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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wasser der Timoelagune hinein senkte sich vorn und wurde langsamer, schwamm mit ausgeschalteter Maschine an den langen Steg heran Sanda streckte die Hand aus.
    „Viel Spaß, Bontainer", sagte er „Überstehe alles mit Würde."
    Bontainer nickte.
    Er kam sich irgendwie verlassen vor, als er der schlanken Gestalt seines Freundes nachschaute.
    John Sanda ging mit der übertriebenen Konzentration eines Mannes, der zuviel Alkohol im Blut hatte und vermeiden wollte, daß es jemand außer ihm merkte. Bontainer zündete sich eine Zigarette an und fuhr zurück zur Plattform, vertäute das Boot und zurrte die Persenning fest.
    Die Plattform konnte bei schwerem Seegang eingezogen werden. Antischwerkraftgeräte sorgten dafür. Die submarine Siedlung war durch eine Anzahl von Schächten mit dem Inselsockel verbunden, und meist kamen die Menschen mit einem Linienflugzeug hierher. Die Maschinen, die den Verkehr innerhalb der irdischen Lufthülle besorgten, waren ein Mittelding zwischen Düsenmaschine und Raumschiff und wenn man ganz fein und modern sein wollte, benützte man die Transmitterverbindungen. Eine schnellere Methode zur Personenbeförderung gab es nicht.
    Vivier Bontainer lehnte an der Reling der Plattform und dachte nach.
    Mangareva - Timoe... er kannte jene kleine Geschichte des präatomaren Klassikers Jack London. Ein Schiff mit einer unter Deck schwelenden Getreideladung kam darin vor, das einen Strand suchte, um auflaufen zu können, und ein Gouverneur der Insel Pitcairn, die mit den historischen Ereignissen um das Schiff BOUNTY in Zusammenhang zu bringen war. Geschichtsträchtiger Boden - geschichtenreiche Inseln.
    „Merkwürdig...", sagte Bontainer laut und warf die Zigarette ins Wasser. Sie schmeckte nicht mehr.
    Unter ihm im glasklaren Wasser der Lagune lagen die Bauten; die meisten von ihnen waren nur durch Wasserschleusen zu betreten. Einige aber, und dazu gehörte das von ihm gemietete Haus, besaßen versenkbare Plattformen. Zwischen zehn und dreißig Metern Tiefe, im hellsten Bereich der Lagune, erstreckten sie sich rings um die beiden Inselsockel und, teilweise wie fremdartig wuchernde Knollen an einem Versorgungsrohr aus Terkonit, auch an den Abhängen des Korallenriffs.
    Bontainer war unruhig.
    „Und bisher hatte die Erfahrung gezeigt, daß es stets einen echten, bedeutungsvollen Grund für diese Art von Unruhe gab.
    „Unsinn!" murmelte er. „Hier, unter Wasser ist alles still."
    Dann zuckte er die Schultern und schwebte hinunter in die Halle seines Hauses. Die Terkonitstahlröhre, grundseensicher im Boden des Hanges verankert, verband sein Haus mit drei anderen. Wer zur Plattform wollte, schwebte einfach durch.
     
    *
     
    Ein Baustoff dominierte hier unten: Transparentes Panzerplast. Bis auf die wichtigen Träger und Verbindungsteile, die aus rostsicherem Terkonit waren, hatte man die rund zehntausend Unterwasserbauten aus Panzerplast gegossen. Es waren sinnreich zusammengefügte Bauelemente, die man beliebig kombinieren konnte. Mangareva und Timoe bildeten eine unsichtbare Stadt von vierzigtausend Einwohnern - einschließlich der Anlagen auf den Inseln.
    Vivier stand in seinem orangegelben Anzug, die Sauerstoffflaschen auf dem Rücken, in der durchsichtigen Schleuse. Durch Bodendüsen quoll das Wasser, und Bontainer setzte sich die Maskenkombination auf, die Brille und Sauerstoffversorgung gleichzeitig war. Am Handgelenk trug er den Druckanzeiger und die wasserdichte Uhr, in der Hand hielt er die Harpune. Als sich die Wasserschleuse gefüllt hatte, glitt die durchsichtige Pforte auf, und Vivier schwamm in langsamen Stößen schräg nach unten. Er genoß dieses Schweigen und die Farbenspiele: Fische, Korallen und Seeanemonen.
    Und seine Unruhe ließ sich durch Wasser, Sonnenlicht und Fischschwärme nicht vertreiben.
    Männer wie er, Raumfahrer auf Explorerschiffen, erlebten pausenlos neue Dinge, weil sie dem wissenschaftlichen Abenteuer nachliefen. Auch hier, unter Wasser, inmitten der Gambier-Inselgruppe des Tuamatuarchipels, warteten Abenteuer auf Bontainer. Er kannte nur deren wahre Natur nicht, denn, hätte er gewußt, was ihm bevorstand, wäre er mit dem nächsten Schiff abgeflogen. Oder auch nicht.
    Er drehte sich auf den Rücken, schlug mit den großen Schwimmflossen und betrachtete die faszinierende Unterwasserlandschaft. Er hatte sich einige hundert Meter vom südlichen Hang der Insel entfernt, durchschwamm einen Wald von Sternkorallenbauwerken und ließ einen Schwarm Kofferfische

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