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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind alle sehr zuversichtlich. Die übriggebliebenen Männer werden weiterhin an der Korvette arbeiten und ein Programm ausarbeiten, das wir der Positronik vorlegen Wir wollen schließlich wissen, warum die Gurrads so merkwürdige Dinge taten und uns eine Menge Überlebenschancen ließen.
    Das war es, was ich sagen mußte.
    Noch einmal: Jeder von uns bedauert, was geschehen ist. Es ist nicht mehr zu ändern, und wir können nur versuchen, was in unserer Macht liegt. Es ist aus allem, was geschah, eine Lehre gezogen worden. Ich habe nichts mehr zu sagen. Wir bleiben jetzt noch eine Minute schweigend stehen - im Gedenken an unsere gestorbenen Kameraden."
    Sie schwiegen sechzig Sekunden lang Dann zerstreuten sie sich wieder, aber überall im Schiff und in der Korvette blieben die Interkoms eingeschaltet.
    Unter den Männern entstanden Diskussionen.
    Langsam begann sich eine ungeheure Spannung auszubreiten. Es ging unmittelbar um das Leben von dreiundfünfzig Besatzungsmitgliedern der FRANCIS DRAKE, und die Männer wußten so gut Bescheid, daß sie das Wagnis ungefähr abschätzen konnten. Man würde ihnen die Flüssigkeit entziehen, die den Blutsymbionten bildete und durch normales Blut der betreffenden Spezifizierung ersetzen. Das waren keine großartigen Operationen - es entstanden wenige Wunden, die Genesung brachte kaum Komplikationen mit sich, und das Risiko der technischen Abläufe war äußerst gering.
    Das Risiko, das in der Idee lag, war wesentlich höher, aber es war die unwiderruflich letzte Chance.
    Danton verließ den Maschinenraum, um sich in den Labors und den Operationssälen um die notwendigen Vorbereitungen zu kümmern. Nacheinander bekam er mehr und mehr Helfer; es waren teilweise erwachte Mediziner und Assistenten, teilweise die ersten Opfer, die sich elend fühlten und bereits die Räume aufsuchten.
    Spritzen wurden verabreicht.
    Betten füllten sich. Lichter schalteten sich ein, und die Medorobots summten umher und halfen.
    Geschäftigkeit breitete sich aus, und Danton vermied es, in die Augen der Männer zu sehen, wenn sie ihre ersten Anfälle bekamen.
    Schließlich erwachte Hamory und tauchte mitten unter ihnen auf.
    Ein weiterer Tag war vergangen.
     
    3.
     
    Ein einfacher Vorgang wiederholte sich dreiundfünfzigmal.
    Ein Mann wurde auf den Operationstisch geschnallt. Man hatte ihn in frische Kleidung gesteckt und ihn vorher geduscht. Lokale Betäubung und ein leichtes Narkotikum, das ihn in Schlaf versetzte. An die Blutgefäße wurden Leitungen angeschlossen. Sie endeten auf der einen Seite in einer Maschine, die in einem genau bemessenen Rhythmus die Flüssigkeit des Symbionten aus dem Körper abpumpte.
    Vorher waren die Blutgruppe, der Rhesusfaktor und die besonderen Spezifikationen festgestellt worden. Die entsprechenden Konserven waren bereitgestellt worden. Dann lief auch die zweite Maschine an.
    Im gleichen Maß, wie die Symbionten-Flüssigkeit dem Kreislauf entzogen wurde, führte man das normale Blut ein. Die Maschinen sorgten unter der Kontrolle eines Bezirks der Bordpositronik und unter den aufmerksamen Blicken der Mediziner für den völligen Austausch. Nach dem fünfzehnten Mann war noch immer keine einzige Panne eingetreten, und die Helfer brachten ihn in eines der frischen Betten.
    Blutbildende Nahrung. Ultraviolettes Licht. Viel Schlaf. Äußerste Ruhe, hervorgerufen durch Medikamente. Kleine Pflaster an den Schenkeln und den Ellenbeugen. Langsam füllten sich die Krankensäle mit Männern, die schliefen. Danton hoffte, sie schliefen der endgültigen Heilung entgegen.
    Schließlich waren nur noch achtzehn Männer an Bord des Wracks, die nicht schliefen. Sie wurden von der Anspannung ihrer lädierten Nerven beinahe aufgefressen, als die Aktion beendet war. Sie hatte insgesamt zehn Stunden gedauert.
    Der letzte Schlafende wurde von zwei Medorobots auf einer Antigravliege aus dem OP-Raum geschafft. Hamory griff neben sich und legte einen wuchtigen Schalter um. Das Lampenbündel über dem Operationstisch erlosch, und die Augen der Männer schmerzten nicht mehr so sehr.
    „Schluß", sagte Doktor Ereget Hamory mit einem endgültigen Ton in der Stimme.
    Von den achtzehn Männern der FRANCIS DRAKE, die völlig gesund waren, standen vierzehn im Raum.
    „Die Blutkonserven haben gereicht?" fragte Edelmann Rasto Hims, der verwildert aussehende Stellvertretende Kommandant.
    „Ja. Wir haben noch genügend Vorräte in allen Gruppen", erwiderte Hamory.
    Dann schien er sich zu

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