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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Château konnte nicht schaden. DeNoe schritt zunächst über den Weg, der an der langgestreckten Einfassungsmauer entlangführte. Der Anlageberater sah hier und da eigenartige Zeichen, die mit pulveriger, aber guthaftender Kreide an der Mauer angebracht waren. Er entsann sich, daß das Dämonenbanner sein sollten. Zamorras Andeutungen zufolge sollten sie eine Art unsichtbaren Schutzschirm erzeugen, der sich einer Glocke gleich über das Anwesen wölbte und Dämonen abhielt, Château Montagne zu betreten oder es anzugreifen. Eine feine Sache, so etwas, wenn es funktionierte - die Brandruine sprach eine etwas andere Sprache. DeNoe hätte zu gern gewußt, wie es funktionieren sollte. Aber das verstand wohl nur jemand, der sich mit der Materie auskannte wie Zamorra, der Meister des Übersinnlichen. DeNoe war bislang noch nie einem leibhaftigen Dämon oder einem anderen Schwarzblütigen begegnet. Wohl nahm der Zamorra ab, daß es diese Kreaturen gab, aber…
    Es war nicht seine Sache, nicht sein Kampf.
    Von der Mauer abweichend, durchstreifte er den Park mehrmals und fand auch das Grab. »Tanja Semjonowa« stand auf dem schlichten Kreuz, dazu Geburts- und Sterbedaten. Im ersten Moment hielt er das Grab für einen makabren Scherz. Schließlich wurden Tote auf Friedhöfen bestattet, nicht auf Privatgrundstücken. Aber der Adel hatte wohl schon immer besondere Privilegien gehabt - und die Montagne-Sippe, deren vorerst letzter Sproß Zamorra war, gehörte eben zum Adel. Docn der russische Name paßte nicht dazu, und die Frau war wohl auch nicht sonderlich alt geworden.
    Er beschloß, Zamorra danach zu fragen, was es mit diesem Grab auf sich hatte. Auch auf dem Kreuz befand sich so ein eigenartiges Kreidezeichen mit verschlungenen Linien. Seltsam. Wurde dieses Grab noch einmal besonders geschützt? Reichte hier die alles umgebende Schutzglocke nicht aus, die jedem Schwarzblütigen Einhalt gebieten sollte?
    Langsam ging er zum Gebäudekomplex zurück, mittlerweile von einer zufriedenen Müdigkeit erfüllt. Wieder betrachtete er seine Hand und schalt sich deshalb einen Narren. Er verhielt sich wie ein nervöser Hypochonder. Die Hand war unverletzt und gesund! Er machte sich mit seinem ständigen Nachprüfen nur selbst verrückt!
    ***
    Die Spinne war keine Halluzination!
    Zwei von ihrer Sorte lauerten unweit des Swimming-pools in den Schatten, unter Sträuchern und in Mauer- und Fensterwinkeln der Brandruine verborgen. Sie beobachteten. Mehr brauchten sie nicht zu tun -wenn man davon absah, daß ihre Fühler in langsamem, behäbigem Rhythmus hin und her schwangen. Wer Gelegenheit gehabt hatte, diesen Fühlerbewegungen lange genug zuzuschauen, hätte den bösartigen Bann gespürt, der von ihnen ausging.
    Aber niemand sah sie.
    Daß Fenrir die eine Spinne aufgespürt hatte, war ein Zufall gewesen.
    Die Schwingungen der Fühler nahm er nicht auf. Auch der Druidin Teri Rheken entgingen sie. Aber irgendwo hatte jemand registriert, daß eine Spinne von dem telepathischen Wolf entdeckt worden war.
    Jemand hatte darauf reagiert. Schnell und folgerichtig.
    Die Spinne war von dem Platz, an dem ihre Überreste gelegen hatten, verschwunden. Dämonische Magie hatte dafür gesorgt!
    Und sie an einer anderen Stelle wieder zusammengesetzt…
    Und die Zeit verstrich, und der Einfluß des Bösen vergrößerte sich ganz langsam und schleichend…
    ***
    Es war schon fast Mittag, als Zamorra erwachte. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß etwas nicht stimmte, aber er konnte nicht sagen, was es war. Normalerweise vertraute er seinen Empfindungen, aber in diesem Fall schob er es auf die Ereignisse der vergangenen Nacht, die ihn erheblich gefordert hatten. Er nahm an, daß er nur ein wenig überreizt und übermüdet war. Denn wenn er auch bis fast in den Mittag hinein geschlafen hatte, reichte dieser Schlaf dennoch nicht ganz aus. Immerhin war er erst in den frühen Morgenstunden zurückgekehrt, und dann hatte es auch noch einmal eine Weile gedauert, bis er endlich Schlaf fand.
    Nicole schlief noch.
    Geräuschlos erhob Zamorra sich und ging zum Fenster. Er lauschte. Im Château war es still. Offenbar waren Nicole und er nicht die einzigen Langschläfer. Allerdings war damit zu rechnen, daß Raffael bereits wieder aktiv war. Und richtig, da unten werkelte er, hatte längst die Reste des Büfetts abgeräumt und deckte neu auf der großen freien Tischplatte. Die Sonne strahlte hell und heiß, aber Raffael Bois ließ sich davon nicht beirren. Mochte auch

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