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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kugeln in den Fluß.
    Ich wurde hin und her geschleudert. Ohne meinen Schutzschirm hätte ich nicht überlebt.
    Ein dunkler Schatten tauchte vor mir auf.
    Die Felswand! durchzuckte es meine Gedanken.
    Vor mir schäumte das Wasser auf. Die Strömung brach sich an den Felsen. Der Fluß mußte noch tiefer weiterführen. Ich änderte meine Richtung und schwamm mit vorgestreckten Armen in die Tiefe.
    Der Fluß hatte das Bestreben, mich gegen die Felsen zu drücken, doch die Schubkraft des Flugprojektors war stärker. Die Felswand war mit verschiedenartigen Rückständen bedeckt. Einen Meter neben mir ragte ein Felszacken weit ins Wasser. Ich schwamm um ihn herum.
    Dann klang Dantons Stimme im Helmempfänger auf.
    „Ontioch, wo sind Sie?"
    „Alles in Ordnung", gab ich zurück.
    „Ich befinde mich unmittelbar vor der Felswand und schwimme jetzt tiefer. Ich habe das unterirdische Flußbett noch nicht gefunden."
    „Halten Sie sich links", empfahl mir Danton. „Die Strömung führt hierher."
    Ich änderte meine Richtung.
    Neben mir leuchtete das Wasser auf. Fast zu spät begriff ich, daß ich von Robotern beschossen wurde. Ich verstärkte die Schubkraft des Flugaggregats und schoß durch das Wasser. Hinter mir kochte das schmutzige Wasser. Große Blasen stiegen an die Oberfläche.
    Die beiden Roboter, die mich eingeholt hatten, blieben wieder zurück. Aus ihrer Anwesenheit schloß ich daß die ersten Verfolger die Felswand bereits erreicht hatten. Wenn wir nicht bald die Stelle fanden, wo der Fluß weiterführte, waren wir verloren.
    Vor mir trieb ein Dreckbrocken. Ich beobachtete, in welche Richtung er schwamm, und orientierte mich danach.
    Unmittelbar darauf sah ich Hinshaw.
    Er ähnelte einer schwimmenden Leuchtblase. Umgekehrt sah ich für ihn wahrscheinlich genauso aus.
    Ich erkannte, daß er mir zuwinkte.
    „Wo ist der König?" fragte ich.
    Er deutete in die Tiefe.
    „Weiter unten", sagte er. „Wir müssen wahrscheinlich bis auf den Grund hinab, um durchzukommen."
    Ich folgte jetzt dem Ertruser. Die Felsen wichen zurück. Hier unten gab es einen riesigen Hohlraum, in dem sich unzählige Abfälle angesammelt hatten, die nun ständig auf und nieder gewirbelt wurden, ohne jemals aus diesem Gebiet entkommen zu können.
    Wir mußten uns weiter von den Felsen entfernen, da uns die Abfälle die Sicht versperrten. Ich hoffte, daß die Roboter hier unsere Spur verlieren würden.
    Das Wasser wurde jetzt noch undurchsichtiger. Erst, als ich den Morast am Grund berührte, wußte ich, daß wir unser vorläufiges Ziel erreicht hatten. Ich drehte mich herum und schaltete auf Gegenschub. Jetzt konnte ich fast normal gehen. Der Schlamm reichte bis an meine Waden. Hinshaw und ich bewegten uns weiterhin mit der Strömung.
    Ein paar Meter von uns entfernt zeichnete sich ein heller Fleck im Wasser ab. Das war Roi Danton, dessen Schutzschirm durch die trüben Wassermassen leuchtete. Als wir näher kamen, konnten wir sehen, wie Danton sich bewegte. Seine Schritte wirkten unkontrolliert, man konnte glauben, er würde sich unter Schwerelosigkeit bewegen. Er hatte uns gesehen und winkte uns zu.
    „Irgendwo in der Nähe treiben sich Roboter herum", sagte ich.
    „Ich bin sicher, daß sie die Verfolgung bereits aufgegeben haben", antwortete Danton. „Man hält uns bestimmt für tot."
    Das Wasser wurde jetzt noch dunkler. Die Strömung verstärkte sich. Die Felswand wurde wieder sichtbar. Dann sahen wir die Öffnung, durch die das Wasser abfloß. Die gesamte Breite ließ sich nicht ganz überblicken. Die Höhe des Einschnitts betrug etwa drei Meter. Er erinnerte mich an ein gierig geöffnetes Maul. Von oben wurden Abfälle in diese Öffnung gerissen.
    Jetzt waren wir allein auf unsere Scheinwerfer angewiesen, denn von oben drang kein Licht hierher.
    „Noch können wir umkehren", sagte Hinshaw.
    „Nein", sagte Danton. „Hinter uns warten die Roboter. Wir müssen dem Fluß folgen. Schalten Sie Ihre Flugprojektoren aus und lassen Sie sich von der Strömung treiben. Das ist die beste Möglichkeit, auf dem richtigen Kurs zu bleiben."
    Das Wasser riß uns auf die Öffnung in den Felsen zu. Schwimmbewegungen waren vollkommen sinnlos. Das Rauschen wurde jetzt so laut, daß ich Dantons Stimme kaum verstand, als er uns zurief, daß wir nach Möglichkeit beieinander bleiben sollten.
    Obwohl mich der Schutzschirm weitgehend schützte, streckte ich instinktiv die Arme aus. Die Geschwindigkeit, mit der ich davon getragen wurde, steigerte sich noch.

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