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0384 - Skylla, die Menschenschlange

0384 - Skylla, die Menschenschlange

Titel: 0384 - Skylla, die Menschenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach vorn. Dicht neben dem Kopf der Marquesa prallte es gegen die Innenseite der Mauer und zerbrach.
    Der Regen aus Scherben und magischer Tinktur ergoß sich über den Kopf der alten Frau, die jetzt noch lauter schrie. Und in ihre Schreie hinein peitschten die ersten Schüsse.
    Glenda hatte genau in dem Augenblick starten wollen, ließ es sofort bleiben. Sie duckte sich nicht nur, sie tauchte auch zu Boden und damit ebenfalls unter den Tisch.
    Sie hörte die Einschläge der Geschosse, sah auch das zweitletzte Gesicht vergehen und zerfließen.
    Nur noch eines war da.
    Sie schaute nach rechts.
    Will Mallmann und John Sinclair drehten ihr die Rücken zu. John hatte seine Waffe gezogen, er gab dem Kommissar Rückendeckung, der sich kriechend fortbewegte und der Länge nach unter dem Tisch herglitt.
    Glenda wußte sehr genau, wer da geschossen hatte. Es kam nur Bonzo in Frage.
    Sie aber wollte die Marques Eleonora Frascetti. Diese Frau war nicht mehr in der Lage, aktiv in die Auseinandersetzung einzugreifen. Sie hockte auf dem Boden, hatte die Beine ausgestreckt, den Rücken gegen die Wand gedrückt, hielt das Gefäß an sich gepreßt und jammerte in einem fort. Daß sich Glenda auf sie zuschob, sah sie überhaupt nicht.
    Aus der Öffnung schaute der letzte Arm. Ein Zucken lief über das Gesicht, der Tentakel schwankte, er traf jedoch keine Anstalten, sich weiter hervorzudrücken, um die herankriechende Glenda zu umklammern.
    Direkt vor der Marquesa stoppte sie. Den Arm hatte sie bereits ausgestreckt, als die Adelige die Augen öffnete.
    Sie starrte Glenda an, erschrak und begann zu schreien.
    Glenda schlug zu. Ihre flache Hand klatschte zweimal gegen die Wangen der Mörderin, so daß deren Kopf von einer Seite zur anderen flog, sie den Griff lockerte und Glenda die Chance wahrnahm.
    Mit einer gedankenschnellen Bewegung riß sie die Flasche zwischen den Händen der Frau hervor und schleuderte sie hinter sich.
    Sie hörte das Platzen und Klirren und brauchte zu Skylla nicht mehr hinzuschauen. Die war erledigt.
    Nicht die Marquesa!
    Obwohl sie alles verloren hatte, gab sie nicht auf. Durch ihren mageren Körper schoß ein Ruck, so als hätte sie sich einen inneren Stoß gegeben. Und plötzlich bäumte die Frau sich auf, bog den Rücken durch und kam auf die Füße.
    Selbst Glenda wurde davon überrascht. Mit einem Ohr hörte sie das Peitschen der Schüsse, wußte auch, daß die Kugeln für sie gefährlich werden konnten, doch die wahre Gefahr ging von der Adeligen aus.
    Sie hielt plötzlich das Messer in der Hand, unter deren Klinge sechs Mädchen ihr Leben hatten lassen müssen.
    Glenda sollte die siebte sein.
    Sie war noch nicht ganz hochgekommen, befand sich in einer knienden Haltung, sah über sich die lange Stahlklinge, die größer wurde, denn die Frau ließ sich einfach fallen.
    Sie hätte Glenda mit dem Messer in ihrer dunklen Haarpracht erwischt, wenn sich die Engländerin nicht nach hinten geworfen hätte. Deshalb fehlte die Klinge knapp, und Glenda gelang es, die Beine hochzureißen und die Füße in den Leib der nach vorn sinkenden Frau zu stemmen.
    Mit einem heftigen Ruck katapultierte Glenda die Marquesa über sichhinweg. Sie hörte die Frau schreien, und Glenda stellte fest, wie sehrsich der Schrei veränderte. Er wurde lauter, hallender, echohafter, und Glenda, die sich zur Seite wälzte, wußte plötzlich, was geschehen war.
    Die Marquesa war durch den Schwung des kraftvollen Beinstoßes in die Schachtöffnung gefallen, wo Skylla nicht mehr zu sehen war, da durch die Zerstörung der letzten Flasche auch ihre Existenzberechtigung nicht mehr gegeben war.
    Glenda spürte den plötzlichen Schüttelfrost, merkte die Stille – es wurde nicht mehr geschossen –, bis ein gellender Ruf die lastende Ruhe unterbrach.
    »Marquesaaaa…!«
    Es war Bonzo, der Stumme!
    Plötzlich konnte er schreien. Vielleicht war es der Schock gewesen, der bei ihm zu dieser radikalen Veränderung beigetragen hatte, und auch Will und ich hatten den Schrei vernommen.
    Dann sahen wir den Mann!
    Er rannte aus seiner Deckung hervor, das Gewehr hatte er weggeschleudert, und er rannte wie ein Irrwisch an der langen Tischkante vorbei.
    Da wir unter dem Tisch hockten, kamen wir nicht schnell genug hervor, um ihn zu stoppen.
    Er wollte auch nicht aufgehalten werden. An Glenda wischte er ebenfalls vorbei und setzte zu einem gewaltigen Sprung an, der ihn in sein Ziel brachte.
    Es war der Schacht!
    Beim Fallen schrie er nicht.
    Wir hörten nur das

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