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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir einen klar umrissenen Auftrag: Wir sollen mit möglichst viel Beute zurückkommen. Bitte, schießt nur auf Tiere, die wir nicht weit verfolgen müssen, denn das halten wir nicht mehr aus. Und erlegt nur solche Tiere, die einer von uns auch tragen kann. Also Maximalgrenze allerhöchstens einen Zentner."
    „Klar", sagte ein Bauer.
    Vor ihnen, verdeckt durch eine Wand aus Grün, durchsetzt mit faulenden Baumstämmen und wirren Ranken, erscholl ein grauenhafter Lärm. Schreie, die wie das Trompeten vieler Elefanten klangen, ein Brüllen, das an startende Schiffe erinnerte, und dazwischen das Krachen von trockenem Holz.
    Grinsend erklärte der Ertruser: „Vermutlich sind diese Herrschaften eine Kleinigkeit zu gewaltig für uns. Paßt auch darauf auf, daß wir nicht von hinten angegriffen werden."
    Der Schlußmann nickte.
    „Los, vorwärts!"
    Masut hob die Hand und der Zug bewegte sich weiter dieses Mal schweigend und mit entsicherten Strahlern. Der erste Schuß, nach kaum fünf Minuten abgefeuert, holte ein affenartiges Tier mit grünem Fell und einer blauen, wilden Mähne aus einem Baum. Es fiel direkt vor Masuts Füße, und der Riese warf sich die Beute über den Rücken. Von dieser Sorte konnte er noch einige schleppen. Dann hörte er vom Ende des Zuges, wie jemand in schneller Folge zwei Schüsse abgab. Ein Baum begann zu qualmen, und eine riesige Schildkröte, mehr als mannsgroß, drehte ab und wuchtete ihren aufgebuckelten Schild durch das Unterholz. Sie hinterließ eine Gasse, als sei ein Shift durch das Gelände gerast.
    „Auch zu groß", murmelte der Schütze.
    Masut orientierte sich nach dem Sonnenstand und bog ab. Er hatte vor, den Trupp in einem Bogen mit einem Kilometer Durchmesser wieder an den Rand der Geröllzone und somit in Schiffsnähe zu bringen. Auf diesem Weg würden sie genügend Beute schießen. Das Geräusch eines Titanenkampfes schräg vor der Gruppe wurde schwächer, und das Röcheln bewies, daß ein riesiges Raubtier ein ebenso großes Opfer gefunden hatte.
    Nacheinander feuerten die Männer, ließen sich Rückendeckung geben und drangen in das verfilzte Unterholz ein, um die Beute zu holen. Der Reichtum an Tieren war sehr groß; es wimmelte förmlich von kleinen und kleinsten Tieren, die offensichtlich wie Säuger gebaut waren das aber würden spätere Untersuchungen ergeben.
    Die hohe Temperatur, das verdunstende Wasser und die dünne Luft waren die Begleiter dieser außergewöhnlichen Safari. Die acht Männer - und ebenso die vierundzwanzig der anderen drei Gruppen - schwitzten, fluchten und kämpften sich Schritt um Schritt weiter.
    Winzige Tiere krochen ihnen in die Bordmonturen, stachen und schwirrten um die Köpfe.
    Immer wieder fiel ein Tier aus den Ästen oder sackte in einer der winzigen Lichtungen zusammen.
    „He, Masut!" rief endlich jemand.
    Der Ertruser drehte sich um.
    „Was ist los?"
    „Du weißt, daß hinter diesem Waldgürtel eine savannenähnliche Wüste beginnt. Kommen wir auch dorthin?"
    Masut schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein", sagte er und zählte langsam die Beute. Jeder der Männer trug mindestens zwei Tiere; schließlich stellte der Ertruser fünfzehn verschiedene Arten fest.
    „Nein denn das würde erstens zu gefährlich, zweitens zu lange werden. Wir sind in ungefähr einer Stunde wieder am Rand des Dschungels."
    „In Ordnung, Boß!"
    Schweigend stapften sie weiter.
    Dreißig Minuten vergingen. Vier Tiere, darunter ein großes, gazellenähnliches Geschöpf mit grabschaufelähnlichem Gehörn, wurden geschossen. Ein Tierpfad leitete die Männer im Zickzack durch das Unterholz. Sie schwitzten und fluchten klaubten sich insektenähnliche Tierchen aus den Ärmeln, aus dem Halsausschnitt und aus den Säumen der Monturen. Und schließlich hielt der Ertruser an.
    „Teufel auch!" knurrte er und bückte sich.
    Er fuhr mit den Fingern die Konturen einer Spur nach. Sie konnte unter Umständen von einer Echse stammen, die die Dimension einer irdischen Riesenschildkröte nicht überstieg. Das Erstaunliche daran waren die Tiefe und Schärfe der hinterlassenen Spuren: Krallen und Zehen waren zwanzig Zentimeter tief in den lehmigen Boden des Dschungels gestanzt wie von einer Maschine. Die Tatsache, daß der Boden der Spur trocken war, bewies, daß das Tier erst vor erstaunlich kurzer Zeit hier entlanggelaufen war. War es vor den Männern geflohen?
    Der riesige Ertruser zuckte schließlich die Schultern und richtete sich wieder auf. Für den Augenblick war diese

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