0383 - Die phantastische Reise der FD-4
hatte, wieder zu arbeiten begann.
Die Falle war abermals bereit - für das nächste Schiff.
Zusammen mit meinen Offizieren hielt ich eine Besprechung ab. Sie waren wie ich der Meinung, daß die Gurrads lediglich Hilfspersonal einer uns noch unbekannten Rasse sein mußten, in deren Auftrag sie handelten. Diese Auftraggeber kommandierten auch die Kreiselschiffe, das war uns klar. Sie hatten auch den paradiesischen Planeten zu einer Falle ausgebaut und den Locksender installiert. Die einzige Frage nun war noch: Was bezweckten sie damit, und was hatten sie mit uns und unserem Schiff vor?
Einen Teil dieser Frage beantworteten sie uns heute auf ihre geheimnisvolle Art. Ohne jede Ankündigung dirigierten uns die Traktorstrahlen auf den Oberflächenbug eines Kreiselschiffes und verankerten uns dort mit zusätzlichen Magnetfeldern.
Es blieb den Fremden auch keine andere Möglichkeit, denn die meisten unserer Energiequellen waren ausgefallen. Mit eigener Kraft hätten wir uns nur noch innerhalb des Bluebird-Systems bewegen können, und das mit Mühe und unter großen Gefahren. Wenn sie uns also in ein anderes System bringen wollten dann nur mit der oben beschriebenen Methode.
Bald darauf nahmen die Schiffe Fahrt auf und gingen in den Linearraum. Mit Hilfe unserer Halbraumspürer, die zum Glück noch funktionierten, konnten wir den Kurs verfolgen. Wir bewegten uns am Rand der KMW entlang, in kleineren Linearetappen. Niemand behelligte uns, und auch die Gurrads kamen nicht mehr zu uns an Bord. Sie waren sich alle ihrer Sache sehr sicher. Es wäre möglich gewesen, in einer Ruhepause, wenn wir ins Normaluniversum zurückfielen, das Feuer auf eins der Kreiselschiffe zu eröffnen. Vielleicht wäre es uns gelungen, eins von ihnen zu vernichten, aber was hätte uns das geholfen?
Die Herren der Gurrads wußten das.
Ein weiterer Tag verging ...
*
Montag, 25. November 2436 Als wir heute in den Normalraum zurückkehrten, erblickten wir auf dem Panoramaschirm eine kleine, rote Sonne, die von zwei Planeten umlaufen wurde.
Unsere Flotte steuerte den zweiten Planeten des Systems an und schickte sich anscheinend an, auf ihm landen. Das aber stellte sich bald darauf als Irrtum heraus.
Natürlich waren unsere wissenschaftlichen Abteilungen nicht untätig geblieben. In der Kommandozentrale erhielt ich bald alle verfügbaren Daten über das wahrscheinliche Endziel unserer geheimnisvollen Reise.
Der zweite Planet war bewohnbar, aber die ständigen Stürme machten ihn nicht gerade zu einem begehrenswerten Ort. Doch jede Schilderung dieser Welt scheint mir unnötig, denn wer dieses Tagebuch findet, muß sie aus eigener Anschauung kennen. Ich will mich lieber auf die Schilderung der weiteren Ereignisse beschränken.
Die Traktorstrahlen und Magnetfelder wurden abgeschaltet, aber mit Hilfe der eigenen Antigravfelder hielt uns das vierte Schiff, auf dessen Bug wir die Reise unfreiwillig unternommen hatten, auch weiterhin fest. Es scherte aus und nahm Kurs auf die Orkanwelt. Nun stand es fest, daß man uns dort aussetzen wollte.
Nur der Sinn wurde uns nicht klar, und wenn ich ehrlich sein soll: Er ist mir bis heute, am 1. Februar, noch nicht klargeworden.
Die Landung gestaltete sich nicht gerade einfach.
Die ganze Atmosphäre glich einem aufgewühlten Ozean, in den man hineinzutauchen beabsichtigte.
Aber der Kommandant unseres Trägerschiffes kannte sich aus. Er war sicherlich nicht zum erstenmal hier.
Mit dem Rotationssturm tauchte er in die Atmosphäre ein und landete in diesem Talkessel. Der Zeitpunkt war so geschickt gewählt, daß die Unbekannten gerade die windstille Zeit ausnützten und uns gefahrlos absetzen konnten. Sie ließen ein Kommando von zehn Gurrads zurück, die zu uns an Bord kamen.
Die Löwenköpfe benahmen sich ausgesprochen höflich, und wieder hatte ich sogar den Eindruck, daß sie ihre Rolle uns gegenüber bedauerten. Das konnte sie jedoch nicht daran hindern, systematisch alle unsere Speicher- und Aufzeichnungsgeräte zu zerstören und unbrauchbar zu machen. Wir hätten sie daran hindern können, wir hätten sie überwältigen oder gar töten können, aber wir taten es nicht. Es wäre sinnlos gewesen. Zumindest hätte es unsere Lage nicht verbessert.
Damit waren alle unsere Aufzeichnungen verloren.
An diesem Tag faßte ich den Entschluß, ein Tagebuch zu schreiben. Aber ich ahnte noch nicht, welche fürchterlichen Dinge ich der Nachwelt zu übermitteln haben würde.
Sie verabschiedeten sich als die
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