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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren gestorben.
    Einer nach dem anderen. Und der Mann, der Roi Danton gegenübersaß, hatte dabei zugesehen, denn er war der Bordarzt des Schiffes; ehemals ein plophosischer Chefarzt. Doktor der Medizin Ereget Hamory.
    „Das ist", bemerkte Danton im gleichen Tonfall, „eine ziemlich beängstigende Vorstellung. Ich muß mich dagegen wehren, sie so zu akzeptieren, wie Sie es ausgesprochen haben - ich würde sonst mutlos werden den Mut zu verlieren... das kann ich mir nicht leisten. Jetzt nicht, Ereget!"
    Hamory grinste kalt.
    „Sehen wir den Dingen klar ins Auge, Roi", erwiderte er. „Unter den einhundertzwei Überlebenden befinden sich mit Oro Masut, der ebenfalls den Blutersatz erhalten hat fünf Umweltangepaßte. Alle sind inzwischen zu Paraplanten geworden. Und genau das ist das Problem, Danton."
    Dr. Ereget Hamory war ein schlanker, großer Mann, dessen rotes Haar jetzt stumpfer wirkte als bei intensiver Sonnenbestrahlung; in der Lichtfülle bekam das Haar einen frisierenden Grünschimmer.
    Hamorys Gesicht war schmal und von einer Anzahl Narben verziert, ein sehr männliches Gesicht. Der Bordarzt war fünfundfünfzig Jahre alt und, wenn man der Meinung seiner engsten Mitarbeiter glauben durfte, ein fatalistischer Draufgänger. Es befanden sich an Bord dieses Schiffes nur Männer, die sich in kein Schema pressen ließen, und der Zynismus Hamorys paßte zu ihnen.
    „Ich muß Sie warnen, Roi", sagte er. „Meine Diagnose mag sarkastisch und unbequem klingen, aber sie hat den seltenen Vorzug, illusionslos und wahr zu sein."
    „Reden Sie!"
    Danton wußte: Dr. Hamory war mutig wie kaum ein anderer, aber er scheute sich keineswegs, auch gewagte wissenschaftliche Experimente durchzuführen, deren Folgen unklar waren. Er riskierte alles oder er tat nichts. Er arbeitete mit Methoden die halsbrecherisch waren und alles andere als konservativ, und bisher hatte er Erfolg gehabt. Und Glück...
    „Wir brauchen einige Handvoll Zufälle, zwei mittelgroße Wunder und einen Retter, der aus dem Nichts erscheint. Das würde die Lage ein wenig verbessern", knurrte Hamory und fuhr sich mit den schlanken Fingern seiner rechten Hand, die mit dem Skalpell ebenso geschickt umzugehen verstand wie mit einem überschweren Desintegrator, über das kurzgeschorene Haar. Sein Bart war die Folgeerscheinung von Tagen, in denen er bis zur Erschöpfung gearbeitet hatte; er sproßte üppig, und Hamory machte sich nichts daraus. Jedesmal, wenn er den Kopf drehte, riefen die Haare des Bartes ein kratzendes Geräusch am Kragen der Jacke hervor.
    „Übertreiben Sie, oder entwickeln Sie eine besondere Art von Humor, Doc?" erkundigte sich Roi.
    „Weder noch. Ich schildere Fakten. Die Paraplanten brauchen vor allem frische Nahrungsmittel. Das Zeug, was wir hier zu knabbern haben, wird uns ebenso umbringen wie die Blutkrankheit. Aber das ist noch nicht alles. Wir befinden uns in einer Situation, die so erbärmlich hoffnungslos ist, daß ich resignieren möchte."
    Die Männer standen sich gegenüber wie gereizte Wölfe. Die Stimmung in dem Wrack war irgendwo tief unterhalb des Nullpunktes angelangt, da kaum die geringste Aussicht auf Hoffnung bestand. Dazu kamen die trostlosen Bilder, die ringsum das Schiff umgaben, die geradezu kosmische Einöde des Planeten und der Wald, der von Gefahren zu strotzen schien.
    Danton hieb mit der flachen Hand auf den Tisch, fegte einige Papiere hinunter und deutete dann auf Hamory.
    „Hören Sie zu, Mann!" sagte er leise, aber sehr eindringlich. „Reine Situation ist so verfahren, als daß es nicht noch Hoffnung gäbe. Gewiß, ich sehe im Moment keine. Aber wir werden jetzt versuchen, die Dinge exakt zu klären. Und sollten Sie kneifen, werde ich Sie persönlich wieder zurückzerren. Also: Problem eins - was wissen wir von Burdsal Kurohara?"
    Hamory steckte den winzigen Lautsprecher des positronischen Stethoskops ins Ohr und klopfte mit dem Fingernagel rhythmisch gegen das breite Mikrophon.
    Pong... pong... pong...
    „Wir wissen nichts. Er kann tot sein, auf dem Weg zur Erde oder in einer ähnlichen Klemme wie wir.
    Wobei das Wort Klemme eine geradezu klassische Untertreibung ist. Sehen Sie nach draußen! Dann sehen Sie unsere Chancen. Was sehen Sie?"
    Danton kannte die Landschaft auswendig; er hätte sie malen können.
    Ein Planet mit etwas mehr als Marsgröße. Schwerkraft zweiundachtzig Hundertstel der gewohnten terranischen, und die Atemluft war die eines viertausend Meter hohen Bergriesen. Jede Anstrengung

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