terranern zeigen, was die Condos Vasac wirklich kann. Wir werden diesen Planeten in die Luft sprengen, und damit dürfte das Koordinationszentrum endgültig lahmgelegt sein."
Der andere zögerte, ehe er fortfuhr.
„Und dieser Rhodan ist ebenfalls ausgeschaltet. Und zwar für immer, denn gegen diese Sprengköpfe helfen keine Zellaktivatoren. Acht Milliarden Terraner weniger - das schafft uns freie Luft für Jahre. Bis sie sich wieder gesammelt haben, ist alles von uns durchwandert und übernommen."
„Noch zwanzig Stunden", sagte der Akone schließlich.
*
Zwanzig Stunden trennten Terra vom sicheren Untergang.
Er legte, während er Halsterby zusah, die schwere Waffe vor die letzte Stufe der langen Treppe, beugte sich blitzschnell vor und sah die beiden Akonen direkt unter sich. Sie beugten sich über ein abgeschrägtes, sehr großes Schaltpult, das durch ein verwirrend dichtes Muster verschieden starker und verschieden dicker Kabel mit einer flachen Umformerbank verbunden war.
Wieder machte Bontainer Zeichen.
Er wollte versuchen, deutete er an, den links
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