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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeiten, als wir dachten."
    Die Positronik, das war inzwischen klar geworden, funktionierte tadellos - zu achtzig Prozent.
    „Sehen Sie zu, Lysser", sagte Danton knapp, „daß hier weiterhin alles funktioniert, dann gehen Sie mit Ihrer Mannschaft hinunter zur Korvette und helfen den anderen Vielleicht können wir in zehn Tagen wirklich starten."
    Lysser erwiderte: „Sie sprechen aus, König, was wir dachten. Genau das hatten wir vor."
    Roi Dantons Hoffnung war also nicht unbegründet gewesen. Sie verfügten jetzt über die leistungsstarke Bordpositronik und ein leidlich funktionierendes betriebsklares Raumboot. Die Lage war nicht mehr ganz so hoffnungslos. Sorge bereiteten Roi nur noch die Probleme, die mit den versagenden Blutsymbionten zusammenhingen.
    „Das wäre gelöst", murmelte er. „Los! Hinunter in die Korvette!"
    Gleichzeitig mit seinem letzten Wort summte der Interkom auf. Roi drehte sich schnell herum, druckte die Taste und sah das Gesicht Ereget Hamorys auf dem Schirm.
    „Doktor?" fragte er betroffen.
    „Ja. Meine Prognose war richtig. Exitus, Roi!"
    Die Männer blickten sich ernst ins Gesicht.
    „Der Patient ist also gestorben", murmelte Roi. „Woran?"
    Hamory zuckte die Schultern, die knapp ins Bild hineinragten.
    „Klassischer Fall. Herzversagen, Kreislaufkollaps, allgemeine Unverträglichkeiten und postoperativer Schock. Es fiel alles zusammen. Wir taten, was wir konnten, aber jede Hilfe war sinnlos. Es ist der erste einer neuen Welle."
    Rois kurze Phase der Hoffnung wurde unterbrochen. Er fröstelte, kreuzte die Arme und schluckte trocken.
    „Es ist anzunehmen, daß von den dreißig anderen Männern auch noch einige sterben müssen", rätselte er leise.
    „Vermutlich ein hoher Prozentsatz", sagte Hamory. „Wir werden in den nächsten Stunden wahre Gigantenarbeit leisten müssen. Es ist etwas im Metabolismus dieser Männer, das sie umbringt. Der Symbiont kann nichts dagegen ausrichten, und wir wissen nicht, was die Männer tötet."
    Hamorys Niedergeschlagenheit war ansteckend.
    „Kann ich Ihnen helfen?" fragte Roi und bemerkte das Schweigen der Männer um ihn herum.
    „Nein, Danton!" sagte der Mediziner hart. „Sie können nicht helfen. Mir nicht. Versuchen Sie, die technischen Möglichkeiten unseres Bankrottunternehmens entscheidend zu verbessern. Wir hier im OP tun, was wir können... viel ist es nicht."
    „Ja", erwiderte Roi zerstreut, „ich werde tun, was ich kann."
    Bis auf zwei Männer, die sich um die Dichtungen, die Temperaturregelung und um die neu auftretenden Reparaturen der Verbindungsschaltungen kümmerten, verließ die Gruppe der Techniker den Raum. Schweigend und langsam gingen sie hinunter zur Korvette, die relativ unzerstört, nur mit einigen schwarzen Brandspuren und den Strahlschußnarben im Hangar stand. Roi Danton wußte daß er schlafen mußte, denn er fühlte sich müde wie noch nie. Er war unfähig, einen klaren Gedanken zu finden.
    Irgendwo in der Nähe der Korvetten-Schleuse fiel er in einen Kontursessel, kippte ihn nach hinten und schlief sofort ein.
    Zehn Stunden vergingen.
    Zehn Stunden voller Verderben und Tod, auf der anderen Seite voller Hoffnung und fieberhafter, von Erfolg gekrönter Arbeit.
    Kurz vor dem Ablauf des achtzehnten März 2437 erwachte Roi Danton wieder.
    Er orientierte sich mit verklebten Augen, wußte plötzlich wieder, wo er sich befand. Er richtete sich auf, kippte dann mit der Servomechanik den Sessel nach vorn und stellte die Füße auf den Boden. Er schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen und stand schließlich auf.
    Überall waren Geräusche.
    Er schwang sich in den Aufwärtsschacht und kam bis auf das Deck, in. dem die Mannschaftsquartiere der Korvette lagen. Er wußte, daß die Beiboote der FRANCIS DRAKE voll proviantiert und voll ausgerüstet waren. Roi Danton ging in eine Duschkabine und ließ sich von den Schauern heißen und kalten Wassers wachmachen. Zehn Minuten später war er in der Kombüse und frühstückte ausgiebig.
    Eine Folge schrecklicher Ahnungen erfüllte ihn.
    Er zwang sich dazu, langsam zu essen und zu trinken; er wußte, daß niemandem mit einem Zusammenbruch des Schiffsführers und Verantwortlichen gedient war. Dann winkte er quer durch die leere Messe dem, Koch zu und ging langsam näher.
    Wir haben, dank der Tätigkeit der beiden Kommandos, für fünfzehn Tage frisches Fleisch und genügend Gemüse und fremdartiges Obst in den Kühlfächern", sagte der kleine, dicke Bauer. „Freut es Sie, wenn

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