0383 - Die phantastische Reise der FD-4
den Kalup-Konverter ein nachdem Kurohara die erste Etappe berechnet und programmiert hatte.
Die FD-4 gehorchte.
Sie ließen die Kleine Magellansche Wolke bald hinter sich und durchquerten den Leerraum zwischen den beiden Milchstraßen. Die Große Magellansche Wolke blieb seitwärts liegen und wurde nicht berührt.
In der heimatlichen Galaxis bekam Neup Erhel wieder Arbeit. Er sandte erste Hyperfunksignale gerafft und verschlüsselt aus, um die Ankunft der FD-4 anzukündigen. Eine unbeschreibliche Erleichterung breitete sich im Schiff aus, als ihre Meldung bestätigt und entsprechend weitergeleitet wurde.
„Wir haben es geschafft", sagte Kurohara, als er die letzten fünf Linearetappen berechnen ließ und programmierte. „Wir werden morgen in Terrania sein und Rhodan direkt berichten können. Sorgen bereitet mir nur das Schicksal der FRANCIS DRAKE und vor allem das von Roi Danton."
„Rhodan wird ein starkes Flottenaufgebot in die KMW schicken müssen", vermutete Jan Kowski, der gerade in der Kommandozentrale war. „Das bedeutet Krieg gegen die Kreiselschiffe."
„Rhodan wird versuchen, ohne Krieg auszukommen", sagte Kharon. „Natürlich könnte er den Pazifisten spielen und die KMW meiden, aber welchen Sinn hätte das? Die FRANCIS DRAKE wäre verloren, das haben wir am Beispiel der EX-1068 gesehen. Rhodan muß also handeln wenn er das Leben von einigen hundert Leuten retten will.
Und er muß dabei auch einen Krieg riskieren. Einen Krieg übrigens gegen Intelligenzen, die, wie wir wissen, skrupellos und ohne Gewissen vorgehen. Ich glaube nicht an den ewigen Frieden aus Idealismus heraus. Alles hat seine reale Grundlage. Und wenn es jemals ein Dasein ohne Kriege geben sollte, dann nur deshalb, weil der Frieden logischer sein wird als der Krieg. Noch aber ist das nicht der Fall. Es gibt im Universum genug Rassen, die im Krieg den Vater aller Dinge sehen. Sollen wir uns abschlachten lassen, um einem vorerst unerreichbaren Ideal zu huldigen?"
Jan Kowski sah an Kharon vorbei und mied auch Kuroharas Blick.
„Ich gehöre keineswegs zu den absoluten Pazifisten, die leider auch kein sicheres Rezept zur Erhaltung des Friedens im Universum lieferten, aber ich bin gegen jeden Krieg, der sich vermeiden läßt."
„Das sind wir alle, und das ist vor allen Dingen Rhodan. Aber wenn es keinen anderen Weg gibt, muß er Gewalt anwenden, um die Gewalt zu brechen.
Was ist daran falsch?" Kurohara leitete die nächste Linearetappe ein. „Vielleicht sprecht ihr mal mit Rhodan darüber ..."
*
Am Dienstag dem 28. Februar des Jahres 2437 näherten sie sich mit einfacher Lichtgeschwindigkeit dem Sonnensystem und beantworteten die Funkanfragen der Wachflotte, um sich vorschriftsmäßig zu identifizieren.
Der Raumhafen von Terrania wies ihnen einen Landeplatz an.
Eine Stunde später bereits standen Kurohara, Olbrich, Jan Kowski und der Epsaler Kharon vor Perry Rhodan, dem Großadministrator des Solaren Imperiums. Neben ihm saß Reginald Bull, sein Stellvertreter.
„Bitte, meine Herren, nehmen Sie doch Platz", sagte Rhodan ruhig. „Ich kenne einen Teil der Geschehnisse aus Ihren Funksprüchen, möchte Sie aber bitten, mir alles noch einmal der Reihe nach zu erzählen. Wir haben eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen, und da benötigen wir alle Einzelheiten der Geschehnisse. Darf ich bitten ...?"
Kurohara berichtete, und dann legte er das Tagebuch DeLabrins auf Rhodans Tisch, der es nahm und aufblätterte. Er las nur wenige Zeilen, dann gab er es Bully.
„Leite es sofort weiter an Nathan", sagte er.
Bully stand auf und verließ den Raum. Nathan war das riesige positronische Gehirn auf dem Mond, dem alle lebenswichtigen Fragen des Imperiums vorgelegt wurden. Man würde bereits in Kürze mit einer Analyse der Vorkommnisse in der KMW rechnen können.
„Und Roi Danton wurde gesondert gefangengenommen?" vergewisserte sich Rhodan mit einer Gelassenheit, die bewundernswert war.
„Mit einigen seiner Leute in einem Space-Jet", bestätigte Kurohara. „Wir konnten es nicht verhindern."
„Natürlich glaube ich Ihnen das", versicherte Rhodan. „Er ist schließlich Ihr Freund und Kommandant." Er sah gegen die Decke. „Also Kreiselschiffe? Wer mag sie steuern?"
„Das wissen wir nicht. Gurrads sind an Bord, das steht fest, aber sie sind nicht die Herren der Kreiselschiffe. Vielleicht klärt sich vieles auf, wenn wir den Unbekannten begegnen. Einmal müssen sie ja die Maske fallen lassen."
„Ja, ich kann nur
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