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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahres hatte Bontainer endlich Arsali Hingurt geheiratet. Bei der kleinen, intimen Zeremonie hatte John Sanda als Trauzeuge fungiert, und er wäre beleidigt gewesen, hätte ihn Vivier nicht darum gebeten.
    Das Schiff EX-3333 wurde gerade generalüberholt.
    Und jetzt, am ersten Tag im neuen Haus, wollte sich Sanda von Vivier verabschieden, um, wie er es mit geradezu trauriger Miene formuliert hatte, ihnen beiden Gelegenheit zu geben, ihren Irrtum einzusehen. Er tröstete sich mit dem exotischen Getränk, das blau in den schlanken Gläsern schillerte.
    Bontainer erwiderte gutgelaunt: „Du kannst nicht eine Hälfte des Huhnes zum Braten, die andere zum Eierlegen haben. Es klingt albern, aber es stimmt: Wir lieben uns, John."
    Sanda, leicht angetrunken, fuhr zurück.
    „Wer? Du und ich? Das weise ich streng von mir!"
    „Nein - Arsali und ich!"
    Bontainer lachte laut. Hinter einer Tür erhob sich eine unverkennbare Stimme und schrie: „Ruhe!"
    Sanda grinste: „Mastercontrol an Bontainer: Schweigen Sie!"
    „Du mißverstehst das", schränkte Bontainer ein. „Du mußt die Dinge ruhig sehen. Der Flug hierher hat Arsali ermüdet."
    John Sanda öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, entschloß sich dann aber dazu, nur schweigend den Kopf zu schütteln. Verwirrt wechselte er das Thema.
    „Was hast du in den nächsten Tagen vor, Vivier?" fragte er.
    „Mich zu erholen und mich an den Gedanken zu gewöhnen, daß ich verheiratet bin. Du wirst, fürchte ich dein Junggesellenleben wieder aufnehmen."
    Sanda nickte.
    „Genau das werde ich tun und hin und wieder Oomph Amber besuchen."
    „Das ist nett von dir", sagte Bontainer und ging bis zu der gläsernen Wand des Wohnraumes. Er blieb stehen und sah hinaus. Blaues, von Sonnenlicht erhelltes Wasser umgab das Haus. Es sah aus wie eine riesige flache Schachtel mit durchsichtigen und teilweise undurchsichtigen Wänden gekrönt von einem dünnen Rohr durch das man einsteigen konnte.
    „Warum hast du den Lourener eigentlich nicht hier?" erkundigte sich John und trank den Rest in seinem Glas aus.
    „Ich ziehe es vor, die Gedanken meiner Frau zu erraten, nicht, sie mir von Oomph schildern zu lassen."
    John lehnte sich gegen die Säule aus Terkonitstahl, die mitten durch den Wohnraum ging, schwankte ein wenig und erwiderte: „Du könntest ein netter Mensch sein und mich hinüber zur Insel bringen."
    Bontainer nickte.
    „Unterirdisch oder mit dem Boot?"
    „Mit dem Boot, bitte. Ich liebe die Meeresluft."
    „Einverstanden."
    Sie gingen nebeneinander auf die Tür zu, die den Wohnraum mit dem Korridor verband. Von dort aus führte eine Stahlröhre hinauf zur Oberfläche. Dort führte eine Schleuse, die auch den stärksten Wellengang aushielt, auf eine schwimmende Plattform. An dieser Plattform schaukelte das Boot, das im Mietpreis inbegriffen war.
    „Solltest du nicht besser fragen, ob es dir deine liebe Frau gestattet...?" meinte John und grinste sarkastisch.
    „Hältst du mich für einen Jammerlappen, Freund John?" fragte Bontainer aggressiv und schaltete das Antigravfeld auf Aufwärts.
    „Nein. Für einen Ehemann", gab John Sanda doppeldeutig zur Antwort. Er war über den „Verrat" seines Freundes untröstlich, obwohl er die gesamte Vorgeschichte kannte. Und obwohl er Arsali Bontainer persönlich sehr schätzte, fand er, daß es wieder einen guten Freund deswegen weniger gäbe, weil er geheiratet hatte. Irgendwie mißtraute Sanda einer jeden engen menschlichen Bindung sehr. Schweigend schwebten er und Bontainer den engen Schacht aufwärts.
    Die Schleuse öffnete sich, und automatisch schaltete sich die Antigravanlage um.
    Vor ihnen lag die See.
    Aus der Tiefe des Meeresgrundes unter Polynesien wuchs ein riesenhafter vulkanischer Berg hoch.
    Er hatte die Form eines Spitzkegels mit konkav geschwungenen Hängen. Kurz vor dem Durchstoßen der Wasserfläche formten sich zwei Gipfel aus; diese runden Zwillingserhebungen bildeten oberhalb des Wassers zwei Inseln. Im Nordwesten lag Mangareva, im Südosten, mehr Ostsüdost, lag Timoe.
    Beide Insel waren von runden Korallenriffen umgeben in die man Einfahrten gesprengt hatte. Auf den Inseln, inmitten von Palmenwäldchen, lagen winzige Landeplätze. Es gab ein paar Hotels, riesige erdbebensichere Kästen, ansonsten schienen die Inseln ziemlich leblos. Fast alles, was sich hier bewegte, spielte sich unter Wasser ab. Es war - abgesehen von wenigen anderen Landschaften - eine der Möglichkeiten, die man hatte, um sich von den acht

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